Die Bundestagswahlen sind vorüber und die Sondierungsgespräche zwischen SPD, Grüne und FDP beginnen. Gleichzeitig hält auch die Lufthansa an ihrem Zeitplan fest und forciert die Kapitalerhöhung.
Die Bundestagswahlen spielten nicht nur für die Bürger Deutschlands eine essenzielle Rolle, sondern auch für Deutschlands größter Fluggesellschaft. Die Lufthansa wollte noch vor den Wahlen Gespräche mit der Bundesregierung führen, um die pünktliche Rückzahlung der Staatshilfen einzuleiten. Mit Erfolg konnte die Lufthansa nun ihrem Zeitplan folgen und den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung vermelden.
Passagierzahlen und Eigenkapital steigt
Bereits vor der Bundestagswahl vor wenigen Wochen deutete Carsten Spohr bereits an, die Staatshilfen der Bundesregierung bis spätestens Ende 2021 zurückzahlen zu wollen. Konkret geht es dabei um vier Milliarden Euro, die bereits von den insgesamt neun Milliarden Euro in Anspruch genommen wurden. Um dies zu erreichen, hat die Lufthansa einer weiteren Kapitalerhöhung zugestimmt. Dafür sollten zwischen dem 22. September und 5. Oktober 2021 weitere Aktien emittiert werden, die einen Wert von über zwei Milliarden Euro haben. Wie geplant endete am 5. Oktober die Bezugsfrist dieser Aktien, sodass die Lufthansa nun einen weiteren Erfolg vermelden kann. Der endgültige Bruttoerlös beläuft sich auf 2,162 Milliarden Euro.
Damit wurden über 98 Prozent der Bezugsrechte innerhalb der Bezugsfrist ausgeübt. Die verbleibenden neuen Aktien sollen in Kürze nochmal platziert werden. Die Lufthansa kann somit dem weiteren Zeitplan folgen. Nachdem am heutigen Donnerstag, dem 7. Oktober, die Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung erfolgte, beginnt am 11. Oktober der Handelsbeginn sowie die Lieferung der neuen Aktien planmäßig. Die Zulassung der neuen Aktien im Markt der Frankfurter Wertpapierbörse wird ebenfalls für heute erwartet. Mit dem Handelsbeginn am 11. Oktober wird auch die Kapitalerhöhung eingetragen. Das Grundkapital der Lufthansa soll dann über drei Milliarden Euro betragen, eingeteilt in etwas mehr als einer Milliarde Aktien. Der Bezugspreis der neuen Aktien lag bei 3,58 Euro.
Trotz Pandemie haben Spohr und die Lufthansa bereits ein neues Ziel vor Augen. Neben der Bewältigung der Krise steht dabei vor allem die Übernahme weiterer Fluggesellschaften auf dem Plan. Wenn die Staatshilfen gänzlich an den Staat zurückgezahlt worden sind, kann die Lufthansa wieder in den Angriffsmodus schalten! Die Kranich-Airline dürfe dann auch selbst wieder andere Airlines übernehmen. Nach Ansicht von Spohr verfügt der europäische Markt über zu viele Airlines. Der Lowcost-Carrier Wizzair scheint da schon einen Schritt weiter zu sein und soll laut Medienberichten ein Angebot für die britische easyJet unterbreitet haben. Welche Airlines die Lufthansa in ihren Plänen ins Auge fasst, lässt Spohr derweil offen. Zuletzt wurden die Gerüchte über eine mögliche Übernahme der insolventen Alitalia beziehungsweise einer Zusammenarbeit mit der neuen ITA bekannt.
Fazit zur erfolgreichen Kapitalerhöhung
Die Lufthansa in den vergangenen Wochen erfolgreich neue Aktien im Gesamtwert von über zwei Milliarden Euro verkaufen können. Die Kapitalerhöhung wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Über 98 Prozent der ausgegebenen Aktien konnten damit auch tatsächlich verkauft werden. Damit liegt die Lufthansa auch weiterhin im Plan und will bis spätestens Ende des Jahres die restlichen Staatshilfen zurückzahlen. Im Anschluss wird die Kranich-Airline wieder in den Angriffsmodus schalten. Die Übernahme weiterer Fluggesellschaften hat sich Carsten Spohr als Ziel gesetzt.