Im vergangenen Krisenjahr 2020 zog es Reisende aus Europa insbesondere nach Deutschland. Die Bundesrepublik ist die beliebteste Destination der Europäer.

Das geht aus einem Bericht des Fachmagazins FVW hervor. Demnach sei der Marktanteil Deutschlands im vergangenen Jahr sogar gestiegen – an den horrenden Verlusten im Tourismusgeschäft ändern diese Zahlen allerdings nichts. Ein Überblick.

Deutschland, Österreich und Spanien touristische Spitzenreiter im Krisenjahr 2020

“Die Strahlkraft der Marke Reiseland Deutschland ist ungebrochen, zudem hat antizyklisches Marketing die Brand Awareness für unser Produkt gestärkt.” Mit diesen Worten kommentiert Petra Hedorfer als Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) die überraschende Erkenntnis: Trotz der globalen Krise rundum die grassierende Covid-Pandemie war Deutschland im vergangenen Jahr das beliebteste Reiseziel der Europäer. Das geht aus jüngsten Analysen der deutschen Tourismuszentrale hervor. Auf Platz zwei und drei folgen das deutsche Nachbarland Österreich, sowie das südeuropäische Spanien.

Durch die Covid-19-Pandemie ist die Zahl der Auslandsreisen weltweit um 70 Prozent eingebrochen, die Auslandsreisen der Europäer um 66 Prozent. Für den deutschen Incoming-Tourismus liegen die weltweiten Verluste bei minus 64 Prozent.

Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)

Nach aktuellen Zahlen des DZT verreisten im vergangenen Jahr insgesamt 176 Millionen Europäer innerhalb der EU, fast 24 Millionen hiervon kamen demnach nach Deutschland. Der hierdurch zwar erhöhte Marktwert könne von den so horrenden Verlusten der Tourismusindustrie im vergangenen Jahr allerdings nicht ablenken: Mit einem Minus von 64,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl registrierter Hotelübernachtungen auf einen Wert, der mit einem Zeitpunkt erst kurz nach der Wiedervereinigung vergleichbar ist. Innereuropäische Gäste waren demnach für 27,2 Millionen Übernachtungen verantwortlich.

Deutschland profitiert von verändertem Reiseverhalten der Nutzer

Im Zuge der Pandemie hatte sich im vergangenen Jahr auch das Reiseverhalten europäischer Passagiere im Vergleich zu vorangegangenen Jahren deutlich verändert. Neben einer Erweiterung der durchschnittlichen Reisedauer von ursprünglich 6,3 auf insgesamt 7,2 Übernachtungen, sanken auch die durchschnittlichen Buchungskosten der Reisenden um immerhin 13 Prozent auf durchschnittlich 556 Euro. Diese Entwicklungen sind nach Angaben des DZT auch auf ein verändertes Nutzungsverhalten der öffentlichen Infrastruktur zurückzuführen: Mit einer Anzahl von mehr als 13 Millionen gewannen Anreisen mithilfe eines Pkw deutlichen Zuwachs, während Flug-, Bahn- und Busreisen überdurchschnittliche Verluste hinnehmen mussten.

Fazit zu Deutschland als beliebtestes Reiseziel Europas

Dass Deutschland im vergangenen Jahr auch und vor allem im Kontext der grassierenden Covid-Pandemie und damit verbundenen Einreisebeschränkungen innereuropäisch deutlich an touristischem Interesse gewonnen hat, dürfte wenig überraschen. Insbesondere während der Sommermonate hatten das überschaubare Infektionsgeschehen und die damit verbundenen Lockerungen bestehender Maßnahmen ein vergleichsweise regulären Alltag ermöglicht – und damit diverse innereuropäische Reisende angezogen, die normalerweise vermutlich ins interkontinentale Ausland gereist wären.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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