Am Montag, dem 5. Juli, haben die Bauarbeiten für den neuen Fernbahnhof Altona nach mehrjähriger Verzögerung begonnen. Fertiggestellt werden soll der Bau in 2027.
Bereits seit mehreren Jahren ist der Bau des neuen Fernbahnhofs Hamburg-Altona in Planung, der den rund zwei Kilometer südlich gelegenen Kopfbahnhof Altona im Fern- und Regionalverkehr ersetzen soll. Mit mehrjähriger Verzögerung konnte der Bau allerdings nun doch endlich diesen Montag starten, wie die Bahnblogstelle sowie das Abendblatt kürzlich berichten.
Großbauprojekt für 550 Millionen Euro
Der historische Kopfbahnhof Hamburg-Altona soll in knapp sechs Jahren der Geschichte angehören, denn bis dahin soll ein neuer Durchgangsbahnhof für den Fernverkehr an der lediglich zwei Kilometer nördlich gelegenen S-Bahnstation Diebsteich errichtet sein. Damit das Großbauprojekt auch rechtzeitig fertiggestellt werden kann, erfolgte am Montag dieser Woche der Spatenstich – und damit immerhin der symbolische Baubeginn des Projektes.
Die Kosten des gesamten Bauprojektes werden auf 548 Millionen Euro kalkuliert, was rund 180 Millionen Euro mehr entsprecht, als ursprünglich angedacht. Die zusätzlichen Kosten sind unter anderem durch einen zweijährigen, gerichtlich verfügten Baustopp entstanden, den der Verkehrsclub VCD in 2018 wegen planerischer Mängel durchgesetzt hatte. Die Deutsche Bahn konnte sich dann in 2020 allerdings gemeinsam mit der Stadt Hamburg und VCD auf konkrete Änderungen im Bauplan einigen, sodass die Klage wieder fallen gelassen werden konnte.
Die Verlegung des Bahnhofs Altona hat Auswirkungen weit über Hamburg hinaus. Sie bringt Verbesserungen für Bahnreisende in ganz Deutschland, indem sie die Fahrzeiten für Fernreisende Richtung Norden deutlich verkürzt und uns dem Deutschlandtakt ein gutes Stück näher bringt.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium
Das Projekt zielt darauf ab, die Züge bis 2030 im Halbstundentakt zwischen Deutschlands Metropolen fahren zu lassen. Dabei ist eine Höchstauslastung von 31 Zügen vorgesehen, die pro Stunde bewältigt werden sollen. Insgesamt sollen dann ab 2027 380 Züge täglich durch den neuen Bahnhof rollen, was im Vergleich zu heute einer Steigerung von 25 Prozent entspricht.
Als langfristiges Ziel soll zusätzlich zu den abgefertigten Zügen auch das Fahrgastaufkommen um 50 Prozent steigen, um die Mobilitäts- und Klimawende laut Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla weiter voranzutreiben. Dieses Ziel kann dadurch erreicht werden, dass sich die Verbindungen in einem Durchgangsbahnhof schneller takten lassen als in dem bestehenden Kopfbahnhof. Dieser Aspekt führt wiederum zu Zeitersparnissen und pünktlicheren Zügen.
Das aktuelle Bahnhofsgelände misst satte 138.000 Quadratmeter, die künftig als Wohnraum dienen soll, den Hamburg sicherlich nötig hat. Insgesamt 1.900 neue Wohnungen sowie eine Grünfläche sollen der Wohnungsnot zu Gute kommen.
Fazit zum Baustart des neuen Bahnhofs in Altona
Die Bauarbeiten für das neue Großprojekt der Bahn, dem neuen Fernbahnhof Hamburg-Altona, sind nun final gestartet. Ursprünglich sollte der Baubeginn schon vor vier Jahren erfolgen, allerdings sind große Bauprojekte bekanntlich mit einigen Hürden versehen, die es zu überwinden gilt. Als bestes Beispiel ist hier wohl der neue Hauptstadtflughafen BER aufzuführen, der mit massiver Verspätung durch etliche Komplikationen nach einer Bauperiode von 14 Jahren endlich in Betrieb gehen konnte. Bleibt also nur zu hoffen, dass das Megaprojekt in Hamburg-Altona relativ zeitnah fertiggestellt werden kann – insbesondere in Hinblick auf die schnelleren Verbindungen, die eine Bahnreise für Einige attraktiver gestalten könnte.