Galten sie bisher noch als eine Art ‘Sweetspot’ aufgrund des fehlenden sogenannten Treibstoffzuschlages (auch als “Internationaler Zuschlag” bezeichnet) sind Prämienflüge mit der Lufthansa-Günstigtochter Eurowings bereits seit Beginn des neuen Jahres in Sachen Steuern und Gebühren nun um das bis zu dreifache teurer.
Davon bleiben zwar die reinen Meilenwerte gänzlich unberührt und auch scheinen sich die Zusatzgebühren nicht ganz auf Lufthansa-Niveau zu bewegen, dennoch werden so künftig bis zu 300 Euro mehr für Eurowings-Prämienflüge über Miles and More fällig.
“Fliegen manchmal billiger als die Taxifahrt zum Flughafen”
Dies konnte uns Miles and More selbst inzwischen auch bestätigen und machte direkt klar, dass es sich dabei nicht um einen technischen Fehler, sondern um den Willen der Airline handelt. Begründet wird der Schritt von Deutschlands beliebtesten – oder zumindest größtem – Vielfliegerprogramm damit, dass sich in den letzten Jahren ein Trend manifestiert habe, wonach “Mobilität gestiegenen Ansprüchen genügen müsse”, wodurch diese “teilweise teurer” werde. Das sei laut Miles and More nicht nur im Luftverkehr, sondern auch auf der Schiene und zu Wasser der Fall. Als Ursache führt das Lufthansa-Treueprogramm die gestiegenen Kosten in den Bereichen der Energie-, Infrastruktur- und Lieferantensektoren und der “sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen”. Weiter heißt es im Statement:
“Vor dem Hintergrund, dass die Ticketpreise seit Jahren rückläufig sind und sich die Airlines der Lufthansa Group langfristig mit steigenden Kosten konfrontiert sehen, haben wir bereits vereinzelt Preise angehoben und werden, wenn notwendig, auch weitere moderate Erhöhungen vornehmen. Dies betrifft alle Preissegmente, denn insgesamt ist Fliegen so günstig wie nie, und manchmal ist ein Flug sogar billiger als die Taxifahrt zum Flughafen.”
Außerdem sei eine sogenannte International Surcharge beim Gros der Fluggesellschaften inzwischen Standard, zudem werde das Angebot von Miles and More “ohnehin durch Angebot und Nachfrage bestimmt”. Zusätzlich sei für den Kunden vor allem der Endpreis entscheidend, weswegen sich das Angebot des Vielfliegerprogrammes auch am Wettbewerb orientieren würde. In keiner anderen Branche “haben Angebot und Nachfrage in Verbindung mit Wettbewerb eine so starke, dynamische und schnelle Auswirkung auf die Preise”, so Miles and More weiter.
Zum Schluss wird im Statement noch darauf hingewiesen, dass die Lufthansa Group stets die Markt- und Wettbewerbssituation analysieren und bei Bedarf mit entsprechenden Anpassungen reagieren werde.
Durch die nun bei Eurowings-Prämienflügen erhobenen Internationalen Zuschläge werden Meileneinlösungen bei der Lufthansa-Günstigtochter erheblich teurer. So werden beispielsweise im Rahmen eines Eurowings-Meilenschnäppchens in die USA ab sofort neben den 55.000 Miles and More-Meilen auch noch fast 360 Euro an Steuern und Gebühren fällig. Ein großer Unterschied zu den zuvor noch aufgerufenen knapp 90 Euro.
Fazit zur Einführung des Treibstoffzuschlages bei Eurowings
Leider sind die häufig als Sweetspots bezeichneten Eurowings-Prämienflüge ab sofort in diesem Sinne keine mehr. Denn mit der bis zu dreifachen Erhöhung der Steuern und Gebühren, durch die Einführung des internationalen Zuschlages, bewegen sich Prämienflüge mit der Lufthansa-Günstigtochter nun sehr Nahe des Niveaus der Mutter, wenngleich diese immer noch merklich niedriger sind. Eine wirkliche Überraschung ist dieser Schritt allerdings nicht.