Geimpft, genesen, getestet: Wer in eine dieser Kategorien fällt, soll schon am 7. Juni ein anerkanntes COVID-Zertifikat erhalten. Und somit wieder ohne Restriktionen reisen können.
Ein digitaler Impf- und Testnachweis soll das Reisen wieder vereinfachen. Dieser soll einheitlich, fälschungssicher, überprüfbar und international kompatibel sein und allen Geimpften, Genesenen sowie zeitnah negativ Getesteten zugänglich sein. Spätestens bis zum Sommer wollte das Bundesamt für Gesundheit das international anerkannte Impfzertifikat fertig haben – und nicht erst auf die Entwicklungen innerhalb der EU warten. An einer Medienkonferenz hat Gesundheitsminister Alain Berset gestern bekannt gegeben, dass bereits am 7. Juni erste Impf- und Testnachweise ausgestellt werden, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet.
Pünktlich zur Sommersaison
Um wieder zur Reisefreiheit zurückzugelangen, sind einheitliche Bestimmungen und Gesundheitsnachweise essenziell. Die Schweiz arbeitet seit Monaten mit Hochdruck daran, ein einheitliches, fälschungssicheres und international anerkanntes COVID-Zertifikat zu entwickeln, das mit dem „Digital Green Certificate“ der EU kompatibel ist. Um dieses sicherzustellen, hat das Bundesamt für Gesundheit das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation mit dessen Erstellung beauftragt.
Gestern hat Bundesrat Alain Berset an einer Medienkonferenz in Bern den Einsatz des COVID-Passes für Geimpfte, Genesene und Getestete (keine Selbsttests) konkretisiert: Erste Zertifikate sollen ab dem 7. Juni ausgestellt werden. Sobald genügend Menschen geimpft sind und die dritte Phase startet, soll die Schweiz laut Bundesrat ohne Zertifikat sowie weiteren Massnahmen wieder in die Normalität zurückkehren. Davor wird der COVID-Nachweis ausschliesslich für Aktivitäten im sogenannten „roten Bereich“ Pflicht sein, dazu zählen der internationale Reiseverkehr, Diskotheken und Grossveranstaltungen. Für den „orangen Bereich“ – also Restaurants, kleinere Sport- und Kulturveranstaltungen mit weniger als 1.000 Personen – soll kein Zertifikat nötig sein. Es sei denn, die epidemiologische Lage verschlechtert sich und die privaten Betreiber fordern dies als Eintrittsgrundlage. Kein Zertifikat wird man für alltägliche Orte – sogenannte „grüne Bereiche“ – wie den öffentlichen Verkehr, Schulen, Läden oder den Arbeitsplatz benötigen.
1,2 Milliarden Franken für zusätzliche Impfdosen
Der Bund möchte sich außerdem ausreichend Impfstoff bis ins Jahr 2023 sichern, um weitere Lockdowns zu verhindern, laut Alain Berset. Dafür stünden 1,2 Milliarden Franken (gut 1,09 Milliarden Euro) zur Verfügung. Verhandlungen mit den Herstellern seien bereits im Gange. Dabei setzt der Bundesrat weiterhin auf die mRNA-Vakzine. Außerdem erarbeite die Schweiz eine Strategie, um sich als HUB für die mRNA-Technik zu positionieren – dafür will sie Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung weiterhin verbessern.
Zudem hat der Bundesrat ein Förderprogramm von 50 Millionen Franken genehmigt, das Unternehmen bei der Entwicklung von Medikamenten gegen COVID-19 unterstützen soll. Denn aus gesundheitlichen Gründen können sich nicht alle in der Bevölkerung impfen lassen. Diese Menschen sollen auf Alternativen wie Antikörper-Therapien zurückgreifen können. Der Bund knüpft diese Finanzierung von Konzernen aber an Bedingungen, etwa eine vorrangige Belieferung.
Fazit zur Fertigstellung des COVID-Passes zum 7. Juni
Die Corona-Pandemie hat Europa noch immer voll im Griff, derzeit erfasst die dritte Infektionswelle den gesamten Kontinent – dennoch sollen Reisen im Sommer wieder möglich sein. Denn ein digitaler Impfpass soll das Reisen schon bald wieder vereinfachen. Nach den neuesten Entwicklungen soll dieser bereits am 7. Juni fertiggestellt sein. Und somit pünktlich zur Sommersaison, um den Tourismus in Europa wiederzubeleben.