Wird es bei den hohen Ticketpreisen bleiben oder wird sich bald etwas ändern?
Seit dem letzten Jahr steigt die Nachfrage nach Flugreisen immer weiter an. Dadurch war es vielen Airlines möglich, wieder zum Vorkrisenniveau zurückzukehren. Es ist also kein Wunder, dass es inzwischen auch für die Fluggesellschaften der Lufthansa Group wieder besser läuft. Nicht nur die Kranichairline selbst, sondern auch Tochterairlines wie Austrian Airlines, Eurowings und SWISS konnten im zweiten Quartal deutliche Gewinne machen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat es die Lufthansa Group sogar zurück in die Gewinnzone geschafft. In diesem Artikel erfahrt Ihr, wie genau sie das geschafft hat und welche Konsequenzen das für die Ticketpreise haben wird!
Gewinne für die Lufthansa Group
Bereits vor einer Woche berichteten wir darüber, dass der Lufthansa CEO Carsten Spohr einen Rekordgewinn für 2023 voraussagt. Es passt also, dass die Lufthansa Group in einer Pressemitteilung nun offiziell ihre positive Bilanz für das zweite Quartal verkündet und hier ebenfalls von einem Rekordergebnis spricht. Grund dafür sind insbesondere die aktuell hohen Nachfragen, die wohl nicht so schnell abreißen werden. Besonders in Hinblick dessen, dass die Lufthansa-Group vor drei Jahren noch staatliche Hilfen beantragen musste, ist deutlich erkennbar, dass sich die Reisebranche inzwischen von der Corona-Pandemie erholen konnte.
Die derzeit hohe Nachfrage auf der ganzen Welt führte zu deutlich höheren Passagierzahlen bei den Fluggesellschaften der Lufthansa Group. Die Airlines reagierten darauf, indem sie ihre Kapazitäten im ersten Halbjahr ausweiteten. Gleichzeitig konzentrierte sich das Unternehmen vor allem auf die Stabilität des Flugbetriebs, um nicht noch einmal so etwas zu erleben, wie im letzten Sommer.
„Dank der großen Anstrengungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten wir Zustände wie im letzten Sommer vermeiden und unseren Kunden wieder einen stabileren Luftverkehr bieten. “
Carsten Spohr, CEO Lufthansa Group
Die Bemühungen scheinen sich ausgezahlt zu haben. Die Pünktlichkeit hat sich in der ersten Jahreshälfte auf 70 Prozent verbessert. Dies ist natürlich noch kein idealer Zustand, doch es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das zweite Quartal 2023 brachte zudem deutlich bessere Umsätze ein, als das des Vorjahres. Mit 9,4 Milliarden Euro übertraf es dabei den Vorjahreswert von acht Milliarden Euro um etwa 17 Prozent.
Dank der hohen Nachfrage und einem Zuwachs von 400 neuen Mitarbeitern hat es Austrian Airlines mit einem positiven Halbjahresergebnis zurück in die schwarzen Zahlen geschafft, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte von 2022 konnte die Airline ihren Umsatz um 57 Prozent steigern. Damit hat sie im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinn von 15 Millionen Euro gemacht. Auch bei Eurowings und der SWISS sah es im zweiten Quartal ähnlich gut von den Umsätzen her aus. Es ist also auch weiterhin ein positiver Trend zu beobachten. Besonders für Eurowings dürfte auch das dritte Quartal sehr gut laufen, da die Flugzeuge der Airline durch die Sommerferien gut ausgelastet sein dürften.
Werden die Ticketpreise sinken?
Es war jedoch nicht nur die weltweit steigenden Nachfrage, die für positive Gewinne gesorgt hat. Auch die derzeit teuren Ticketpreise dürften dazu beigetragen haben, dass die Lufthansa Group in die Gewinnzone zurückkehren konnte. Natürlich sind die Airlines der Gruppe nicht die einzigen, die aktuell hohe Preise für ihre Tickets berechnen. Doch durch die Nachricht, dass die Lufthansa-Group wieder gute Gewinne macht, fragt man sich automatisch, ob dadurch auch die Ticketpreise endlich wieder etwas sinken werden.
Laut Carsten Spohr sind Preissenkungen zurzeit nicht in Sicht. Seine Begründung ist, dass es trotz der Rekordgewinne noch nicht die Möglichkeit gibt, die Preise wieder zu reduzieren. So müsste man im Blick behalten, dass während der Corona-Pandemie Milliardenverluste gemacht wurden und auch die Kosten für Personal, Gebühren und Dienstleistungen getragen werden müssten. Ein weiterer Grund ist zudem wohl auch, dass eher begrenzte Sitzplatzangebot, welches sich aktuell auf etwa 85 Prozent des Vorkrisen-Niveaus beläuft. Damit kann die Lufthansa Group nicht ganz so viel anbieten, wie etwa andere Airlines. Es gibt zudem weiterhin Engpässe an den Drehkreuzen in Frankfurt und München, sowie Auslieferungen von Flugzeugen und Ersatzteilen, die noch auf sich warten lassen. In den nächsten Monaten wird es also erst einmal nicht zu großen Senkungen der Ticketpreise kommen.
Fazit zu den Rekordgewinnen der Lufthansa Group und den hohen Preisen
Die Lufthansa Group hat es geschafft, in die Gewinnzone zurückzukehren. Durch die weltweit hohe Nachfrage an Flugreisen konnte das Unternehmen ein sehr positives Ergebnis erzielen. Sowohl Austrian Airlines, als auch Eurowings und SWISS befinden sich mit ihren Gewinnen auf einem guten Weg und folgen so dem Aufwärtstrend der Gruppe. Trotz der guten Zahlen, wird sich laut Carsten Spohr, dem CEO der Lufthansa Group, erstmal jedoch nichts an den teuren Ticketpreisen ändern. Diese sind nämlich neben der steigenden Nachfrage mitverantwortlich für die hohen Gewinne und es gibt noch keinen Spielraum, um darauf verzichten zu können. Der CEO verweist auf die Milliardenverluste, die durch die Pandemie gemacht wurden, sowie auf die Kosten, die getragen werden müssten. Auch die derzeit begrenzten Kapazitäten und verspäteten Auslieferungen, tragen zur Begründung der teuren Ticketpreise bei. Sicher handelt es sich hierbei um wichtige Faktoren, die in die Preisbildung mit hineinspielen. Mit der Zeit werden diese aber auch wieder wegfallen und einer Preissenkung nicht mehr im Weg stehen. Wir werden sehen, ob es dann neue Gründe für die hohen Preise gibt oder ob sie dann doch irgendwann wieder reduziert werden.
