Die Lufthansa hat damit begonnen ihre in Frankfurt stationierten Airbus A380 ins südfranzösische Tarbes auszufliegen. Der Standort ist auf den Superjumbo spezialisiert – besonders beim Thema Zerlegung. Doch läuten diese Sonderflüge tatsächlich das endgültige Aus des A380 beim Kranich ein?
Auch weiterhin ist die gesamte, 14 Flugzeuge umfassende Airbus A380-Flotte der Lufthansa gegroundet. Während sieben Maschinen im ostspanischen Teruel ’eingelagert’ wurden und auf eine noch ungewisse, aber wahrscheinlich düstere Zukunft blicken, hob an diesem Dienstagmorgen ein Superjumbo in Frankfurt nach Monaten des Groundings erstmalig wieder ab mit Ziel Frankreich. Von den nun noch sechs verbleibenden A380, die in Frankfurt stationiert sind, sollen noch mindestens fünf weitere Exemplare des Doppeldeckers den Weg nach Tarbes aufnehmen. Das berichtet unter anderem aero.de.
Nach neun Monaten zum letzten Mal wieder in der Luft?
Ende letzten Jahres verriet Lufthansa-Chef Carsten Spohr, dass die Airline nicht damit rechnet, den Flugbetrieb mit dem Airbus A380 wieder aufzunehmen. Darauf folgte die sofortige Ausmusterung von sechs der Superjumbos im Frühjahr 2020. Die derzeitige Pandemie hat das Airbus A380-Programm tiefgreifend beeinflusst. Die meisten Fluggesellschaften haben ihre gesamte Flotte gegroundet, während nur noch drei den „Riesen der Lüfte“ aktiv betreiben. Das sind China Southern, Emirates und Korean Air. Leider haben viele Fluggesellschaften seit letztem Jahr um diese Zeit Teile ihrer Flotten ausgemustert, darunter auch die Lufthansa.
D-AIMC war der dritte Airbus A380, der an die Lufthansa ausgeliefert wurde. Es war außerdem der älteste A380 bei der Fluggesellschaft, der nicht auf den Flugzeugfriedhof Teruel in Spanien geschickt wurde. Heute Morgen absolvierte das Flugzeug seinen ersten Flug seit über neun Monaten. Zuletzt flog das Flugzeuge mit dem Namen Peking am 11. April im Rahmen der großen Rückholaktion der Lufthansa von Frankfurt nach Bangkok.
Heute hob das Flugzeug um 7:45 Uhr zum möglicherweise letzten Mal ab, allerdings eine Stunde nach der geplanten Abflugzeit. Von Startbahn 18 am Flughafen Frankfurt aus flog die Maschine als LH 9880 nach Tarbes in Frankreich, wo der Airbus um 9:11 Uhr landete. Tarbes ist einer von zwei Standorten, an denen A380 bisher bekanntlich verschrottet wurden, zusammen mit Knock in Irland, wo bereits ein Superjumbo von Air France sein Ende in Einzelteilen fand. Zum jetzigen Zeitpunkt hat die Lufthansa nur erklärt, dass das Flugzeug in ein Langzeitlager geschickt wird, nicht in den Ruhestand. Allerdings sieht es für die Flotte grundsätzlich nicht allzu gut aus.
Schnelle Markterholung als Hoffnung für A380
Im September gab die Lufthansa ihre dritte Runde von Restrukturierungsmaßnahmen bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hieß es:
Die verbleibenden acht A380 […] werden in ein Langzeitlager überführt und aus der Planung genommen. Diese Flugzeuge werden nur im Falle einer unerwartet schnellen Markterholung reaktiviert werden.
Lufthansa-Statement
Mit dem Abzug von D-AIMC aus Frankfurt verbleiben nur noch sechs A380 am Hauptdrehkreuz der Lufthansa und von diesen sollen demnach wohl noch mindestens fünf Exemplare ebenfalls die Reise nach Südfrankreich antreten. Die restlichen sieben Flugzeuge wurden bereits vor vielen Monaten nach Teruel in Spanien geschickt. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa hat kürzlich verraten, dass auch die A340-600-Flotte nicht zurückkehren wird.
Fazit zur Verlegung der Lufthansa A380 nach Tarbes
D-AIMC wird in Tarbes nicht allein sein. Demnach befinden sich bereits 14 A380 am französischen Standort, darunter auch zwei Flugzeuge von Singapore Airlines, von denen bekannt ist, dass sie verschrottet wurden. Weiter blicken hier noch sechs Flugzeuge von Air France, eines von Emirates, drei von Etihad und vier von Singapore Airlines auf eine ungewissen, aber wahrscheinlich düstere Zukunft.