Zum Beginn der Corona-Pandemie sind viele tausende Passagiere im Ausland gestrandet. Die Bundesregierung organisierte die wohl größte Rückholaktion des Landes. Eine derartige Aktion wird es in diesem Jahr jedoch nicht geben.
Das Corona-Virus hält die Welt seit über einem Jahr in Atem. Der internationale Reiseverkehr befindet sich weitestgehend am Boden. Das führte vor allem zu Beginn der Pandemie zu großen Problemen. Viele Reisende waren im Ausland gestrandet, da die meisten Airlines ihre Flüge gestrichen und Flugzeuge am Boden gehalten haben. Infolgedessen hat die Bundesregierung die wohl größte Rückholaktion der Bundesrepublik organisiert. Nun stellt Bundesaußenminister Heiko Maas klar, dass eine derartige Aktion für 2021 nicht geplant sei, sollte sich die Infektionslage im Ausland dramatisieren – das berichtet die FAZ.
Größte Rückholaktion der Geschichte
Die wohl spektakulärste und größte Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik liegt bereits ein Jahr in der Vergangenheit. Als im vergangenen Jahr die Landesgrenzen weltweit dicht gemacht wurden, waren viele Bundesbürger im Ausland gestrandet. Die regulären Flüge fielen aus, viele Fluggesellschaften blieben sogar gänzlich am Boden. Einige andere flogen im Sonderauftrag der jeweiligen Regierung – so auch in Deutschland. Alleine 67.000 Deutsche und EU-Bürger wurden im Auftrag der Bundesregierung wieder nach Hause geflogen – insgesamt wurden 240.000 Reisende wurden zurück nach Hause gebracht. Der Bundesaußenminister Heiko Maas stellt aber derweil klar, dass eine solche Rückholaktion in diesem Jahr nicht mehr stattfinden wird.
Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen. Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen.
Heiko Maas, Bundesaußenminister (SPD)
Mit sinkenden Inzidenzzahlen und dem Fortschritt der Impfkampagne europaweit und anderen Teilen der Welt, steigt die Reiselust der Deutschen. Dennoch sei ein weiterer Ausbruch wie aktuell in Indien nicht zu vermeiden. Sollten Reisende dennoch im Ausland stranden, dürfen sie zwar auf Unterstützung der Bundesregierung verlassen, einen Rückholflug kann man allerdings nicht erwarten. Vielmehr sollen sich Reisende mit den derzeitigen Bestimmungen und Risiken auseinandersetzen. Dass die Bundesregierung diesen Weg einschlägt, kommt nicht von ungefähr. Noch immer ist ein Großteil der Rechnungen aus der Rückholaktion offen. Im März wurden lediglich ein Fünftel der Kosten von Passagieren, Airlines und Reiseveranstalter, die sich alle ebenfalls an der Aktion finanziell beteiligen mussten, abkassiert. Gleichzeitig klagen mehrere Passagiere gegen die dadurch entstandenen Kosten.
Wir dürfen uns Hoffnung machen, dass sich das Leben bald wieder normalisiert, wenn die Infektionszahlen weiter sinken und die Impfkampagne Fortschritte macht. Ich gehe derzeit davon aus, dass mit umfassenden Test- und Hygienekonzepten im Sommer auch Nicht-Geimpfte die Möglichkeit zu Urlaub haben werden.
Heiko Maas, Bundesaußenminister (SPD)
Dennoch ermutigt der Bundesaußenminister die Deutschen zum Reisen. Seiner Meinung nach stehe dem Sommerurlaub der Deutschen dieses Jahr nichts im Wege und verweist dabei gleichzeitig auf die neue Einreiseverordnung. Mit der neuen Einreiseverordnung können alle Reisenden nach Ankunft aus einem Risiko- sowie Nicht-Risikogebiet die Quarantäne mit Nachweis einer vollständigen Impfung, einer überstandenen Infektion oder eines negativen Testergebnisses umgehen. Dabei verdeutlicht Maas, dass die neue Verordnung keine Zwei-Klassen-Gesellschaft herbeiführen würde. Für Nicht-Geimpfte sei die Gefahr einer Infektion immer noch zu hoch.
Fazit zu den Ankündigungen von Heiko Maas
Die Reisebeschränkungen werden sukzessiv gelockert – nicht nur in Deutschland. Damit scheint dem Sommerurlaub nur noch wenig im Wege zu stehen. Das betont auch Heiko Maas bei seinen Aussagen. Dennoch mahnt er zur Vorsicht. Sollten Infektionsherde im Ausland auftreten und Reisende stranden, wird die Bundesregierung nicht nochmal eine Rückholaktion wie im vergangenen Jahr starten. Reisende müssen nach über einem Jahr Corona-Pandemie die Gefahren kennen. Auch Airlines und Reiseveranstalter sollen sich dementsprechend dahingehend vorbereiten.