Singapore Airlines war der Erstkunde des gröĂten Passagierflugzeuges der Welt und erhielt Ihr erstes Exemplar bereits im Jahr 2007. Damit lĂ€utete die Airline aus SĂŒdostasien ein neues Kapitel in der zivilen Luftfahrt ein, denn bis heute gilt der Airbus A380 in Sachen Passagierkomfort als MaĂstab.
Doch nun scheint man sich in Singapur nicht mehr allzu sicher, dass der A380 auch weiterhin die Zukunft der kommerziellen Luftfahrt mitgestalten wird. Aus dem aktuellen Quartalsbericht geht hervor, dass sich die Gesellschaft dieses Jahr von vier Airbus A380 trennen wird, die vor knapp zehn Jahren ausgeliefert wurde. Diese waren Teil eines Leasingvertrages, der insgesamt fĂŒnf Flugzeuge beinhaltete und nun nicht verlĂ€ngert wird. Das Schicksal des ersten Flugzeuges, das ebenfalls die Flotte verlĂ€sst, wurde bereits Ende letzten Jahres besiegelt
Airbus A380Â verkauft sich zunehmend schlechter
Trotz des auslaufenden Vertrages erhĂ€lt die Airline aus dem Stadtstaat gleichzeitig auch noch drei fabrikneue Superjumbos, die aus einer Ă€lteren Bestellung stammen, die insgesamt fĂŒnf Flugzeuge umfasst. Insgesamt schrumpft die Flotte, die derzeit 19 A380 umfasst, allerdings um ein Flugzeug. Offensichtlich glaubt man in Singapur nicht mehr an die Zukunft des Airbus A380. Dies ist auch Ausdruck der allgemeinen Stimmung in der Branche, denn Airbus hat zunehmend Schwierigkeiten neue Bestellungen fĂŒr das Flugzeug zu gewinnen. Auch Boeing hat groĂe Probleme das Konkurrenzprodukt, die Boeing 747-8, an den Mann zu bringen.
Es wird sich nun zeigen, welches Schicksal auf die Airbus A380 von Singapore Airlines wartet, nachdem sie an das Leasingunternehmen zurĂŒckgegeben wurden. FĂŒr den Gebrauchtmarkt könnten die Flugzeuge allerdings interessant sein, denn bis dato existiert dieser fĂŒr den Superjumbo noch nicht.
Aus Passagiersicht ist dies eine zweischneidige Entwicklung, denn der A380 erlaubte eine neue Art des Fliegens mit groĂzĂŒgigen Suiten, Bars und Duschen an Bord eines Flugzeuges. Ich selbst hatte die Chance die Suites Class an Bord Singapore Airlines Airbus A380 zu fliegen â ein einzigartiges Erlebnis.
Ist das Hub Modell der Luftfahrt nicht mehr zeitgemÀ�
Die RĂŒckgabe der Airbus A380 von Singapore Airlines zeigt, dass das Hub Verfahren nicht mehr der Weg fĂŒr die Zukunft der Luftfahrt ist. Das Transportieren von Passagieren zu einem Drehkreuz vor dem eigentlichen Flug zu Ihrem Ziel war lange Zeit das vorherrschende Modell. Doch mit der Entwicklung kleinerer Langstreckenflugzeuge mit höherer Effizienz, wie der Boeing 787 oder dem Airbus A350, wird ein Punkt-zu-Punkt Modell attraktiver. Passagiere fliegen in kleineren Flugzeugen direkt von Ihrem Heimatflughafen zu Ihrem Langstreckenziel und durch die niedrigen Kosten der kleinen Langstreckenflugzeuge sind die FlĂŒge trotzdem profitabel durchfĂŒhrbar.
Beispiele wie Norwegian, die mit Ihren Boeing 787 ein groĂes Netz an Langstrecken bedienen, die nicht zu den klassischen Rennstrecken gehören, zeigen die aktuelle Entwicklung. Gleichzeitig kommt diese Entwicklung natĂŒrlich den Billigfliegern zu Gute, die sich so auch auf der Langstrecke profitabel etablieren können. Auch Singapore Airlines hat die Entwicklung erkannt und passt sich dieser an. Mit dem Billigflieger Scoot wird die Strecke Athen-Singapur geflogen und auch die Kernmarke Singapore Airlines bedient zunehmend kleinere FlughĂ€fen mit den Airbus A350.
Wenn Euch das Thema interessiert, empfehle ich das folgende Video auf Youtube, indem die beiden Modelle der kommerziellen Luftfahrt und die Entwicklung sehr schön dargestellt werden.
Fazit zur RĂŒckgabe von Singapore Airlines Airbus A380
In Bezug auf die Zukunft der kommerziellen Luftfahrt ist die RĂŒckgabe der Airbus A380 von Singapore Airlines sehr gut nachvollziehbar und zeigt einen aktuellen Trend auf. Obwohl das Modell der Hubs natĂŒrlich auch weiterhin Anwendung finden wird, ist die zunehmende Aufnahme von Punkt-zu-Punkt Verbindungen mit kleineren Langstreckenflugzeugen der Weg der Zukunft.