Am Donnerstag startete die erste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und Lufthansa und musste ohne Einigung vertagt werden. Jetzt droht Verdi mit Streiks.
Tarifverhandlungen sind bei der Lufthansa aktuell kein einfaches Thema. Die Gespräche mit den Piloten von Discover Airlines führt schon so lange zu keinem einvernehmlichen Ergebnis, dass sogar ein weiterer Streik im Raum steht. Und auch viele andere Beschäftigte in der Lufthansa-Group sind unzufrieden und ausgelaugt. Am Donnerstag begannen die ersten Gespräche zu Tarifverhandlungen und endeten ohne ein Angebot der Lufthansa, wie aero berichtet.
Arbeiten am Limit rechtfertigt die Forderungen
Seit Mitte dieser Woche geht es um die finanzielle Zukunft von grob 25.000 Beschäftigten aus dem Bereich des Bodendienstes und der Technik. Dafür setzten sich die Gewerkschaft Verdi und Lufthansa an einen Tisch, konnten jedoch keine Einigung erzielen. Dementsprechend sollen sich die Tarifverhandlungen laut Angaben der Gewerkschaft am 23. Januar in Frankfurt fortsetzen. Die Forderungen seitens Verdi sind klar: mehr Geld – mindestens 500 Euro mehr im Monat. Ganz konkret würde das ein Gehaltsplus von 12.5 Prozent bedeuten. Zum momentanen Zeitpunkt kann der Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky Streiks nicht ausschließen.
Im Jahr 2022 wurden die Tarife der Lufthansa-Mitarbeiter erhöht – jedoch bleibt davon bei der wirtschaftlichen Entwicklung wenig übrig. Zudem sind die Bedingungen auf der täglichen Arbeit laut eigenen Aussagen hart und verlangen den Beschäftigten viel ab.
Die Beschäftigten arbeiten am Limit. Sie leiden unter Personalmangel und Arbeitsverdichtung. Auf dieser Basis erwirtschaftet der Lufthansa Konzern nun wieder Rekordgewinne.
Marvin Reschinsky, Verdi-Verhandlungsführer
Doch die Gehaltserhöhung ist nicht die einzige Forderung von Verdi. Punkte, die ebenfalls in der ersten Verhandlung thematisiert wurden, sind die Verbesserung der Schichtarbeit, die Übernahme von Auszubildenden und die Abschaffung der Osttarifverträge und damit der Grundlage, wöchentlich 2,5 Stunden mehr Arbeit für gleiches Geld leisten zu müssen.
Verdi ist kein Einzelkämpfer in dem Thema der Gehaltserhöhung. Ebenfalls bereits angefangen haben die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO). Dort stehen 15 Prozent Gehaltsplus sowie eine steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro zur Debatte.
Fazit zur ersten Tarifrunde bei der Lufthansa
Die Lufthansa befindet sich mittlerweile in einer intensiven Verhandlungszeit. Am Donnerstag kam es zur ersten Tarifrunde mit der Gewerkschaft Verdi, die für beide Parteien erfolglos blieb. Verdi verhandelt unter anderem über 12,5 Prozent mehr Gehalt für das Bodenpersonal und die UFO fordert höhere Löhne für die Kabine. Nicht zu vergessen, der potenzielle Streik, der im Raum steht angesichts der stagnierenden Tarifverhandlungen mit der Vereinigung Cockpit. Es bleibt definitiv spannend, was die zweite Verhandlungsrunde nächste Woche mit sich bringen wird. Eine Einigung wäre wünschenswert, damit sich weitere Streiks vermeiden lassen.