Gravierende Änderungen bei Miles & More stehen ins Haus. Wie aus einem reisetopia vorliegenden Schreiben zu entnehmen ist, wird es beim Statusprogramm der Lufthansa Group zu großen Umstellungen ab dem Januar 2021 kommen.

Die Lufthansa informiert aktuell bereits ausgewählte Kunden über eine bevorstehende Änderung, die ab Januar 2021 greifen soll. Schon zuvor wurde bekannt, dass die Lufthansa in der App sowie auf der Webseite an zwei verschiedenen Stellen von einer Abschaffung der Statusmeilen im Januar 2021 sprach. Dies bestätigt nun ein Schreiben, das von Joost Greve, dem Head of Loyalty der Lufthansa Group, gezeichnet ist. Eine offizielle Bestätigung von Miles & More steht noch aus.

Lufthansa bezeichnet Änderungen als eine Vereinfachung

Die Lufthansa spricht in dem Schreiben davon, dass die Veränderungen am Statusprogramm für eine Vereinfachung sorgen sollen. “Künftig müssen Sie sich nicht mehr lange mit Regeln beschäftigen”, heißt es unter anderem in dem Schreiben. Damit möchte die Lufthansa ein “modernes Premiumverständnis” etablieren und diesem auch gerecht werden. Neben all diesen Marketing-Floskeln gibt es in dem Schreiben auch insgesamt fünf Stichpunkte, die auf die anstehenden Änderungen hindeuten:

  • Sammeln wird transparenter – ein verständliches Punktesystem ersetzt die Statusmeilen
  • Treue zahlt sich aus – ein Status wird vor allem durch Flüge mit unseren Airlines erreicht
  • Loyalität wird belohnt – für langjährige Treue gibt es Frequent Traveller und Senator Status aus Lebenszeit
  • Die Laufzeit wird verkürzt – Ihr Status gilt zukünftig mindestens ein Jahr
  • Die Struktur wird klarer – wir verabschieden uns von komplizierten Programmbestandteilen wie Status Stars

Diese Änderungen gelten für Flüge ab dem 1. Januar 2021, heißt es in dem Schreiben weiter. Verwiesen wird auch auf die Webseite miles-and-more.com/vielflieger, auf der sich angebliche detaillierte Informationen finden lassen. Bislang allerdings führt dieser Link noch ins Leere.

Abschaffung der Statusmeilen deutet auf umsatzbasiertes System hin

Das Schreiben der Lufthansa deutet auf einige schwerwiegende Änderungen am aktuellen System der Lufthansa hin. Besonders relevant ist allerdings sicherlich der Unterton, denn die Lufthansa spricht mehrfach von einer Vereinfachung. Dass gleichzeitig die bisherigen Statusmeilen abgeschafft werden sollen und Mitglieder nicht mehr lange auf die Regeln achten müssen, deutet ganz klar auf ein umsatzbasiertes System hin. United Airlines in den USA hatte schon vor wenigen Wochen bekanntgegeben, dass ab sofort ein System gilt, bei dem nur noch der Umsatz und nicht mehr die Flugmeilen für die Qualifikation zum Status zählen.

Das “verständliche Punktesystem” könnte entsprechend ähnlich zu dem des Star Alliance- und Joint Venture-Partners aussehen. Demnach gäbe es dann für jeden Euro Umsatz bei der Lufthansa Gruppe eine bestimmte Anzahl an Punkten, die für den Status gelten. Möglicherweise werden zukünftig auch Prämien- und Statusmeilen nach demselben System berechnet. Schon heute werden Prämienmeilen nach gravierenden Umstellungen vor knapp zwei Jahren bei Miles & More nach dem Umsatz gutgeschrieben.

Mehr Meilen bei der Lufthansa als bei Allianzpartnern

“Ein Status wird vor allem durch Flüge mit unseren Airlines” erreicht, heißt es unter anderem in dem Schreiben der Lufthansa. Das macht klar: Zukünftig werden bei der Statusmeilen-Gutschrift (und möglicherweise auch bei Prämienmeilen) Flüge mit der Lufthansa Gruppe bessergestellt als Flüge mit Allianzpartnern. Auch das kennt man bereits von US-Airlines, die für Flüge mit der eigenen Airline sowie engen Partnern einen höheren Satz an Meilen vergeben als für Flüge mit anderen Airlines der Allianz. Auch bei der Lufthansa gibt es durch die verschiedenen Award-Charts schon heute bei Miles & More. Dennoch kommt es vor, dass etwa in der günstigsten Buchungsklasse von Singapore Airlines oder SAS mehr Meilen bei Miles & More gutgeschrieben werden als in der günstigen Buchungsklasse der Lufthansa – etwa bei Business Class Flügen.

In Zukunft wird es dann wohl genau anders herum sein. Die Lufthansa wird dann beispielsweise für jeden Euro Umsatz bei Airlines der Lufthansa Gruppe (unter anderem Austrian, Brussels, Swiss) fünf Meilen gutschreiben und für Umsätze bei allen anderen Airlines nur drei Euro pro Umsatz. Abzuarten bleibt allerdings, was mit Tickets passiert, die von anderen Fluggesellschaften der Star Alliance ausgestellt werden und bei denen der Lufthansa entsprechend der Preis des Tickets nicht bekannt ist. Schon heute werden die Prämienmeilen hier weiterhin auf Distanz gutgeschrieben.

Status bei Miles & More nur noch für ein statt zwei Jahren

Doch die Abschaffung der Statusmeilen und eine Umstellung auf ein voraussichtlich komplett umsatzbasiertes System werden nicht die einzigen Änderungen sein. Auch die Statusdauer wird laut des Schreibens verkürzt. Statt zwei Jahren gibt es den Status in Zukunft voraussichtlich nur noch ein Jahr. Die Rede ist zwar von mindestens, allerdings ist davon auszugehen, dass zumindest der Frequent Traveller und Senator Status in Zukunft jedes Jahr requalifiziert werden müssen. Aktuell gilt der Status ab der Qualifikation in einem Kalenderjahr immer für dieses sowie das Folgejahr und dann bis Februar des wiederum darauffolgenden Kalenderjahres.

Die einzige wirklich positive Änderung gibt es wohl in Hinblick eines Status auf Lebenszeit. Hier hat die Lufthansa bislang eine vergleichsweise unattraktive Regelung für Kunden. So gibt es zwar einen Lifetime Status für Senatoren, allerdings erst ab dem Erreichen des 65. Lebensjahres in Verbindung mit weiteren Kriterien. In Zukunft soll es einen Status auf Lebenszeit dann wohl auch für Kunden geben, die jünger sind und zudem auch für Frequent Traveller. Wie genau die Regelungen aussehen werden, bleibt aktuell noch abzuwarten.

Fazit zu den Änderungen bei Miles & More

Die Änderungen bei Miles & More sind gravierend und könnten das gesamte Programm verändern. Auch wenn das Schreiben der Lufthansa natürlich sehr positiv klingt, ist klar: Für Kunden bedeuten die Änderungen in den meisten Fällen sicherlich nichts Gutes. Zukünftig wird für den Status bei der Lufthansa wohl nur noch der Umsatz zählen. Zudem werden diejenigen wohl zukünftig benachteiligt, die häufiger mit Partnern der Lufthansa und seltener mit der Lufthansa Gruppe fliegen. Auch die Umstellungen bei der Status-Länge sind wohl kaum positiv, ein echtes Status auf Lebenszeit klingt dagegen nach einer attraktiven Änderung.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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