Norwegian Air konnte einen weiteren, sehr wichtigen Schritt unternehmen, um sich die finanziellen Hilfen aus Norwegen sichern zu können. So haben die Anteilseigner der Günstig-Airline jüngst Ihr Go für den Rettungsplan gegeben.
Die Mehrheit der Anteilseigner des europäischen Low-Cost-Carriers Norwegian Air hat einem Plan zur Rettung des Unternehmens zugestimmt, indem sie ihr Eigenkapital gegen Schulden eintauschen – ein Schritt, der erforderlich ist, um staatliche Kreditgarantien zu erhalten. Der Vorstandsvorsitzende Niels Smedegaard nannte diesen Schritt einen „historischen Tag“ und sagte, es führe zu nicht weniger als der „Geburt einer neuen Norwegian“.
Weg frei für 290 Millionen Euro Staatshilfe
Mehr als 96 Prozent der Aktionäre der Günstig-Airline Norwegian Air stimmten jüngst dem Tausch zu, der ihre Anteile effektiv auflöst, aber das Überleben des Unternehmens sichern kann. Die in Oslo ansässige Fluggesellschaft wurde durch den Virusausbruch nochmal härter als andere Airlines getroffen, da sich Norwegian bereits zuvor in einer finanziell sehr schwierigen Lage befand. Die Abstimmung vom vergangenen Montag bedeutet, dass das Unternehmen wahrscheinlich einen Teil der Kreditgarantien der norwegischen Regierung im Wert von 3 Milliarden Kronen (knapp 290 Millionen Euro) in Anspruch nehmen wird. Das Unternehmen erklärte, es werde sich den nötigen Spielraum sichern, um weitere Garantien der norwegischen Regierung in Anspruch nehmen zu können.
Der größte Teil der Flotte von Norwegian Air ist zurzeit gegroundet und der Betrieb wurde auf ein Minimum reduziert – so wie es auch beim Großteil der weltweiten Airlines der Fall ist. In einer ersten Phase wird das Unternehmen vor allem im Inland in Norwegen und Schweden sowie zwischen den nordischen Hauptstädten operieren, „um seiner unternehmerischen Verantwortung gerecht zu werden, die kritische Infrastruktur aufrechtzuerhalten, damit Menschen und notwendige Güter und medizinische Versorgung während dieser beispiellosen Krise transportiert werden können“, wie das Unternehmen weiter erklärte.
Um die Kosten zu senken, hat Norwegian vorübergehend rund 90 Prozent der Belegschaft entlassen und wird auch in Zukunft weitere Kostenmaßnahmen ergreifen, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Im vergangenen Monat hatten vier der dänischen und schwedischen Tochtergesellschaften der Fluggesellschaft Insolvenz anmelden müssen.
Fazit zur Zustimmung der Norwegian-Anteilseigner
Norwegian Air hat jüngst einen sehr wichtigen Schritt in Richtung Restrukturierung nehmen können, nachdem nun auch die Anteilseigner der Günstig-Airline dem Rettungsplan zugestimmt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit, schließlich verlieren die Anteilseigner dadurch im Grunde auch ihre Anteile. Letztlich hätte jedoch sonst wohl das endgültige Aus von Norwegian Air bevorgestanden. Nun können die norwegischen Finanzhilfen fließen und der Airline bei der Neuausrichtung helfen. Wie diese letztendlich in Gänze aussehen wird, dürften wir schon in ein paar Monaten zu sehen bekommen.
