Ab 2026 hätte eine neue Anlage in Hamburg 10.000 Tonnen nachhaltigen Treibstoff produzieren sollen. Doch das Projekt wird nun nicht weiterverfolgt.
Experten haben bereits davor gewarnt, dass die Europäische Union (EU) zu wenig nachhaltigen Treibstoff (Sustainable Aviation Fuels, SAF) produziert. Eine Anlage zur Herstellung von SAF in einem Hamburger Industriegebiet kommt jetzt doch nicht zustande, wie aero.de berichtet. Der Grund dafür ist bisher noch nicht bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine geplante Anlage zur Herstellung von SAF in Hamburg wird nicht weiterverfolgt
- Airbus, Siemens Energy, Uniper und Sasol hatten sich 2022 für das Projekt zusammengetan
- Die Politik sieht einen SAF-Mangel auf den Hamburger Flughafen zukommen
Doch keine neue SAF-Produktionsstätte in Hamburg
Viele große Unternehmen, wie der Flugzeughersteller Airbus, Energietechnikkonzern Siemens Energy, Versorger Uniper und Chemieunternehmen Sasol EcoFT, haben 2022 beschlossen, sich für ein Projekt zu nachhaltigen Treibstoffen zusammenzutun. Im Hamburger Industriegebiet Billbrook und Rothenburgsort war eine Anlage zur Produktion von SAF geplant. Doch daraus wird nun doch nichts – das Vorhaben wird nicht weiterverfolgt, wie der Hamburger Senat auf Anfrage der Linksfraktion mitteilte.
Ursprünglich hätte diese angedachte neue Anlage ab 2026 jährlich 10.000 Tonnen des nachhaltigen Treibstoffes erzeugen sollen. Nun bleibt diese Menge vorerst aus – ab 2025 wird eine Beimischung von zwei Prozent SAF in der EU allerdings zur Pflicht, wofür mehr des Treibstoffes benötigt wird. Der Hamburger Flughafen wird ab nächstem Jahr konkret 7.000 Tonnen SAF benötigen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
SAF-Knappheit am Hamburger Flughafen?
Eine zuständige Behörde ist laut Angaben des Hamburger Senats in den Austausch mit dem Bundesverkehrsministerium getreten, um sich für mehr Förderung solcher SAF-Projekte einzusetzen.
Der Senat ist der Auffassung, dass die geringe Verfügbarkeit von SAF eine erhebliche Hürde für die dringend erforderliche Transformation der Luftfahrt darstellt.
Antwort des Hamburger Senats
Auch die Linksfraktion sieht einen SAF-Mangel auf Hamburg und dessen Flughafen zukommen. Woher die nachhaltigen Treibstoffe stammen sollen, die ab nächstem Jahr benötigt werden, ist noch offen. Die Beschaffung von SAF liegt in der Hand von Airlines und Tankgesellschaften.
Anfang des Jahres wurde die Finanzierung für die Forschungsanlage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Leuna gesichert. Hier soll künftig zu strombasierten Kraftstoffen (E-Fuels) geforscht werden.
