Weltweit befinden sich noch immer tausende Reisende im Ausland – teilweise ohne eine realistische Chance auf eine zeitnahe Heimkehr. Doch es gibt Erleichterung für die über 10.000 Deutsche, die sich aktuell in Neuseeland befinden: Die neuseeländische Regierung kündigte am Donnerstagmorgen an, neue Rückholflüge gewähren zu lassen. Mittlerweile steht fest, welche Flüge im Rahmen der Aktion angeboten werden.
Aufgrund der so drastisch eingeschränkten Reisebedingungen durch COVID-19, sitzen immer noch zahlreiche Reisende an internationalen Orten fest. Und auch wir erhalten täglich Mails und Kommentare von verzweifelten Urlaubern, deren Heimreise noch immer ungewiss erscheint. Doch es gibt auch gute Nachrichten – zumindest für die rund 12.000 deutschen Staatsbürger, die sich nach Informationen der Tagesschau aktuell in Neuseeland befinden und denen die Ausreise per Rückholflug erst mal untersagt wurde. Die neuseeländische Regierung in Wellington erlaube gestrandeten Ausländern nun doch die Ausreise – mehr als 11.000 Gestrandete hatten sich laut des Auswärtigen Amtes für diese Flüge registriert.
Jeden Tag sollen drei Rückholflüge nach Deutschland angeboten werden
Mittlerweile ist auch klar, wie genau deutsche Reisende aus Neuseeland nach Hause gebracht werden sollen. Das Auswärtige Amt hat insgesamt drei tägliche Flüge organisiert, die Gestrandete nach Hause bringen sollen. Den Anfang macht dabei Air New Zealand. Die Airline fliegt im Auftrag der Bundesregierung die folgende Verbindung täglich bis mindestens, einschließlich Mittwoch:
- Auckland (AKL) – Vancouver (YVR) – Frankfurt (FRA) | NZ 1960 & weitere Flugnummern
Darüber hinaus wird auch die Lufthansa tägliche Rückholflüge durchführen, allerdings erst ab 6. April, was primär logistische Gründe hat. Geplant sind seitens der Lufthansa aktuell diese Flüge:
- 6. April: Christchurch (CHC) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 355
- 7. April: Auckland (AKL) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 357
- 7. April: Christchurch (CHC) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 355
- 8. April: Auckland (AKL) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 357
- 8. April: Christchurch (CHC) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 355
- 9. April: Auckland (AKL) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 357
- 9. April: Christchurch (CHC) – Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA) | LH 355
Auch über den 9. April hinaus sollen nach aktuellem Plan Flüge stattfinden, um die mehr als 10.000 für Rückholflüge registrierten Passagiere nach Hause zu bringen. Es ist davon auszugehen, dass die Lufthansa auf den Verbindungen auf größere Maschinen setzt. Bei dem ersten Rückholflug vor knapp einer Woche wurde ab Auckland etwa eine Boeing 747 eingesetzt. Air New Zealand setzt für die Flüge ebenfalls auf die größte Maschine in der Flotte, eine Boeing 777-300ER.
Die Zuteilung der Plätze erfolgt über die Deutsche Botschaft in Wellington. Um den Flug antreten zu können, müssen Passagiere vor Ort nur einen Betrag von 99,99 Euro bezahlen, zudem muss eine Einverständniserklärung zur Übernahme der Kosten nach §6 Konsulargesetz erfolgen. Wenngleich die genauen Kosten nicht bekannt sind, ist davon auszugehen, dass die bisherigen Rückholflüge auf der Langstrecke mit 600 bis 1.000 Euro pro Person zu Buche schlagen. Beglichen werden muss dieser Restbetrag allerdings erst wieder in Deutschland.
Neuseeländische Regierung erlaubt Ausländern die Ausreise mit Rückholflügen
Es habe offenbar oberste Priorität, die “sichere und geordnete Ausreise von Zehntausenden” möglich zu machen, wie der stellvertretende Premierminister Winston Peters von verschiedenen Medien zitiert wird. “Es ist klar, dass viele hierher gereiste ausländische Bürger nicht die Ressourcen oder Möglichkeiten haben, sich selbst zu isolieren und deshalb nach Hause zurückkehren wollen.”
Zuvor hatte die Regierung in Wellington einen Ausreisestopp verhängt, sodass die Heimreise sämtlicher sich in Neuseeland befindenden Ausländer zunächst ungewiss schien. Neuseeland ist zudem ein beliebtes Land für sogenannte Work-&-Travel Reisen, die Studierende in ihren Semesterferien unternehmen. Vielen Touristen ist es zusätzlich nicht möglich, sich selbstständig über einen Zeitraum von mehreren Wochen in Isolation zu begeben, besonders dann, wenn sie mit der einheimischen Kultur nicht gänzlich vertraut sind.
Organisation der Rückholflüge durch jeweilige Heimatländer möglich
Solange gesundheitliche Vorgaben der neuseeländischen Verantwortlichen eingehalten würden, seien die jeweiligen Heimatländer nun also dazu berechtigt, individuelle Rückholflüge für gestrandete Staatsbürger zu organisieren. Auch geringfügige und dringend notwendige Reisen innerhalb des Landes seien kurzfristig wieder erlaubt, wenn es sich nachweislich um den Transport zu einem Flughafen handelt, so Peters.
Bereits am vergangenen Samstag (28.03.2020) hatte das Auswärtige Amt mit einem ersten Rückholflug eine Aktion zu Heimkehr der Touristen gestartet. In der Zwischenzeit waren sämtliche für die jetzigen und kommenden Tage geplanten Flüge von der neuseeländischen Regierung überraschend gestrichen worden.
Fazit zur Heimreise aus Neuseeland mit Rückholflügen
Es sind frohe Neuigkeiten, dass die neuseeländische Regierung nun doch Rückholflüge erlaubt und wir gegen Ende der Woche zumindest auf die Rückkehr einiger neuseeländischer Reisende freuen dürfen. Mittlerweile steht auch fest, wie die Aktion genau laufen soll und schon heute ist die erste Maschine von Air New Zealand auf dem Weg nach Deutschland. Auch die Lufthansa wird in Kürze mit den ersten Flügen beginnen, sodass schon bald drei Flüge gleichzeitig nach Deutschland abheben werden.