Noch vor der Ministerkonferenz am Mittwoch prescht Niedersachsen in puncto Tourismus vor und stellt die Öffnung von Hotels am 25. Mai in Aussicht – zum Start soll die Kapazität bei maximal 50 Prozent liegen.
In dieser Woche werden in Hinblick auf den Tourismus und die Gastronomie wichtige Entscheidungen erwartet. Nachdem in der letzten Woche schon ein Strategiepapier der Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufgetaucht war, macht Niedersachsen nun ernst: Laut eines veröffentlichten Fünf-Stufen-Plans soll die Gastronomie bereits in der kommenden Woche wieder öffnen dürfen, Hotels dann am 25. Mai, wie die Welt berichtet.
Hotels dürfen am 25. Mai mit halber Auslastung öffnen
Der Plan aus Niedersachsen, dessen Umsetzung erst nach der Ministerkonferenz am Mittwoch endgültig beschlossen werden soll, sieht eine stufenweise Rückkehr zum Normalzustand im Tourismus vor. Den ersten Schritt machen dabei Ferienhäuser und Ferienwohnungen, die bereits ab dem 11. Mai wieder vermietet werden dürfen – allerdings nur mit 50 Prozent Kapazität. Zwei Wochen später darf dann auch die Hotellerie wieder eröffnen, der Stichtag hierfür ist der 25. Mai 2020. Wie in anderen Bundesländern auch sind touristische Aufenthalte in Hotels in Niedersachsen aktuell verboten, nur aus wichtigen beruflichen oder persönlichen Gründen sind Übernachtungen in Hotels möglich.
Auch Hotels dürfen in dem deutschen Flächenbundesland laut des Plans nur mit 50 Prozent Kapazität öffnen. Wann wieder eine volle Belegung möglich sein soll, ist bislang noch nicht bekannt. Möglich erscheint dafür allerdings ein Datum im Juni, sobald sich die Folgen der Maßnahmen einschätzen lassen. Wichtig für die Hotels ist zudem, dass bereits am 11. Mai auch wieder Restaurants, Cafés und Gaststätten in Niedersachsen wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen – auch hier nur mit 50 Prozent Auslastung. Damit sollten die Hotels auch in der Lage sein, ihren Gästen wieder ein vollumfängliches Angebot zu bieten. Unklar ist bislang, ob auch Schwimmbäder und die Erholungsbereiche wieder öffnen dürfen.
Plan aus Niedersachsen könnte bundesweites Vorbild sein
Interessant ist der Plan der niedersächsischen Regierung nicht nur, weil das Land durch seine Lage an der Nordsee touristisch relevant ist, sondern auch weil das Vorgehen des Landes ein Vorbild sein könnte. Die SPD-geführte Koalition mit der CDU ist bislang selten vorangeprescht, was Regelungen rund um das Coronavirus angeht, sodass der Plan durchaus auch von anderen Ländern angenommen werden könnte. Gerade die weniger stark vom Virus betroffenen Bundesländer im Osten Deutschlands sowie auch das in Hinblick auf eine Öffnung sehr liberale Nordrhein-Westfalen könnten dem Plan genauso folgen wie etwa auch Baden-Württemberg.
Wenngleich nicht davon auszugehen ist, dass eine entsprechende Öffnung von allen Bundesländern am Mittwoch gleichermaßen mitgetragen wird – das besonders stark betroffene Bayern neigt etwa zu einer späteren Einführung von Lockerungen – könnte das Modell von Niedersachsen doch zu einer bundesweiten Regelung werden. Für die Hotellerie wären dies gute Nachrichten, denn es gäbe dann endlich einen Fahrplan für die mittelfristige Rückkehr zur Hotellerie. Zudem gäbe es in Deutschland dadurch genauso wie in Österreich und der Schweiz endlich Klarheit in Hinblick auf die Reiseplanung für Verbraucher und auch Geschäftsreisende, wenngleich alle Lockerungen natürlich dem Vorbehalt wieder aufflammender Infektionszahlen unterliegen.
Fazit zu den Öffnungsplänen für die Hotellerie
Erstmals geht in der Coronakrise auch das moderat regierte Bundesland Niedersachsen voran. Für die Hoteliers sind das zweifelsfrei gute Nachrichten, denn auch wenn viele auf eine frühere Öffnung auch für touristische Reisen gehofft hatten, ist ein klarer Plan für die kommenden Wochen doch sehr wichtig. Es bleibt abzuwarten, ob der Plan aus Niedersachsen auch bei der Ministerkonferenz gut ankommt – eine klare Regelung für die nächsten Wochen für den Tourismus wäre zweifelsfrei wünschenswert.