Die vor mehr als zehn Jahren für die Lufthansa gebaute Boeing 747-8 Intercontinental, die nie vom Kranich übernommen wurde, findet nun voraussichtlich eine neue Aufgabe in Ägypten.
Einst hatte die Lufthansa beim Flugzeugbauer Boeing 20 Maschinen des Typs 747-8 bestellt, doch nur 19 gingen in den Besitz des Kranichs über. Nachdem die “Nummer 20” Jahre lang in der Wüste stand, geht sie nun nach Ägypten, wo sie unter Umständen eine Karriere als VIP-Jet für den Präsidenten dienen könnte, wie aero.de berichtet.
Lufthansa war von der Bestellung zurückgetreten
Eigentlich sollte Lufthansa bei ihrer Großbestellung der Boeing 747-8 Intercontinental 20 Maschinen in Empfang nehmen. Doch bei einem der Jumbos ist die Lufthansa vom Kauf zurückgetreten, als die Maschine bereits in den Kranich Farben markiert war. Der Grund hierfür war, dass das Flugzeug deutlich mehr im Rahmen der Flugerprobung flog, als man bei Vertragsabschluss festgelegt hatte. Darüber hinaus hatte diese Maschine einige andere technische Merkmale, als die später gebauten Jumbos, sodass die Lufthansa vor mehr Wartungsarbeiten gestanden hätte. Für Airlines ist es nämlich deutlich effizienter, wenn alle Maschinen einer Order aus der gleichen Produktion stammen, sodass die Wartung bei allen exakt gleich verlaufen kann.
Die Maschine war also nie für die Lufthansa im Einsatz, sondern verbrachte die meiste Zeit ihres “Lebens” auf Flugzeugfriedhöfen, vornehmlich in den USA. Zuletzt stand sie auf dem Flughafen Victorville in der Mojave-Wüste.
Der “fast Lufthansa” Jumbo wird mit ägyptischem Kennzeichen registriert
Nachdem das Flugzeug also fast ein Jahrzehnt stillstand und nur hin und wieder bewegt wurde, kam in diesen Sommer wieder Schwung in die trostlose Historie des Jumbos. Im Juli wurden wichtige Systeme der Maschine erstmals wieder hochgefahren und schon vorher zeichnete sich ab, dass es einen Käufer geben könnte. Dieser war bis dato jedoch unbekannt. Nachdem die Maschine Mitte August nun von Victorville nach Everett zum Boeing Flughafen geflogen ist, wurde sie dort unter einem neuen Kennzeichen geführt: SU-EGY – was das Länderkürzel von Ägypten ist.
Seither häufen sich die Spekulationen, dass die Maschine für die ägyptische Regierung in den Einsatz kommen könnte – als exklusiven Jet für den Präsidenten.
Fazit zur Zukunft der 20. Boeing 747-8I der Lufthansa Bestellung
Nachdem Lufthansa den 20. Jumbo ihrer damaligen Bestellung aus diversen Gründen verschmähte, führte das Flugzeug ein eher tristes Dasein. Das könnte sich nun ändern, denn zumindest ist wieder Leben in die Maschine zurückgekehrt und die Anzeichen, dass sie fortan in Ägypten im Einsatz sein könnte, verdichten sich. Wie auch immer diese Geschichte ausgeht, es ist zumindest erfreulich, dass das Flugzeug damals nicht ganz umsonst gebaut wurde und jetzt wieder eine Verwendung findet.