Bei ersten Verhandlungen in Hamburg über einen neuen Tarifvertrag für die Angestellten hat die Lufthansa der Gewerkschaft Verdi nun ein erstes Angebot unterbreitet. Dieses wurde jedoch abgelehnt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Lufthansa und Verdi über neue Tarifbedingungen verhandeln. Nachdem die alten Tarifverträge der Lufthansa am 30. Juni ausgelaufen sind, nutzt Verdi die Chance und fordert mehr Geld für das Bodenpersonal. Auch erneute Warnstreiks stehen dabei im Raum, wie wir bereits Anfang des Monats berichteten. Fvw.de zufolge soll Verdi jetzt ein erstes Angebot von Lufthansa abgelehnt haben.
Was möchte Verdi?
Zum Bodenpersonal der Lufthansa gehören gut 20.000 Beschäftigte. Für diese hat die Lufthansa nun ein erstes Tarifangebot unterbreitet, das bei Verdi jedoch nicht auf Zustimmung stieß. Doch was verlangt Verdi eigentlich? Die Gewerkschaft fordert für das Bodenpersonal der Lufthansa einen neuen Tarif, der 12 Monate gültig ist und 9,5 Prozent mehr Gehalt für die Mitarbeiter beinhaltet. Damit würde das Personal 350 Euro mehr im Monat bekommen. Der Mindestlohn sollte für Angestellte der Lufthansa zudem bei 13 Euro und somit einen Euro über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Besonders durch die Inflation hält Verdi das für mehr als angebracht.
Lufthansa soll nun ein erstes Angebot gemacht haben. Offensichtlicher Weise ist das Unternehmen den Forderungen von Verdi nicht genug entgegengekommen. Als Grund für die Ablehnung des Angebots, gibt Verhandlungsführerin und Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle an, dass es die Inflation nicht einmal halbwegs ausgleichen würde. Dabei habe das Personal nicht nur mit der hohen Inflation zu kämpfen, sondern auch mit Überlastung und dem Lohnverzicht während Corona. Dementsprechend seien deutliche Lohnsteigerungen mehr als angebracht.
Kommen erneute Warnstreiks?
Die ersten Verhandlungen in Hamburg zwischen der Lufthansa und Verdi haben zu keinem Ergebnis geführt. Ein nächster Versuch soll bei erneuten Verhandlungen zwischen dem 3. und 4. August in Frankfurt erfolgen. Um eine Einigung zu erzielen, muss die Lufthansa der Gewerkschaft allerdings wohl noch ein ganzes Stück mehr entgegenkommen. Verdi warnte schon Anfang des Monats, dass auch Warnstreiks ein mögliches Mittel ihrer Wahl werden könnten, wenn es zu keiner Einigung kommt.
Fazit zur Ablehnung des Lufthansa-Angebotes
Es kommt nicht ganz überraschend, dass das erste Angebot von Lufthansa nicht dem entspricht, was sich Verdi vorstellt. Bei Verhandlungen ist es schließlich üblich, nicht direkt das anzubieten, was die Gegenpartei fordert, sondern sich nach und nach anzunähern. Es bleibt abzuwarten, was die Lufthansa bereit ist zu bieten und was Verdi schlussendlich akzeptieren kann. Nach den Verhandlungen zwischen dem 3. und 4. August in Frankfurt wissen wir auf jeden Fall mehr. Wir dürfen gespannt sein, ob es dann zu einer Einigung kommen wird oder doch neue Warnstreiks zu fürchten sind.