Am zweiten Weihnachtsfeiertag, den die Engländer Boxing Day nennen, herrscht auf den Straßen immer viel Betrieb. Der Zugverkehr kam hingegen fast vollständig zum Erliegen.
Streiks im Bahnverkehr und beim Grenzschutz sorgten für großes Chaos in Großbritannien. Die Verkehrsgewerkschaft RMT hatte über die Weihnachtsfeiertage zum Streik aufgerufen. Gefordert werden an die Inflation angepasste Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Da viele Reisende aufgrund des Streiks auf das Auto umstiegen, kam es zu vielen Staus auf den Autobahnen. Insgesamt rechnete der Automobilverband AA mit 15 Millionen Autos, die sich am zweiten Weihnachtsfeiertag auf den Straßen Englands bewegen, wie rnd berichtet.
Hauptsächlich betroffen: der Zugverkehr
Der 26. Dezember ist traditionell ein sehr geschäftsträchtiger Tag. Die Geschäfte haben im Gegensatz zu Deutschland geöffnet und auch die Spiele der höchsten englischen Fußballliga Premiere League finden statt. Dies, in Kombination mit einem erhöhten Rückreiseverkehr nach dem Weihnachtsbesuch bei Familie und Freunden, sorgt im Normalfall für komplett ausgelastete Züge. Demzufolge traf der Bahnstreik nicht nur viele Reisende, sondern auch die Bahnbetreiber, denen das lukrative Weihnachtsgeschäft entgeht.
Der Flugverkehr war in geringem Maße ebenfalls betroffen. Da viele Reisende mit dem Zug zum Flughafen fahren, kam es aufgrund verstopfter Straßen ebenfalls zu einigen verspäteten Abflügen. Zwei Flüge von London, einmal nach Zürich und einmal nach Singapur, wurden gestern gestrichen, wobei der Zusammenhang zum Chaos im Bahnverkehr fraglich erscheint.
Da die Grenzbeamten auf der Insel ebenfalls streikten, kam bei der Reisepasskontrolle das britische Militär zum Einsatz. Während der Streik der Grenzbeamten noch bis Ende des Jahres geht, fahren die Züge in Großbritannien seit dem Morgen des 27. Dezember wieder regelmäßig.
Fazit zum Streik im Zugverkehr in Großbritannien
Immer wieder kommt es in Großbritannien zu Streiks im öffentlichen Personenverkehr. Dieses Mal waren die Zugreisenden betroffen, die hauptsächlich auf den Bus oder das eigene Auto umsteigen mussten. Ich hoffe im Tarifkonflikt auf eine schnelle Lösung, sodass es, im Sinne der Reisenden, nicht zu weiteren Streiks kommen wird. Wie sich die Situation entwickelt, wird im kommenden Jahr ersichtlich sein.