Die saudi-arabische Fluggesellschaft Saudia möchte sich bis 2030 vom Flughafen der Landeshauptstadt zurückziehen und diesen der neu gegründeten Riyadh Air überlassen.
Saudia verzichtet künftig auf den Flughafen Riyadh King Khalid und fokussiert sich vornehmlich auf Flüge ab Jeddah, im Westen des Landes am Roten Meer. In dieser Weise wird genügend Kapazität für die neue zweite Nationalairline Saudi-Arabiens, Riyadh Air, entstehen, wie simpleflying berichtet.
Zwei Fluggesellschaften – zwei Flughäfen
Der internationale Flughafen King Abdulaziz Jeddah (JED) ist die Basis der saudi-arabischen Nationalairline Saudia. Aktuell bedient die Fluggesellschaft viele Flüge ab dem Riyadh King Khalid Airport. Dieser soll jedoch in Zukunft gänzlich an Riyadh Air abgetreten werden. Saudia plant indessen ihre Flüge auf den Westen des Landes zu verlegen und vom Flughafen in Jeddah zu operieren. Die Verlegung des Drehkreuzes soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Saudia verfolgt steile Wachstumsziele und plant beispielsweise ihr Passagieraufkommen bis 2030 zu verzehnfachen. Bis zu 330 Millionen Fluggäste pro Jahr werden angepeilt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Entwicklung des neuen internationalen Flughafens am Roten Meer. Die exklusive Luxusreise-Destination soll bis 2030 fertiggestellt werden und viele Touristen ins Land locken. Vollends 50 Resorts mit bis zu 8.000 Hotelzimmern und mehr als 1.000 Wohnmöglichkeiten sollen auf 22 Inseln und sechs Standorten im Landesinneren entstehen. Saudia sieht in diesem Projekt großes Potenzial und dementsprechend beachtlich sind auch die Wachstumspläne.
Am Flughafen Riyadh King Khalid wird folglich genügend Platz für die neu gegründete Riyadh Air entstehen. Riyadh Air ist im Besitz der Public Investment Fund Saudi-Arabiens und wurde gegründet, um die saudische Wirtschaft zu diversifizieren. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 wird die Fluggesellschaft ihre Flüge aufnehmen. Auch Riyadh Air verfolgt einen ambitionierten Wachstumskurs. Im Zuge der Dubai Airshow verkündete die neue zweite Nationalairline Saudi-Arabiens eine Flugzeug-Großbestellung aufzugeben und enthüllte zeitgleich eine neue Lackierung.
Peter Bellew, Chief Operating Officer von Riyadh Air, sieht in der Neukonfiguration des saudi-arabischen Luftverkehrs das Potenzial, Raum für beide Fluggesellschaften zu schaffen. So können sie sich auf ihre wichtigsten Drehkreuze konzentrieren, während sie den Betrieb der jeweils anderen respektieren.
Fazit zu Saudias Verlegung nach Jeddah
Bis 2030 möchte Saudia ihren Flugbetrieb von Riad nach Jeddah verlegen. Insbesondere der Red Sea International Airport (RSI) soll in Hinblick auf das steile Wachstum der saudi-arabischen Airline eine bedeutende Rolle spielen. Durch die Verlegung entsteht am Flughafen Riyadh King Khalid reichlich Platz für die neu gegründete Riyadh Air, welche ebenso ambitioniert wachsen möchte. Schlussendlich sollen die beiden Nationalairlines über ihre eigenen Drehkreuze operieren, ohne einander im Weg zu sein. Fest steht, dass beiden Flughäfen (King Abdulaziz International Airport und King Khalid International Airport) eine bedeutende Position zugewiesen wird.