Eigentlich wollte die Lufthansa bereits Mitte August mit allen Erstattungen ausgefallener Flüge durch sein. Nun scheint der Kranich aber doch länger dafür zu brauchen.
Seitdem in der Höchstzeit der Corona-Krise nicht nur fast alle Flüge ausfielen, sondern auch die Erstattungen gestrichener Flüge besonders bei der Lufthansa auf sich warten ließen und gar komplett ausgesetzt wurden, begann der Kranich, nachdem das Rettungspaket endlich sicher war, mit den Erstattungen der Tickets.
Automatisierter Prozess soll helfen
Das sollte dabei eigentlich insgesamt nur sechs Wochen Zeit beanspruchen, so der Kranich. Doch nun gab das Unternehmen bekannt, dass es wohl doch länger dauern wird, bis tatsächlich alle Erstattungen ausbezahlt werden können. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Lufthansa nach eigenen Angaben bereits 1,4 Milliarden Euro an von Flugstreichungen betroffene Kunden ausgezahlt. Damit es aber nicht viel länger dauert, plant der Kranich in den nächsten zehn bis 14 Tagen, die automatisierten Prozesse wieder einzuschalten, “dann werden große dreistellige Millionenbeträge im Monat ausgezahlt”, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister gegenüber der FAZ. Dieser Schritt war bereits zuvor vom “Verband Internet Reisevertrieb” (VIR) von der Lufthansa zurückverlangt worden.
Mehr als zwei Millionen Anfragen zur Erstattung von Flugtickets sind laut Hohmeister bei der Lufthansa bis dato eingegangen. Nachdem am 29. Juni der neue Flugplan vorgestellt wurde, seit diese Zahl nochmals gestiegen. Der eigentliche Plan war es, die gesamten Erstattungen bis Mitte nächsten Monats durchzukriegen. Ende des vergangenen Monats standen mit knapp einer Milliarde Euro noch gut die Hälfte der Erstattungen aus.
Ursprünglich plante die Lufthansa, sowie viele weitere Airlines, die betroffenen Passagiere mit Gutscheinen zu entschädigen, um die eigene Liquidität zu bewahren. Diesen Plänen machte spätestens die EU-Kommission aber einen Strich durch die Rechnung, nachdem bereits Verbraucherschützer und die Kunden selbst deswegen auf die Barrikaden gingen.
Fazit zur Dauer der Rückzahlungen
Nachdem die Lufthansa eine Zeit lang einfach gar keine Rückzahlungen für Flugstreichungen vornahm, schien es nach dem endgültigen Erhalt des Rettungspaketes endlich flott voran zu gehen. Doch nun scheint die Lufthansa das Versprechen erneut nicht einhalten zu können und wird scheinbar etwas mehr Zeit für die Erstattungen benötigen, als zuvor angegeben. Ein Gros der betroffenen Passagiere dürfte aber wahrscheinlich einfach froh sein, dass es überhaupt zu Rückzahlungen kommt.