Die Deutsche Bahn zählt Ende Februar über 500 Bewerbungen von Beschäftigten in der Luftfahrt, die infolge der Krise auf einen Karrierewechsel bei der Bahn hoffen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bereits Ende letzten Jahres mit der Entlassung von 1.000 Piloten gedroht. Bis Ende März 2022 sind die Piloten der Airline zwar noch geschützt, danach verfalle allerdings der Kündigungsschutz und ein Stellenabbau sei unverzichtbar. Schuld daran ist natürlich das vergangene Krisenjahr und die weitreichenden Folgen der Pandemie auf das Reisevolumen. Nun verkündet die Deutsche Bahn 120 Einstellungszusagen für ehemalige Luftfahrt-Beschäftigte, wie unter anderem Bahnblogstelle berichtet.

530 Bewerber aus der Luftfahrtbranche

Seit mehreren Monaten ist unklar, wie es um die Piloten verschiedener Airlines weltweit steht. Aufgrund der Unsicherheiten suchen einige Piloten nun eine Alternative, um einen krisenfesteren Arbeitsplatz ergattern zu können. Die Wahl von über 500 Bewerbern aus der Luftfahrt fiel dabei auf den Deutsche Bahn Konzern. Martin Seiler verkündet den Erhalt von 530 Bewerbungen und gibt bekannt, bereits über einen längeren Zeitraum hinweg 120 Luftfahrt-Beschäftigte aufgrund der Pandemie übernommen zu haben.

Die Deutsche Bahn pflegt im Besonderen einen regelmäßigen, partnerschaftlichen Austausch mit der Lufthansa AG über Bewerbungsmöglichkeiten bei der DB.

Wir sind froh, dass wir hier als Chancengeber in der Krise den neuen Kolleginnen und Kollegen eine berufliche Perspektive und einen sicheren Arbeitsplatz bieten können.

Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG

Aber auch mit Germanwings ist die Deutsche Bahn im Mai 2020 bereits eine Kooperation eingegangen, dicht gefolgt von einer Zusammenarbeit mit SunExpress und dem Flughafenbetreiber Fraport.

Die ehemaligen Mitarbeiter von Airlines und Flughäfen arbeiten nun überwiegend bei der Zugbetreuung. Diejenigen, die bereits vorher in den Bereichen Elektronik und Mechatronik beschäftigt waren, haben teilweise neue Arbeitsstellen in der Fahrzeuginstandhaltung gefunden. Auch viele Quereinsteiger bekommen die Chance auf einen krisensicheren Job und werden als Lokführer oder Feinplaner in der Instandhaltung umgeschult.

Dennoch können oder wollen nicht alle unter den 1.000 gefährdeten Piloten eine Umschulung zum Zugführer vornehmen. Kirsten Lühmann argumentiert, dass es sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Berufe handle und die Arbeitnehmer ihre Berufung wohl bewusst gewählt hätten. Zwar ließen sich einige Fähigkeiten auch auf andere Branchen übertragen aber oftmals fehle die Motivation dahinter.

Wir können nicht einfach aus 1.000 Piloten 1.000 Lokführende machen, selbst wenn es dem Klimaschutz zugutekommt.

Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD

Ebenso verhalte es sich bei Flugbegleitern, denn laut Lühmann könne man nicht aus jedem Flugbegleiter einen Zugbegleiter formen.

Fazit zu dem Berufswechsel der Piloten

Der Jobwechsel zur Deutschen Bahn, den einige Piloten derzeit anstreben, ist definitiv nachvollziehbar. In Hinblick auf die Pandemie, die momentan mit den steigenden Inzidenzen kein Ende nimmt, sehnen sich die gefährdeten Piloten und Mitarbeiter von Airlines und Flughäfen nach einem Job, der etwas krisensicherer ist. Die Jobaussichten bei der Deutschen Bahn stehen momentan eben deutlich besser, als bei den zahlreichen Airlines und Flughäfen, die weitestgehend um ihre Existenzen bangen müssen. Demnach bietet die Deutsche Bahn den Jobsuchenden eine faire Chance in den Krisenzeiten.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Bahn über ausreichend Kapazitäten verfügt, um auch weiteren arbeitssuchenden Piloten und Mitarbeitern der Luftfahrt auszuhelfen.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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