Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil kritisiert die Aufhebung Mallorcas als Risikogebiet stark und fordert, dass die Entscheidung revidiert wird.

Seit etwas mehr als einer Woche strömen die deutschen Touristen wieder nach Mallorca. Gerade erst heute Morgen flog die erste TUI-Maschine voller Pauschalreisender von Hannover nach Palma de Mallorca, im Laufe des Tages folgen noch viele weitere. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gegenüber äußert sich Niedersachsens Ministerpräsident Weil nun sehr kritisch über den Schritt, die Reisewarnung für Mallorca zurückzunehmen. Vor einigen Tagen forderte er bereits eine Testpflicht für die Reiserückkehrer, nun möchte er, dass schnellstmöglich wieder eine neue Reisewarnung für Mallorca ausgesprochen wird, um einen neuen Corona-Hotspot zu verhindern.

Entweder neue Reisewarnung, strenge Testpflicht oder Quarantäne

Während immer mehr Sonnenhungrige sich auf den Weg zum Flughafen machen, spitzt sich die Diskussion um den Mallorca-Urlaub immer weiter zu. Vor einigen Tagen forderten Bayern und Niedersachsen sowie der deutsche Außenminister Heiko Maas eine Testpflicht für Rückkehrer von der beliebten Baleareninsel. Auch Olaf Scholz äußerte sich erst heute gegenüber der Bild am Sonntag, dass er dringend von Reisen abrate, da er sonst auch den Sommerurlaub in Gefahr sehe.

Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat nun im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland seine Forderungen konkretisiert. Am besten wäre es seiner Meinung nach, wenn sofort wieder eine Reisewarnung für Mallorca ausgesprochen werden würde.

Die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca durch die Bundesregierung war ein schwerer Fehler. […] Das Beste wäre es, die Bundesregierung würde ihre Entscheidung revidieren.

Stephan Weil, Ministerpräsident von Niedersachsen

Doch dies ist nicht sein einziger Vorschlag. Sollte die Regierung nicht dazu bereit sein, den Schritt zurückzunehmen, so sollte mindestens die bereits geforderte strenge Testpflicht für Reiserückkehrer greifen oder eine Quarantäne verhängt werden.

Hotspot-Gefahr und Akzeptanzprobleme als Gründe

Warum er diese Forderungen stellt, erklärt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ebenfalls. Zum einen sieht er die große Gefahr, dass Mallorca zum neuen Corona-Hotspot werden könnte, auch wenn das Infektionsgeschehen auf Mallorca aktuell noch unkritisch ist. Dies könnte sich seiner Meinung nach drastisch ändern, sobald über die Feiertage Menschen aus ganz Europa auf die Baleareninsel strömen.

Der zweite Grund, aus dem er sich gegen die neugewonnene Reisefreiheit nach Mallorca ausspricht, bezieht sich auf die Lage im Inland. Er könne “niemandem erklären, warum er mit seiner Familie kein Ferienhaus in der Lüneburger Heide buchen darf, aber sehr wohl den Flieger nach Mallorca”. In diesem Zuge sollten zumindest auch kontaktlose Ferienmöglichkeiten für Deutschland geschaffen werden.

Fazit zu den Forderungen von Niedersachsens Ministerpräsidenten

Weil fordert, dass sofort wieder eine Reisewarnung für Mallorca ausgesprochen wird, um einen Anstieg der Infektionszahlen zu vermeiden. Während dies nur das eine Problem ist, sieht er ganz richtig die Frustration des inländischen Tourismus, welcher unter jetzigen Bedingungen völlig untersagt ist. Hier müssen definitiv Lösungen gefunden werden – ob eine Reisewarnung für Mallorca allerdings der richtige Weg ist, mag man zu bezweifeln, denn laut geltendem Maßstab handelt es sich nun einmal nicht um ein Risikogebiet. Für Mallorca eine Art Sonderregelung zu schaffen, könnte dementsprechend wieder für viel Gegenwind sorgen.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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