Im Zuge des andauernden Angriffskrieges Russlands in der Ukraine sieht sich die Lufthansa mit schweren Vorwürfen bezüglich einer Beteiligung an einem Catering-Konzern konfrontiert.
Über ihre Catering-Tochterfirma LSG sorgte die Lufthansa jüngst für einen Eklat. Ihr wird nun vorgeworfen, die von der EU gegen Russland verabschiedeten Wirtschaftssanktionen zu umgehen. Demnach zeigen Recherchen des ZDF, dass die Lufthansa an einer russischen Airline-Catering-Firma beteiligt ist, so der Spiegel. Was genau das Problem ist und wie die Lufthansa regiert, zeigen wir Euch im Folgenden.
Beteiligung an russischer Catering-Firma
Auch nach dem Verkauf der europäischen Anteile an der Lufthansa-Tochter LSG ist die Fluggesellschaft weiter in die geschäftlichen Aktivitäten anderswo auf der Welt involviert – so auch in Russland, wie eine Recherche des öffentlich-rechtlichen Senders ZDF nun zeigt. Im Zuge des Formates “Frontal” kam als Licht, dass die Lufthansa eine Minderheitsbeteiligung an einer russischen Cateringfirma hält, die unter anderem eine Küche in der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim betreibt.
Der Vorwurf gegenüber des deutschen Flag-Carriers lautet nun, dass gegen die von der EU im Zuge des Krieges in der Ukraine verabschiedeten Wirtschaftssanktionen somit nicht eingehalten würden. Während die Lufthansa 49 Prozent der Anteile am Unternehmen Aeromar besitzt, verfügt die staatliche russische Airline Aeroflot über die restlichen 51 Prozent. Die Sanktionen, die bereits nach dem Völkerrechtsbruch seitens Russland im Jahr 2014 verabschiedet wurden, verbieten es europäischen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmungen im Bereich Verkehr auf der Krim einzugehen.
Lufthansa bestreitet Schuld
Nach heftiger Kritik vom ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba äußert sich ein Lufthansa-Sprecher zu der Situation. Auch nachdem die Sanktionen im Zuge des in diesem März begonnenen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine weiter verschärft wurden, habe die Lufthansa nicht gegen EU-Sanktionen verstoßen. Demnach war die deutsche Fluggesellschaft aufgrund der Natur ihres Anteils an der Unternehmung als Minderheitsgesellschafterin nicht an der Entscheidung, in der Stadt Simferopol auf der Halbinsel Krim eine Großküche zu eröffnen.
Die Lufthansa sollte ehrlich sagen: Wir haben nichts gegen Blutgeld. [Sie macht] Geschäfte trotz des vergossenen ukrainischen Bluts und schadet dem Ruf Deutschlands. Geschäfte trotz des vergossenen ukrainischen Bluts und schadet dem Ruf Deutschlands.
Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine
Trotz dessen, dass man sich bei der Lufthansa offensichtlich keiner Schuld bewusst ist, kündigt man an, sich aus der Unternehmung zurückziehen und die eigenen Anteile verkaufen zu wollen. Dies werde entweder im Zuge des ohnehin geplanten Verkaufs der restlichen Anteile am Konzern LSG oder gesondert passieren, so der Sprecher weiter. Ein Grund dafür sind laut ZDF die “Frontal”-Recherchen.
Fazit zur Beteiligung der Lufthansa an Aeromar
Die Lufthansa verdient gemäß der vom ZDF zutage geförderten Informationen trotz der völkerrechtswidrigen Einnahme der Krim durch Russland im Jahr 2014 oder dem andauernden Krieg in der Ukraine an den Gewinnen einer Catering-Firma, die unter anderem eine Küche in einer Krimstadt betreibt. Obwohl man dementiert, dass man EU-Reglementierungen verletzte, soll die Beteiligung wohl nun schnellstmöglich beendet werden.