Der Luftfahrt stehen in puncto klimafreundliche Kraftstoffe noch große Hürden bevor. Mit dem Beitritt zur eFuel Alliance soll nun auch die Lufthansa ihren Klimazielen einen Schritt näher kommen.

Nachhaltigkeit beim Fliegen ist ein präsentes Thema, welches jedoch auch viel Überlegung in Hinblick auf die Durchführbarkeit bedarf. Experten haben bereits davor gewarnt, dass die EU zu wenig nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, kurz SAF) produziert. Den Hochlauf erneuerbarer Energien möchte auch die eFuel Alliance vorantreiben und das wird nun von der Deutsche Lufthansa AG unterstützt. Schließlich hat sich die Gruppe dieser Vereinigung jüngst angeschlossen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um dem klimafreundlichen Fliegen näherzukommen, sichert sich die Lufthansa einen festen Platz als aktives Mitglied in der eFuel Alliance
  • Ziel der Interessensgemeinschaft ist die industrielle Produktion und breite Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien
  • Hier kommt nun auch die Lufthansa ins Spiel – Schließlich sollen mit konkreten Lösungsansätzen gemeinsame Ziele erarbeitet werden

Gemeinsam zum klimaneutralen Fliegen

Erst unlängst sprach sich Kay Lindemann, Head of Corporate International Relations and Government Affairs bei der Deutschen Lufthansa AG, gegen die verpflichtende Beimischquote strombasierter Kraftstoffe aus. Ihm zufolge sollte die für 2026 angesetzte nationale Beimischquote an strombasierten Kraftstoffen in Höhe von 0,5 Prozent gestrichen werden. Wenngleich nachhaltige Flugkraftstoffe für die zukünftige Dekarbonisierung des Luftverkehrs ein technologischer Schlüssel sind, sei der Markthochlauf noch nicht richtig in Gang gekommen, wie Lindemann erläutert. Um dem klimafreundlichen Fliegen näherzukommen, sichert sich der Konzern indessen seinen festen Platz als aktives Mitglied in der eFuel Alliance. Die Interessengemeinschaft setzt sich für die politische und gesellschaftliche Akzeptanz von nachhaltigen Kraftstoffen sowie für deren Zulassung ein. Übergeordnetes Ziel der Allianz ist die industrielle Produktion und breite Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien.

Auch Ralf Diemer, Hauptgeschäftsführer der eFuel Alliance, zeigt sich erfreut über den Beitritt der Lufthansa und erklärt:

Unsere Mitgliederstruktur bietet für alle Unternehmen, gleich ihres Sektors, einen wertvollen Nährboden zum gegenseitigen Austausch und zur Stärkung erneuerbarer Kraftstoffe in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung.

Ralf Diemer, Hauptgeschäftsführer der eFuel Alliance

Sind Klimaschutz und Wettbewerb kompatibel?

In Hinblick auf die Beimischungsquote von mindestens 70 Prozent an klimafreundlichen Kraftstoffen bis 2050, spricht sich Lindemann kritisch aus und betont, dass alle Fluggesellschaften in und außerhalb Europas in die Finanzierung des teuren SAF einbezogen werden müssen.

Auch Diemer warnt vor der beschränkten Anzahl kostenfreier Emissionshandel-Zertifikate für die Luftfahrt in der EU. Damit riskiert die aktuelle Regulierung, dass europäische Airlines und Hubs internationalen Mitbewerbern unterliegen. Er appelliert, es brauche Lösungsansätze, die Klimaschutz und Wettbewerb miteinander vereinen. An dieser Stelle soll auch die Lufthansa einen Beitrag leisten. Schließlich soll man mit konkreten Lösungsansätzen gemeinsam zum Ziel kommen. Es bleibt spannend, welche weiteren Entwicklungsschritte in diese Richtung folgen werden.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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