Über 45.000 Passagiere sollten mit Einschränkungen rechnen: Am Flughafen Gatwick wurden erneut mehrere Streikphasen angekündigt. Zwei Warnstreiks konnten nun jedoch verhindert werden.
Diverse Bodenabfertigungsunternehmen am Flughafen London Gatwick (LGW) setzen sich seit Wochen für eine angemessene Vergütung ein. In diesem Zuge wurden von der Gewerkschaft Unite the Union (kurz: Unite) zwei Streikphasen in Aussicht gestellt. Beide Streiks konnten jedoch aufgrund von verbesserten Angeboten der Arbeitgeberseite in letzter Sekunde abgewendet werden. Doch nicht alle Unternehmen haben ihren Mitarbeitern bessere Konditionen angeboten, und in Konsequenz stehen nun wieder mehrere Streiks in diesem Monat an. Wie Reuters berichtet konnten die Warnstreiks beider Unternehmen nun in dieser Woche in letzter Sekunde abgewendet werden.
Erster Streik: 216 Flüge betroffen
Am Flughafen Gatwick, einem der verkehrsreichsten Flughäfen im Vereinigten Königreich, werden in diesem Monat voraussichtlich wieder Streiks stattfinden. Die Gewerkschaft Unite hat bestätigt, dass über 230 Mitarbeiter von Red Handling, einem Unternehmen für Bodenabfertigung, sowie das Personal von Wilson James, das die Passagierunterstützung am Flughafen verwaltet, an den geplanten Streiks beteiligt sein werden. Letztere haben vor wenigen Tagen die Arbeitsniederlegungen aufgrund eines verbesserten Angebots nun für dieses Wochenende abgesagt, wie die Gewerkschaft in einer Mitteilung bekannt gab. Nun wurde auch Red Handling ein besseres Angebot vorgelegt.
Red Handling ist für die Abwicklung von Bodenabfertigungsdiensten für Fluggesellschaften wie Norse Atlantic, Saudi Arabian Airlines, Delta Air Lines und TAP Air Portugal zuständig. Die Mitarbeiter von Red Handling sollten erstmals von Freitag, dem 18. August, bis Montag, dem 21. August, die Arbeit niederlegen. Dieser viertägige Ausstand sollte aller Voraussicht nach Auswirkungen auf insgesamt 216 Flüge und 45.000 Passagiere haben. Am Donnerstagabend wurde auch Red Handling ein neues Angebot vorgelegt, allerdings galt eine Zustimmung in der Abstimmung als unwahrscheinlich. Da die Gewerkschaft nun mit einem besseren Angebot konfrontiert wurde, wurden auch die ersten Arbeitsniederlegungen abgesagt. Die zweite Streikphase von Red Handlung wird am Feiertagswochenende von Freitag, dem 25. August, bis Montag, dem 28. August, stattfinden, sofern das neue Angebot nicht angenommen wird.
Streiks zum Teil zeitgleich
Zum Teil zeitübergreifend hatten auch die Mitarbeiter von Wilson James Warnstreiks angekündigt. Hier sollte der erste Streik ab Freitag, dem 18. August, bis Sonntag, dem 20. August, stattfinden. Nun wurde jedoch ein besseres Angebot vorgelegt, über welches die Mitglieder nun abstimmen können. Daher wurde der erste Warnstreik ausgesetzt. Sollte es jedoch zu keiner Einigung kommen, könnte die zweite Streikphase von Dienstag, dem 22. August, bis Donnerstag, dem 24. August, umgesetzt werden. Laut der Generalsekretärin von Unite, Sharon Graham, sei es Zeit zu handeln:
Red Handling and Wilson James need to wake up and smell the coffee, other employers at the airport are prepared to pay the going rate and there is no excuse why they shouldn’t do the same. There is no way our members will accept a real terms pay cut and poverty pay.
Sharon Graham, Generalsekretärin von Unite the Union
Diese jüngste Entwicklung folgte auf die Absage von Streiks im Juli und Anfang August, bei denen vier Unternehmen – DHL, GGS, ASC und Menzies – aufgrund verbesserter Lohnangebote ihre geplanten acht Tage Streik abgesagt hatten. Der Flughafen Gatwick und die betroffenen Parteien sind nun bestrebt, eine Einigung zu erzielen, um auch die nächsten Streiks im Spätsommer abzuwehren und die Auswirkungen auf den Flugbetrieb und die Passagiere zu minimieren.
Fazit zu den Streiks am Flughafen Gatwick
Der Flughafen Gatwick steht erneut vor einer Herausforderung, da wieder Streiks aufgrund von Gehaltsdiskrepanzen drohen. Die Gewerkschaft Unite bestätigte, dass die Mitarbeiter von Red Handling und Wilson James in die geplanten Streiks involviert sein werden. Die Auseinandersetzungen über die Lohnfrage könnten den Flugbetrieb erheblich stören. Die erste Streikphase in dieser Woche konnte noch abgewendet werden – es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Angebote angenommen werden.
