Das Robert Koch-Institut hat eine neue Studie veröffentlicht, die deutsche Reiserückkehrer mit als Grund für die stark steigende Inzidenz hierzulande sieht.
In Deutschland steigt die Inzidenz wieder unaufhörlich und viele blicken zusehends pessimistischer in die Zukunft, auch weil der Impffortschritt extrem eingebrochen ist, obwohl genug Impfstoff zur Verfügung steht. Laut RKI soll für den rasanten Anstieg der Corona-Infizierten jedoch nicht nur die deutlich ansteckendere Delta-Variante schuld sein, sondern auch deutsche Reiserückkehrer, wie das RND berichtet.
Spanien Spitzenreiter bei ausländischen Infektionen
Laut dem RKI sollen deutsche Reisende, die aus dem Ausland in die Bundesrepublik zurückkehren, neben der Delta-Variante ebenfalls für die „unerwartet“ stark steigenden Infektionszahlen hierzulande verantwortlich sein. Das will zumindest der Mathematiker Jan Fuhrmann der Universität Heidelberg mithilfe einer Berechnung verschiedener Pandemie-Szenarien herausgefunden haben. Demnach ging Fuhrmann und auch das RKI von eine Inzidenz zwischen zehn und 15 in der letzten Juliwoche in der Bundesrepublik aus. Deutschland liegt jedoch derzeit bereits bei einer Inzidenz von 13,2. In einer Studie ist das Robert Koch-Institut nun zu dem Ergebnis gekommen, dass sich gut zehn Prozent aller gemeldeten Corona-Infizierten im Ausland angesteckt haben sollen. Anfang letzten Monats soll dieser Anteil noch bei einem Prozent gelegen haben. Der Untersuchungszeitraum der Studie lag dabei zwischen dem 21. Juni und 18. Juli.
Dabei zeigt das RKI auch eine Auflistung der zehn Ländern auf, wo sich deutsche Reisende am meisten infiziert haben sollen. Spanien führt jene Liste mit großem Abstand an, gefolgt von Russland und den Niederlanden. Darauf folgt die Türkei auf dem vierten und Griechenland auf dem sechsten Platz. Italien hat es gerade noch so in diese negative Top 10 geschafft, die sich auf die Kalenderwochen 25 bis 28 bezieht:
Am heutigen Freitag wurde denn auch – wie zuvor erwartet – Spanien, aber auch die Niederlande zum Hochinzidenzgebiet durch das Robert Koch-Institut erklärt. Somit müssen sich ungeimpfte Reiserückkehrer aus Spanien und den Niederlanden in Deutschland in Quarantäne begeben.
Fazit zur Studie des RKI
Vieles hatte Anfang des Sommers noch Hoffnung gemacht: Steigende Impfquoten, sinkende Inzidenzen, sich öffnende Länder. All das scheint immer mehr wieder zu verfliegen, was jedoch gar nicht mal allzu überraschend kommt. Außer vielleicht, dass es schon jetzt der Fall ist. Auch das RKI will die Reisenden nun mit in die Verantwortung der stark steigenden Inzidenzen reinziehen, nebst der sich weiter enorm ausbreitenden Delta-Variante. Die Zahlen sind dabei natürlich erschreckend, trotzdem auch nicht völlig überraschend. Es bleibt nur zu hoffen, dass besonders die Impfungen in Deutschland wieder deutlich an Fahrt aufnehmen.