Der Flughafen Rostock möchte zum “Green Airport” werden und damit langfristig seine Existenz sichern.

Viele Regionalflughäfen hatten schon vor der Corona-Krise zu kämpfen, seit Ausbruch der globalen Pandemie hat sich die Lage weiter verschärft. Auch im Zuge der Klimadebatte kommen sie nicht gut weg. Eine Studie aus dem vergangenen Jahr bezeichnet die kleinen Flughäfen in Deutschland als gänzlich überflüssig. Doch der Flughafen Rostock-Laage plant nicht mit einem baldigen Ende. Er möchte zum klimaneutralen “Green Airport” und gleichzeitig zum Inkubator für neue Technologien und Innovationen werden, wie airliners.de berichtet.

Klimaneutralität ohne konkreten Zeitplan

Inmitten der globalen Krise und der Debatte, welche Relevanz Regionalflughäfen in Deutschland überhaupt noch haben, möchte sich der Flughafen Rostock-Laage neu aufstellen. Als “Green Airport” möchte er auch im Zuge der Verkehrswende eine Zukunft haben. Dafür soll zum einen der eigene Betrieb klimaneutral werden, zum anderen sollen nachhaltige Technologien genau dort ausgetestet werden.

Um die eigenen Emissionen zurückzufahren, plant Flughafen-Geschäftsführerin Dörthe Hausmann verschiedene Maßnahmen. Unter anderem soll eine solarthermische Anlage installiert werden, die den Heizbedarf des Flughafens decken kann. Dieser ist aktuell für etwa 70 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Der Großteil des Stroms soll in Zukunft von einer Photovoltaikanlage stammen und der Fuhrpark des Airports elektrifiziert werden. Auch für die Artenvielfalt möchte man etwas tun – die Wildwiesen rund um den Flughafen sollen das Zuhause von verschiedensten Insekten und Kleintieren werden. Allerdings wird für diese ambitionierten Pläne noch kein konkreter Zeitplan genannt. Ob es also bereits 2030 oder doch erst Jahre später realisiert werden soll, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen.

Neue Arten des Fliegens testen

Um der nachhaltigen Verkehrswende nicht zum Opfer zu fallen, fordert die Flughafenchefin, das Potenzial kleiner Airports als Testzentren für neue Technologien zu sehen. Der Flughafen hat dafür bereits beim Bundesverkehrsministerium Fördergelder beantragt. Damit möchte man eine Anlage bauen, in der an Sustainable Aviation Fuels geforscht werden kann.

Zudem sieht sich der Flughafen als idealer Standort für Drohnenverkehr, Flugtaxis und Elektroflugzeuge. Ende April wurde in diesem Zusammenhang bereits verkündet, dass im Jahr 2022 Transportdrohnen einer bulgarischen Firma nach Rostock-Laage ziehen würden. Die Drohnen sollen dann am Airport stationiert sein und emissionsärmere und schnellere Lieferungen von Gütern ermöglichen. Die Drohen, die für Rostock vorgesehen sind, können bis zu 350 Kilogramm Lasten über 2.500 Kilometer weit transportieren.

Fazit zu den Plänen am Flughafen Rostock-Laage

Kleine Regionalflughäfen haben es aktuell nicht leicht. Schon seit Jahren wird über ihre Existenzberechtigung diskutiert. Gerade im Bereich der Umweltdebatte stellt sich die Frage, ob sie überhaupt noch zeitgemäß sind. Am Flughafen Rostock-Laage möchte man sich daher nun fit für die Zukunft machen und mit Klimaneutralität und neuen Technologien punkten. Während der Weg zur Klimaneutralität durch den fehlenden Zeitplan noch etwas unklar scheint, sind die Ambitionen, neue Arten des Fliegens zu testen umso spannender. Wir werden auf jeden Fall weiter beobachten, wie sich der Flughafen in Zukunft neu aufstellen wird.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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