Nachhaltige Kraftstoffe, um die Umweltschäden zu verringern – Flugzeuge in der EU müssen bereits ab 2025 umweltfreundlicher betankt werden.
Dass sich die Luftfahrt in der EU in den nächsten Jahren massiv umstrukturieren muss, war bereits mehrmals im Gespräch. Schon ab 2025 wird eine gewisse Quote für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) eingeführt, wobei die Anfangsquote bei zwei Prozent liegt. Bis 2050 sollen Flugzeuge dann mindestens 70 Prozent SAF verwenden. Außerdem sollen ab 2025 Flüge zusätzlich Umweltlabel erhalten, wie fvw berichtet.
Mindestens zwei Prozent SAF bald Pflicht
Sustainable Aviation Fuels – kurz SAF – ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne Einsatz fossiler Rohstoffe hergestellt werden und zudem gewisse Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Für die Herstellung von SAF gibt es verschiedene Verfahren, aber die heutigen SAF werden größtenteils aus biogenen Reststoffen hergestellt. Solche Biomassen sind zum Beispiel Öle und Fette oder stärke- und zuckerhaltige Rohstoffe wie Pflanzenöle, Mais, Getreide, organische Abfälle oder auch Reste aus der Land- und Forstwirtschaft. Flugzeuge müssen in der EU ab 2025 umweltfreundlicher betankt werden und eine Quote von mindestens zwei Prozent an SAF nachweisen können. Die Quote soll dann nach und nach erhöht werden, sodass diese bis 2050 bei 70 Prozent liegt.
Airlines können zusätzlich finanzielle Hilfe von 2024 bis 2030 in Anspruch nehmen, um die Mehrkosten für den nachhaltigeren Treibstoff auszugleichen. Eine Entlastung in Milliardenhöhe soll die Fluggesellschaften in der SAF-Nutzung unterstützen. Zuletzt gibt auch die deutsche Lufthansa eine Zusammenarbeit mit der HCS Group bekannt, mit der sie zusammen eigene nachhaltige Flugtreibstoffe in der Nähe des Lufthansa-Drehkreuzes in Frankfurt produzieren will.
Neue Umweltlabels für Flüge
Zu den neuen Regeln, die auf einem Vorschlag der EU-Kommission basieren, kommt eine weitere dazu. Ab 2025 sollen Flüge auch mit Umweltlabels versehen werden, die den voraussichtlichen CO₂-Fußabdruck pro Fluggast anzeigen soll.
Der Gesetzesentwurf ist Teil des sogenannten Fit-for-55-Pakets, das vorsieht, die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Ziel sei es dabei, den Reisenden einen besseren Vergleich der Nachhaltigkeit von verschiedenen Flügen zu bieten.
Doch immer wieder ist das Thema der Nachhaltigkeit in der Luftfahrt ein hitziges Thema und Debatten zu angekündigten Klimaregulierungen sind keine Seltenheit. Beispielsweise haben sich die Fluggesellschaften unter anderem gegen das Fit-for-55-Paket ausgesprochen, da es die Wettbewerbsfähigkeit beeinflusst, zu finanziellen Notlagen führen kann und schlussendlich auch für Passagiere wesentlich höhere Kosten bedeuten könnte.
Fazit zur Pflicht einer SAF-Quote ab 2025
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die EU ab 2025 strengere Umweltauflagen für Flugzeuge einführt, um die Umweltbelastung des Luftverkehrs zu reduzieren. Die Einführung einer Quote für SAF und die Kennzeichnung von Flügen mit Umweltlabels sind definitiv wichtige Schritte in Richtung umweltfreundlicherer Luftfahrt. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 70 Prozent der auf EU-Flughäfen bereitgestellten Treibstoffe umweltfreundlich zu gestalten. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Plans, das “Fit-for-55-Paket”, um die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken.