Trotz schwieriger Marktverhältnisse, startet in Südafrika in Kürze eine weitere Fluggesellschaft auf einer besonders umkämpften Strecke. Die Details rund um LIFT sind dabei einen Blick wert.

In Südafrika haben Fluggesellschaften schon vor der Krise rund um das Coronavirus selten Gewinne erzielt. Die nationale Fluggesellschaft South African Airways ist seit Jahren stark defizitär und mittlerweile in einer Art Insolvenzverfahren – der Flugbetrieb wurde zwischenzeitlich eingestellt. Einen ähnliche Weg musste auch die mit British Airways verbundene Comair gehen. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Wettbewerber im Inlandsmarkt. Trotz dieses Überangebots und der Folgen der Krise, versucht sich mit LIFT nun eine weitere Fluggesellschaft auf dem Inlandsmarkt, wie unter anderem onemileatatime.com berichtet.

Inlandsflüge mit drei in die Jahre gekommenen Airbus A320

Neben jeder Menge Marketingfloskeln, sind es besonders die harten Fakten, die uns mit Blick auf LIFT interessieren. Hier fällt primär auf, dass die Airline auf ein interessantes Modell setzt, um als Airline zu starten. Konkret operiert LIFT unter die Lizenz einer bereits bestehenden Fluggesellschaft, der südafrikanischen Charterairline Global Aviation. Überraschend kommt das bei einem Blick auf die Kooperation zur Gründung von LIFT nicht. Global Aviation ist dabei genauso an Bord wie der Gründer der Günstigairline kulula, die mittlerweile zu Comair gehört, und ein früherer Management-Mitarbeiter von Uber. Global Aviation bringt dabei neben der Lizenz, die einen schnellen Start innerhalb von Wochen ermöglicht, auch die Flugzeuge ein – diese sind allerdings auch einen Blick wert.

Die Airbus A320 sind 30 Jahre älter als aktuell ausgelieferte Modelle

Konkret nämlich hat Global Aviation und damit zukünftig auch LIFT eine Flotte von drei Airbus A320. Das klingt im ersten Moment nicht allzu besonders, da das Alter der Maschinen nicht am Typ des Flugzeugs zu erkennen ist. Die Airbus A320 von LIFT gehören allerdings zu den ältesten, die man auf dem Markt noch finden kann. Die Maschinen sind im Schnitt mehr als 30 Jahre alt und damit mit Blick auf die Innenausstattung auch nicht mehr unbedingt modern. Zweifelsfrei bedeuten alte Maschinen nicht, dass die Sicherheit gefährdet ist, allerdings dürften die Wartungskosten genauso wie die Kosten für Treibstoff bei den alten Airbus-Modellen höher sein. Dazu kommt, dass der Komfort an Bord wohl nicht auf dem Niveau neuer Maschinen ist.

Marktstart auf der umkämpften Route von Kapstadt nach Johannesburg

Der Start von LIFT soll schon bald stattfinden – ab dem 10. Dezember möchte die Airline die ersten Flüge aufnehmen. Dabei startet LIFT mit zwei Routen, wobei auf der wichtigsten Strecke des Landes – von Kapstadt nach Johannesburg – sechs tägliche Flüge angeboten werden sollen. Damit bietet LIFT eine Kapazität auf einem ähnlichen Niveau wie einige Konkurrenten. Sowohl FlySafair als auch kulula fliegen auf der Prestigestrecke allerdings noch deutlich häufiger. Insgesamt gibt es mit dem Marktstart von LIFT zwischen Johannesburg und Kapstadt je nach Tag zwischen 40 und 60 tägliche Verbindungen, womit der Markt ausgesprochen umkämpft ist. Darüber hinaus wird LIFT sich noch auf einer weiteren Strecke versuchen: Von Johannesburg nach George will die Airline einmal täglich fliegen.

Der Markt auf der Strecke von Johannesburg nach Kapstadt ist sehr umkämpft

Differenzieren möchte sich die Fluggesellschaft dadurch, dass alle Tickets flexibel sind – es gibt entsprechend keine Gebühren für Umbuchungen oder Stornierungen, was sicherlich ein relevanter Vorteil ist. Fraglich ist allerdings, ob die Airline langfristig mit dieser Strategie plant. Die Tickets sind gleichzeitig nämlich ausgesprochen günstig, an den meisten Daten liegt der Preis aktuell bei etwa 50 Euro pro Richtung. Enthalten sind dabei unter anderem auch Getränke sowie Speisen an Bord. Unter anderem soll es auf Flügen am Morgen hochwertigen Kaffee geben, am Nachmittag ein ‘Wine Tasting’. Man kann entsprechend gespannt sein, was einen bei LIFT konkret erwartet. Differenzieren möchte sich die Airline unter anderem auch durch Technologie, was mit Blick auf 30 Jahre alte Airbus A320 eher nach einem Marketingversprechen denn nach Realität klingt.

Fazit zum Start der neuen Airline in Südafrika

Es ist zweifelsfrei interessant zu sehen, dass in Südafrika trotz der schwierigen Situation schon bald eine neue Airline an den Start gehen wird. LIFT bietet zweifelsfrei günstige Tarife und mit der vollen Flexibilität gegenüber anderen Airlines auch einen relevanten Vorteil. Gleichzeitig sind die Maschinen sehr alt und entsprechend wohl auch wartungsintensiv, sodass abzuwarten bleibt, ob LIFT den Flugplan wirklich einhalten kann. Interessant ist die neue Airline auch für Reisende aus dem deutschsprachigen Raum, denn eine Einreise nach Südafrika ist mittlerweile für die Hochsaison dem Coronavirus zum Trotz wieder möglich!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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