Sollten Airlines wirklich Rückholflüge durchführen oder ist das eher ein Job für die Luftwaffe?
Die ersten Sonderflüge nach Tel Aviv fanden bereits am gestrigen Donnerstag statt. Durchgeführt wurden diese von der Lufthansa und es sollen noch weitere folgen. Zeitgleich stellt die Airline jedoch die Linienflüge nach Tel Aviv ein, da die Sicherheitslage derzeit zu unklar und das Risiko zu hoch ist. Wie aero.de berichtet, werden die Flüge zunächst eine Woche lang nicht stattfinden. Rückholflüge sind allerdings weiterhin geplant. Wieso diese stark kritisiert werden und alle anderen Einzelheiten, erfahrt Ihr in diesem Artikel!
Keine Linienflüge nach Tel Aviv
Da die Lage in Israel derzeit zu gefährlich ist, stellt die Lufthansa ihre Linienflüge erst einmal ein. Die Fluggesellschaft hat entschieden, bis zum 22. Oktober keine Flüge in die israelische Stadt durchzuführen. Davon betroffen sind nicht nur Flüge der Lufthansa selbst, sondern auch von Swiss, Austrian und Brussels Airlines.
Die Airline sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da die Sicherheit der Besatzung und der Passagiere für sie an erster Stelle steht, welche in Tel Aviv derzeit nicht gegeben ist. Sonderflüge wolle die Lufthansa jedoch weiterhin durchführen, um Menschen aus dem Land herauszufliegen. Sie stehe dafür in enger Absprache mit Auswärtigen Amt.
Kritik an Rückholflügen
Die Lage in Israel ist aktuell sehr gefährlich und noch ist kein Ende abzusehen. Um Menschen zurück nach Deutschland zu holen, hat die Lufthansa bereits Sonderflüge durchgeführt und weitere sollen auch noch geplant sein. Dies sieht die Vereinigung Cockpit sehr kritisch und äußert ihre Bedenken, wie aero.de hervorhebt. Hauptkritikpunkt ist hierbei der, dass die Vereinigung Airlines als ungeeignet ansieht, um Rückholflüge aus Kriegs- und Krisengebieten durchzuführen. Oftmals ist die Besatzung einer Fluggesellschaft wie der Lufthansa einfach nicht dafür ausgebildet, um eventuelle Risiken und Gefahrenlagen richtig einschätzen und damit umgehen zu können.
Die Vereinigung sieht als absolute Grundbedingung für Sonderflüge die freiwillige Teilnahme der Crew. Doch selbst dann hält sie es für zu riskant. Stattdessen sollten die Sonderflüge von der Luftwaffe durchgeführt werden, da diese für solche Situationen ausgebildet sind. Besonders die Piloten sind für solche Flüge geschult, im Gegensatz zu denen ziviler Flugzeuge. Ob die Kritik gehört werden wird, zeigt sich wohl in den nächsten Tagen und Wochen. Aktuell ist jedenfalls noch die Rede von Rückholflügen, die von der Lufthansa durchgeführt werden sollen.
Unterstützung von Condor
Die Lufthansa wird die Rückholflüge allerdings nicht alleine durchführen. Laut aero.de wird sich nämlich auch Condor an diesen beteiligen. Dabei wird sie jedoch nicht nur Passagiere aus Israel herausfliegen, sondern auch einige mit nach Tel Aviv nehmen, da es aktuell keine Linienflüge mehr gibt. An diesem Freitag fliegen vier von Condors Maschinen in das Krisengebiet und am Wochenende sollen noch einmal zwei Sonderflüge der Airline stattfinden. Damit unterstützt sie die Lufthansa und sorgt dafür, dass mehr Menschen ausgeflogen werden können. Die Lufthansa versicherte, dass jedes Besatzungsmitglied auf diesen Flügen auf freiwilliger Basis an Bord sei und keiner gezwungen werde auf diesen Flügen zu arbeiten.
Fazit zu den Flügen nach Tel Aviv
Die Lufthansa musste aufgrund der kritischen Lage nun auch alle verbliebenden Linienflüge nach Tel Aviv einstellen. Bis zum 22. Oktober wird sie erst einmal keine Flüge mehr in die israelische Stadt durchführen. Wie es danach weitergeht, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Die Lufthansa und Condor holen derzeit mit Sonderflügen Menschen nach Deutschland zurück, wobei diese Rückholflüge scharf von der Vereinigung Cockpit kritisiert werden. Diese sehe sie als zu gefährlich für eine Crew ohne entsprechende Ausbildung an. Stattdessen sollten die Sonderflüge von der Luftwaffe und deren Piloten übernommen werden, die riskante Situationen besser einschätzen und meistern können.