Obwohl die thailändische Billigfluggesellschaft Nok Air insolvent ist, überlegt diese, neue Fluggesellschaften zuzukaufen.
Der Luftmarkt in Asien ist die letzten Jahre deutlich gewachsen. Aufgrund immer mehr Reisenden und des wachsenden Mittelstands hat sich 2004 die thailändische Billigfluggesellschaft Nok Air gegründet. Durch die unvorhergesehene Coronakrise sind die Passagiere allerdings ausgeblieben und Nok Air musste Insolvenz anmelden. Obwohl die Zukunft der Airline noch immer nicht geklärt ist, denkt diese bereits über einen Zukauf von der Konkurrenz nach, wie areotelegraph berichtet.
Airline schreibt seit 2015 rote Zahlen
Trotz eines Sanierungsplanes in der Vergangenheit schreibt Nok Air weiterhin rote Zahlen. Die COVID-19-Pandemie hat die Lage nicht verbessert, denn nachdem die thailändische Billigfluggesellschaft NokScoot den Betrieb aufgegeben hat, ist Nok Air ebenfalls pleite. Rund umgerechnet 44 Millionen Euro wurden 2015 an Verlust gemacht, 2016 kam es deutlich schlimmer. Die Verlustsumme hat sich auf rund 86,5 Millionen Euro fast verdoppelt. Grund dafür sind hohe Wartungskosten und der Mangel an Passagieren. Wie aerotelegraph berichtete, wurde bereits 2017 mit Sanierungsplänen gestartet. Dabei wurde begonnen einzelne Flugzeuge, darunter zehn Turboprops, zu vermieten, um somit die Leasingkosten zu sparen.
Um weitere Verluste zu vermeiden, wurde von unrentablen Routen abgesehen und der Betrieb auf rentablen Routen erhöht. Dies hatte zur Folge, dass Indien öfters angeflogen wurde. Patee Sarasin, der damalige Airline Chef hat trotz Verkündung der Pläne nach kurzer Zeit sein Amt bei Nok Air niedergelegt. Allerdings muss die Airline bis zum 15. März ihre Sanierungspläne vor dem thailändischen Gericht vorlegen. Bisher konnte sich nur mit der Hälfte an Gläubigern geeinigt werden, es wartet also noch ein Stück Arbeit auf die Fluggesellschaft.
Zukauf von Airlines soll bevorstehen
Der thailändischen Familie Jurangkool gehören 75 Prozent der Anteile von Nok Air, diese stellt momentan den Geschäftsführer Wutthipum Jurangkool. Trotz der anhaltenden Krise sieht die Familie weiterhin Möglichkeiten in der Luftfahrt und möchte dementsprechend zusätzlich in die insolvente Airline investieren. Konkret sollen zwei weitere Fluggesellschaften zugekauft werden. In der Führungsebene ist man sich ebenfalls besseren Zeiten bewusst, weshalb man im April eine Auslastung von rund 70 Prozent erwarte.
Um aus der Insolvenz wieder herauszukommen, sollen Gründungsmitglieder der Allianz Airlines Association of Thailand gekauft werden. Mitglieder davon sind neben Nok Air auch Bangkok Airways, Thai Air Asia X, Thai Smile Airways, Thai Lion Air und Thai Vietjet. Als derzeit wahrscheinlichster Kandidat gilt der Billigflieger Thai Smile weil Thai Airways derzeit überlegt, die Tochterairline aufgrund einer Insolvenz zu verkaufen.
Fazit zum Zukauf von Konkurrenten
Die thailändische Billigfluggesellschaft ist unter anderem aufgrund der anhaltenden Coronakrise insolvent. Seit 2016 macht die Airline stetige Verluste. Dass Nok Air jetzt plant, neue Fluggesellschaften zuzukaufen, ist eine doch eher überraschende Nachricht. Das Geld dafür wird wahrscheinlich von der thailändischen Familie kommen, welche die Airline zu großen Teilen besitzt. Fraglich ist hierbei nur der Zeitpunkt des Kaufs, alleine schon, weil noch nicht geklärt ist, ob und wie Nok Air in Zukunft agieren wird.
Glaubt ihr, dass Nok Air mit dieser Strategie bestehen kann?