Während die zweite Welle der Coronakrise auch weiterhin ganz Europa in Atem hält, sorgt die jüngste Ankündigung einer Impfstoff-Verteilung bereits zu Anfang nächsten Jahres für den so lange ersehnten Lichtblick am Horizont.
Eine Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters aus drei innereuropäischen und zwei weiteren Ländern erhebt erste Datenauswertungen für die potenzielle Reiselust-Rückkehr der Verbraucher unterschiedlicher Länder. Während sich die Deutschen schon durchaus reiselustig zeigen, geben sich andere Landesvertreter noch deutlich zurückhaltender. Ein Überblick.
Deutsche deutlich reiselustiger als Franzosen
Eine am vergangenen Dienstag (17.11.2020) veröffentlichte Umfrage des Marktforschungsunternehmens Dynata im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters liefert erste Aussichten auf das kommende Reisejahr 2021. Hierfür wurde zwischen dem 12. und 16. November jeweils ein Minimum von 1.000 Verbrauchern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und außerdem Australien zu ihren Reiseplänen für das bevorstehende Jahr 2021 im Hinblick auf die jüngste Impfstoffankündigung befragt – mit gänzlich unterschiedlichen Ergebnissen.
Im Rahmen dieser Umfrage gaben knapp 46 Prozent der Deutschen an, sich bereits wieder auf einen Urlaub im Folgejahr zu freuen; übertroffen nur von den Briten mit einem Gesamtanteil von 47 Prozent. Immerhin 40 Prozent der Australier teilen diese Ansicht, während sich aber nur etwas weniger als ein Drittel aller befragten Franzosen ähnlich positiv äußert. Besonders auffällig sind hierbei aber die Zahlen aus den USA, die sich – im Lichte rasant steigender Infektionszahlen im Rahmen der bereits dritten Covid-19-Welle und einer derzeit als instabil gewerteten politischen Führung – mit nur knapp 23 Prozent reiselustiger Verbraucher deutlich zurückhaltender zeigen.
Privater Konsum weiterhin auf stagnierendem Niveau
Interessant sind die Datenauswertungen der Reuters-Umfrage – auch innerdeutsch – im Hinblick auf den privaten Konsum, der sich wohl auch im kommenden Jahr nicht maßgeblich steigern wird. Weniger als 15 Prozent der in Deutschland befragten Verbraucher möchte mit der Verteilung einer ersten Impfstoff-Ration “wieder mehr Geld” ausgeben und “weniger (…) sparen”. Eine ähnliche und eher noch schlechtere Tendenz zeichnet sich in den anderen europäischen Ländern ab: In Großbritannien sprechen sich lediglich elf Prozent für deutlich vermehrten Konsum aus, in Frankreich sind es sogar nur neun Prozent der Befragten.
Akzeptanz der Bevölkerung für Maßnahmen
Eine weitere Befragung der teilnehmenden Verbraucher im Rahmen oben beschriebener Umfrage zielt auf die Akzeptanz geltender Eindämmungsmaßnahmen innerhalb der Bevölkerung ab: Immerhin 42 Prozent der Deutschen halten es für “äußerst wichtig”, dass die geltenden Maßnahmen auch weiterhin befolgt werden – trotz der Impfstoffankündigung für 2021. Noch mehr Befürwortung für einschränkende Maßnahmen findet sich allerdings unter den Verbrauchern Großbritanniens, die mit 52 Prozent der Befragten noch weit vor Australien (43 Prozent) und Frankreich (30 Prozent) liegen.
Ebenfalls interessant gestalten sich die Umfrageergebnisse im Hinblick auf die Nutzung des Impfstoffes: Immerhin weniger als ein Viertel der Bevölkerung aus Deutschland (21 Prozent) und den USA (23 Prozent) lehnen die Nutzung eines Stoffes gänzlich ab, während nur knapp 27 (Deutschland) beziehungsweise 25 Prozent (USA) der Befragten einer Behandlung “voll und ganz” zustimmen. Zum Vergleich: In Australien würden sich ganze 41 Prozent sofort impfen lassen, in Frankreich nur knapp 19 Prozent der Befragten. Knapp 30 Prozent der Deutschen gäben ihre Zustimmung zudem nach einer Empfehlung durch ihren Arzt, und 28 Prozent würden zunächst abwarten, bis andere geimpft worden sind.
Fazit zur Umfrage zur Impfstoffankündigung
Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Dynata im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters liefert erste Aussichten auf das kommende Reisejahr 2021. Deutsche zeigen sich im Vergleich zu anderen inner- und außereuropäischen Ländern deutlich reiselustiger. Zudem wurden im Rahmen der Umfrage bereits erste Ergebnisse zur Einstellung der Verbraucher im Bezug auf einen möglichen Impfstoff gesammelt. Im internationalen Vergleich ist zudem auffällig, dass die Akzeptanz für bestehende Maßnahmen und einem potenziellen Impfstoff nicht mit signifikant hohen Infektionszahlen innerhalb eines Landes einhergeht, wie das Beispiel der Vereinigten Staaten verdeutlicht.