Die Lufthansa soll momentan an einer “Condor”-ähnlichen Fluggesellschaft arbeiten, welche als neue Airline der Lufthansa Group touristische Destinationen befliegen soll.
Nachdem die Lufthansa ein neun Milliarden Euro teures Hilfspaket von der Bundesregierung erhalten hat, sollte man meinen, dass das Unternehmen auf Sparkurs ist. Dies stimmt zwar, jedoch berichten mehrere Quellen, dass Lufthansa nebenher an der Erschaffung einer neuen Fluggesellschaft arbeit.
Neue Airline soll touristische Strecken befliegen
Bereits im letzten Jahr hatte die Lufthansa angekündigt, dass ihre Tochtergesellschaft Eurowings für touristische Langstrecken durch eine neue Marke abgelöst werden soll. So wird das Langstreckenangebot von Eurowings aktuell kommerziell über Lufthansa verantwortet und von Sun Express und Brussels Airlines durchgeführt.
Mit der Geburt der neuen Airline, welche den Namen Ocean tragen soll, möchte sich Lufthansa hauptsächlich auf touristische Destinationen konzentrieren. Obwohl das Projekt bereits seit einiger Zeit geplant ist, wurde die Entscheidung durch die Corona-Krise nochmals verstärkt. So konnte man durch die Pandemie einen starken Rückgang an Geschäftsreisen feststellen, welches auch zukünftig durch vermehrtes Home-Office so bleiben könnte. Für Lufthansa und Eurowings nicht gerade positiv, da doch viele Passagiere eben Geschäftsreisende ausmacht.
“Das Reisebedürfnis wird unser Geschäft stützen.”
Carsten Spohr
Durch die Errichtung einer neuen Airline, hofft die Lufthansa, dass die Nachfrage nach touristischen Flüge schneller steigt als die Nachfrage nach Business Zielen. Ab den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München soll die Airline Ocean so nicht nur Langstrecken befliegen, sondern auch Kurzstrecken. Somit ist geplant, dass die neue Fluggesellschaft einen Teil vom Lufthansa Flugplan sowie ein Teil vom Eurowings Flugplan übernimmt. Dazu gehören nicht nur Strecken wie etwa nach Cancún, sondern auch Mittelstrecken-Urlaubsziele rund um das Mittelmeer.
Probleme gibt es allerdings aktuell noch bei der Einigung mit den Piloten. So gibt es aktuell noch Verhandlungen zwischen Lufthansa und der Pilotenvereinigung Cockpit, während sich Lufthansa mit den Flugbegleitern bereits geeinigt hat. Laut aero.de soll die Lufthansa unbedingt einen Ferienflieger an den Hubs durchboxen wollen. Ebendies soll jedoch das Potenzial haben, jedes Tarifgefüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München zu sprengen. So bietet Cockpit aktuell Einsparungen von bis zu 850 Millionen Euro bis Juni 2022 an. Jedoch dürfen die aktuellen Tarifverträge dann nicht “durch den Aufbau neuer Plattformen” ausgehebelt werden.
Das Konzept der Edelweiss als Vorbild
Da das Konzept der Edelweiss als Vorbild des neuen Projekts dienen soll, wird bereits Scherzhaft der Name Edelwings anstatt Eurowings vorgeschlagen. Ocean soll demnach genau wie Edelweiss, weltweite Urlaubsziele befliegen und dieselben Strukturen befolgen. Da Swiss und Edelweiss eng verbunden sind, nutzen beide Airlines die gleichen Flugzeugtypen sowie den gleichen Einkauf.
Es fliegen zudem nicht nur öfter Edelweiss Flugzeuge im Namen der Swiss und umgekehrt, sondern auch die Crew kann intern ausgetauscht werden. Dieses Konzept trägt daher zu einer Flexibilität sowie zu einer Kostensenkung beider Fluggesellschaften bei. Ob ebendiese Struktur auch bei Ocean eingeführt werden soll, wird die Zeit zeigen.
Fazit zum neuen Ocean-Projekt
Mit der Planung einer neuen Fluggesellschaft, hofft die Lufthansa, dass diese genauso erfolgreich wird wie das Konzept der Edelweiss. Für die Lufthansa könnte das neue Projekt eine Reihe von Vorteilen bedeuten. Ob wir bald mit der neuen Ocean Airline rechnen können, werden wir in den kommenden Monaten sehen.