Am letzten Freitag verkündete der Aufsichtsrat von NokScoot keine erfreulichen Nachrichten für alle Mitarbeiter der Billigairline, denn der Großteil dieser wird nun Entlassen. Grund dafür ist die Einstellung des Betriebes und der damit einhergehenden Liquidation von NokScoot.
Im Zuge der Pandemie ging es so einigen Airlines an den Kragen. Mit Thai Airways traf es eine erste thailändische Airline hart, nun gibt die Billigairline NokScoot ganz ihren Betrieb auf und soll im Zuge dessen veräußert werden.
Keine finanzielle Erholung in naher Zukunft
Bei NokScoot handelt es sich um eine thailändische Billigairline mit Sitz in Bangkok. Die Airline wurde erst vor knapp sechs Jahren als Joint Venture zwischen – wie der Name NokScoot bereits vermuten lässt – Nok Air, die 51 Prozent Anteile und Scoot, die 49 Prozent Anteile besitzt, gegründet. Doch trotz der Tatsache, dass Asien in der Luftfahrt als eine boomende Region gehandelt wird, scheint es so, als kann die Airline die Krise nicht überleben. So flog NokScoot mit einer Flotte von sieben Boeing 777-200 ER ab dem internationen Flughafen Bangkok-Don Mueang mehrere beliebte Destinationen im asiatischen Raum an. Darunter waren natürlich unter anderem Länder wie China, Taiwan, Japan oder auch Indien.
Auch wenn eben diese Strecken attraktiv schienen und der Preis vergleichsweise kostengünstig war, habe die Airline seit der Gründung noch in keinem Jahr einen Gewinn erzielt. Seit 2019 soll das Eigenkapital der Airline sogar negativ gewesen sein. Zudem gab es bereits vorher Spekulationen, dass NokScoot sich in einer schwierigen Lage befunden habe.
Aufgrund der Tatsache, dass Scoot und Singapore Airlines während und vor allem wegen der der Corona-Krise keine vorhersehbare Erholung der gegenwärtigen finanziellen Situation der Billigairline sehen, teilte der Vorstand am Freitag den 26. Juni in einer Erklräung die Liquidation dieser mit.
“Beispiellose Herausforderungen aufgrund der Covid-19 Pandemie haben die Situation weiter verschärft.”
Besonders schmerzhaft ist dieser Schritt natürlich für alle die Mitarbeiter der Airline, so wurden vorerst 450 derer entlassen. Der kleine Teil der restlichen Belegschaft darf vorerst weiterarbeiten, um die Veräußerung des Unternehmens soweit abzuwickeln.
NokScoot versuchte Betrieb aufrechtzuerhalten
Wie jede andere Airline versuchte natürlich auch NokScoot vor dem drastischen Schritt der Veräußerung, Hilfe zu bekommen. So hatte die Billigairline bereits versucht den Anteil von Scoot an Nok Air zu verkaufen. Der Betrag dafür betrug gerade mal 1 Baht, was wiederum 3 Cent entspricht. Doch trotz des geringen Betrages hat sich Nok Air nicht bereit erklärt das Angebot anzunehmen, da diese nicht die volle Verantwortung für die Verluste von NokScoot übernehmen wollten.
Neben diesem gescheiterten Versuch bat NokScoot auch um ein Darlehen der thailändischen Regierung. Konkret gefordert wurden 25 Millionen Baht, was ungefähr 718.000 Euro enstpricht. Da diese Hilfe jedoch nicht ausgeschüttet werden konnte, hatte die Airline in der Zwischenzeit einige Mitarbeiter gekündigt sowie drei Boeing 777 temporär an Singapore Airlines zurück gegeben.
Fazit zur Liquidation von NokScoot
Aufgrund der Tatsache, dass all die Versuche, die Airline wieder auf Kurs zu bringen scheiterten, war die Liquidation der Billigairline wohl die letzte Option. Auch wenn dieser Schritt bedauerlich für alle Mitarbeiter ist, könnte dieses Schicksal im Zuge der Coronakrise wohl noch weitere Airlines ereilen. Zu hoffen ist dies zumindest nicht!