Im letzten Jahr kam es vermehrt zu Verspätungen oder Verlusten beim Aufgabegepäck. Wie beabsichtigen die Fluggesellschaften dagegen vorzugehen?

Der internationale Flugverkehr erholt sich immer mehr, allerdings kommen auch immer mehr Gepäckprobleme dazu. Wie eine Studie des IT-Dienstleisters Sita zeigt, hat sich die Quote der Gepäckstücke, die verspätet oder überhaupt nicht am richtigen Bestimmungsort ankommen, im letzten Jahr enorm gesteigert, so rnd.

Größtes Risiko beim Transfer

Eigentlich war die Rate der Gepäckprobleme vor der Corona-Krise aufgrund der zunehmenden Digitalisierung bei der Abwicklung sogar gesunken. Mit der Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs im letzten Jahr hat sich dies jedoch wieder drastisch geändert. Besonders im Sommer 2022 kam es an Flughäfen zu Chaos. Laut einer Studie von Sita waren 2022 im Durchschnitt 7,6 Gepäckstücke pro 1000 Flugreisende verspätet oder gingen verloren.

Insgesamt steigerte sich der relative Anteil der zunächst als vermisst gemeldeten Gepäckstücke um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei blieben 7 Prozent ganz verschwunden, während 80 Prozent tatsächlich verspätet waren. Die restlichen 13 Prozent wurden sogar beschädigt, teils wurden auch Inhalte aus dem Gepäck gestohlen.

Besonders häufig entstehen Probleme bei der Gepäckabwicklung bei Umsteigeverbindungen. Denn hier besteht die Gefahr, dass die Gepäckstücke falsch umgeladen werden. Dies war laut der Studie in 42 Prozent der Fehlbeförderungen der Fall. Außerdem kommen die Abwicklungsprobleme zum größten Teil auf internationalen Routen vor.

IT-Lösungen sollen wieder Vertrauen schaffen

Als Grund für die Steigerung der Gepäckprobleme wird unter anderem der Fachkräftemangel genannt. Die falsche Abwicklungen verursachen laut des Berichts Kosten in Milliardenhöhe. Häufige Vorfälle trüben aber natürlich das Vertrauen der Fluggäste in die Gepäckbeförderung, wie auch David Lavorel, der Chef der Sita anerkennt. Als Ansätze werden hier digitale Lösungen wie Echtzeit-Tracking vorgeschlagen, welche teilweise von einigen Airlines zur Verfügung gestellt werden. Bis 2025 planen laut dem Bericht 67 Prozent der Fluggesellschaften, ein solches Tracking für Fluggäste bereitzustellen.

Die Lufthansa hatte erst kürzlich ebenfalls ein neues System für verlorenes Fluggepäck eingeführt, welches automatisch Ersatzrouten für das vermisste Gepäck findet und digital als Eilgepäck umleitet. Reisende werden automatisch über den Standort ihres Gepäckstückes informiert. Passagiere können nun außerdem nach der Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums Positions-Tracker wie AirTags und SmartTags offiziell im Aufgabegepäck mitführen, was die Rückholung beschleunigen kann.

Fazit zu den erhöhten Gepäckproblemen im letzten Jahr

Im letzten Jahr stieg nicht nur die Anzahl internationaler Flüge, sondern auch der relative Anteil der Gepäckprobleme. Deutlich mehr Taschen, Koffer oder andere Gepäckstücke wurden inkorrekt befördert, der Großteil davon kam verspätet an. Besonders Umsteigeflüge waren demnach fehleranfällig und sorgten für eine Menge der Probleme. Ein Teil der betroffenen Gepäckstücke ist sogar gar nicht mehr aufgetaucht. Besonders der Fachkräftemangel führte teils zu den großen Problemen bei der Abwicklung, weswegen Fluggesellschaften nun mehr auf Digitalisierung setzen wollen.

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Autor

Amélie Margout ist Head of Content und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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