Die Lufthansa geht als Gewinnerin aus der Runde um die slowenischen Subventionen hervor und erhält nun etwa 370.000 Euro dafür, dass sie Slowenien weiterhin mit der Welt verbindet.

Nachdem in Slowenien nach der Adria Airways Pleite die Überlegungen zur Gründung einer eigenen Staatsairline vom Tisch waren, wurde das Land kreativ und bot vor wenigen Tagen ausländischen Fluggesellschaften, die die Konnektivität Sloweniens aufrechterhalten, Subventionen an. Neun Airlines haben sich auf diese beworben, darunter auch Lufthansa und Swiss. Alle Bewerber bis auf easyJet erhalten nun einen Teil des Geldes, wobei Lufthansa den Löwenanteil abgreift. Zwar wird nicht die ursprünglich angekündigte Summe ausgegeben, weitere Subventionsrunden sind allerdings angedacht, so berichtet unter anderem aero.de.

Über 370.000 Euro für Lufthansa – 22.000 Euro für Swiss

Gerade erst vor wenigen Tagen berichteten wir über die Pläne der slowenischen Regierung zur Flugförderung, die vorgesehen haben, ausländischen Fluggesellschaften Gelder zu zahlen, wenn diese eine Mindestanzahl an Flügen nach Slowenien sicherstellen. Die erste Ausschreibungsrunde ist nun zu Ende gegangen und Slowenien hat entschieden, wie viel die neun Bewerber jeweils erhalten sollen. Lufthansa geht aus dieser Runde eindeutig als erfolgreichste Airline hervor und selbst Tochtergesellschaft Swiss, die eigentlich die Voraussetzungen für die Subventionen nicht erfüllte, erhielt einen Teil des Geldes. Als einzige Fluggesellschaft ging easyJet leer aus – Hintergründe hierzu sind allerdings unklar. Die Verteilung der ersten Subventionsrunde sieht wie folgt aus:

  • Lufthansa 371.040 Euro
  • Air France 176.160 Euro
  • Turkish Airlines 148.530 Euro
  • Air Serbia 98.130 Euro
  • Wizz Air 80.340 Euro
  • Montenegro Airlines 45.450 Euro,
  • LOT Polish Airlines 43.620 Euro
  • Swiss International Air Lines 22.050 Euro
  • easyJet: 0 Euro

Wer sich vorher bereits mit diesem Sachverhalt auseinandergesetzt hat, wird schnell merken: Zusammenaddiert kommt man hier nicht auf die ursprünglich angebotenen 1,5 Millionen Euro. Hier hat die slowenische Regierung also noch Änderungen vorgenommen. Dennoch sind weitere Auszahlungsrunden für die Perioden 1. Oktober bis 31. Mai 2021 sowie 1. Juni 2021 bis 31. Dezember 2021 geplant. Aber auch hier sollen laut Angaben von exyuaviation nicht die ursprünglich angesetzten 3,5 Millionen Euro, sondern lediglich 1 Million Euro verteilt werden. Maximal kann eine Airline 30 Euro pro geflogenem Passagier von der slowenischen Regierung erwarten.

Swiss muss Erklärung abgeben, um Subventionen tatsächlich zu erhalten

Auch ist nicht ganz geklärt, wieso Swiss die Subventionen – auch wenn sie sehr niedrig ausfallen – überhaupt erhält. Denn eigentlich war eine der Voraussetzungen, dass in den vergangenen zwei Monaten vor Ende der Auszahlungsperiode jeweils zwei wöchentliche Flüge nach Slowenien durchgeführt wurden. Diese Anforderung kann Swiss nicht erfüllen, denn die Airline flog seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr ins slowenische Ljubljana. Hier soll Swiss nun laut Medieninformationen noch eine Erklärung an die slowenische Regierung abgeben, von deren Inhalt dann abhängig ist, ob die Subvention wirklich fließen wird.

Auch scheint sich das Regelwerk in Hinblick auf diesen Aspekt jedoch noch etwas geändert zu haben. Die Voraussetzungen wurden etwas gelockert und auch Fluggesellschaften, die zusichern, die Verbindungen nach Slowenien zwischen dem 28. März und 30. Oktober 2021 wieder aufzunehmen, können die Subventionen erhalten.

Dies wird wohl auch dazu geführt haben, dass die Swiss nicht leer ausging. Wie im letzten Beitrag zu diesem Thema bereits erwähnt, könnte die Berücksichtigung Swiss’ allerdings auch damit zusammenhängen, dass die slowenische Regierung großes Interesse an den Lufthansa Group Hubs – also auch Zürich – hat.

Fazit zu den Subventionen Sloweniens an ausländische Fluggesellschaften

Slowenien scheint sehr darum bemüht zu sein, das Land an den internationalen Flugverkehr anzubinden und nicht “abgehängt” zu werden. Die erste Runde der Subventionen an ausländische Fluggesellschaften in nun beendet, doch irritiert es etwas, dass einige Rahmenbedingungen nachträglich angepasst wurden. So ist die ausgezahlte Summe im Endeffekt kleiner als zunächst angekündigt und auch die Voraussetzungen, die eine Airline erfüllen muss, um Gelder zu erhalten, wurden etwas gelockert. Es bleibt spannend, wer sich für die nächste Runde bewerben wird und ob die Lufthansa wieder den größten Anteil zugesprochen bekommt.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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