Eines der wohl beliebtesten Benefits, welches mit dem Erhalt eines Status einer der großen Airline-Allianzen einhergeht, ist sicherlich für die meisten der inbegriffene Zugang zu den entsprechenden Lounges, ganz gleich in welcher Klasse der Statusinhaber reist.
Die Star Alliance ist nicht nur die größte der Allianzen, sondern genießt besonders in Deutschland nicht zuletzt wegen des hiesigen Mitgliedes Lufthansa eine große Beliebtheit, vor allem bei Statusinhabern und -jägern. Nun gibt es jedoch eine unschöne Änderung die den Lounge-Zugang bei Drittanbietern betrifft.
Kein Zwang mehr für Mitglieder
Die Star Alliance hat jüngst ihre Regeln in Sachen Lounge-Zugang bei Drittanbietern – also Lounges die weder von der Allinaz selbst, noch von einer der Mitglieds-Airlines betrieben wird – geändert. Das Update dieser Bestimmungen sieht es nun vor, dass die Fluggesellschaften, die Teil der Star Alliance sind, nicht mehr ‘verpflichtet’ sind, Inhabern eines Star Alliance Gold-Status den Zugang zu einer Lounge eines Drittanbieters zu gewähren.
Es gibt zahlreiche Airports weltweit, die über eine Lounge der Star Alliance oder eine eines Mitglieds verfügen, sodass Inhaber einer Gold-Status der Allianz ihre Wartezeit deutlich angenehmer verbringen können. Dann gibt es wiederum noch etliche Flughäfen, die weder über eine Allianz-eigene Lounge, noch die einer Mitglieds-Airline verfügen. Damit Gäste der höheren Reiseklassen, aber eben auch entsprechende Statusinhaber dennoch die Zeit bis zum Abflug in einem bequemeren Ambiente verbringen können, erhalten jene Passagiere Zugang zu Lounges von Allianz-fremden Lounge-Betreibern. Durch die nun erfolgte Änderung der Regeln sind die Star Alliance-Airlines aber nicht mehr dazu ‘gezwungen’ letzterem nachzukommen, zumindest wenn es um Inhaber eines Gold-Status geht.
Star Alliance knickt vor United Airlines ein
Bleibt die Frage, warum die Star Alliance diese Änderungen vorgenommen hat. Erst vor kurzem gab das US-amerikanische Allianzmitglied United Airlines bekannt, genau diesen Weg gehen zu wollen und Statusinhabern – inklusive Star Alliance Golds – des eigenen Vielfliegerprogramms den Zutritt zu Drittanbieter-Lounges künftig zu verweigern. Somit haben nur noch United-Fluggäste der Business Class weiterhin Zugang zu jenen Lounges.
Jetzt kommt der ‘große Clou’ an der Sache: Da United Airlines bei Bekanntgabe der Bestimmungsänderungen im eigenen Vielfliegerprogramm MileagePlus gegen die zu dem Zeitpunkt noch geltenden Regeln ihrer Allianz verstoße hatte, änderte die Star Alliance diese Bestimmungen nun ganz einfach zugunsten ihres Mitglieds.
Fazit zur Ändeurng der Lounge-Bestimmungen
Man muss sich wohl fragen, wer hier eigentlich wem Folge zu leisten hat. Denn scheinbar kann eine Airline die eigenen Regeln einfach ändern und die Allianz zieht nach ohne mit der Wimper zu zucken. So fühlt es sich zumindest im aktuellen Fall von United Airlines und der Star Alliance an. Irgendwo stellt dieses Vorgehen auch im gewissen Maße die Glaubwürdigkeit der weltgrößten Airline-Allianz infrage. Es bleibt nur zu hoffen, dass die anderen Mitglieder nicht auf ähnliche Weise nachziehen werden. Die Allianz hat ihnen zumindest schon mal den Weg frei gemacht.