Beim Hilfskredit der Bundesregierung für die stark angeschlagene Lufthansa, sollen auch die Hilfspakete der Kranich-Töchter berücksichtigt werden. Carsten Spohr sieht darin jedoch kein Problem.
Nachdem der Poker um die Staatshilfen für die Lufthansa endlich einen mehr oder weniger versöhnlichen Abschluss fand, wird sich der Kranich dahingehend wohl noch auf eine mögliche Minderung des Hilfspaketes einstellen müssen.
Spohr: “Ziehen nur Geld, was wir wirklich brauchen”
Wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr berichtet, würden Staatshilfen, die an die Töchterunternehmen des Kranichs in den Nachbarländern gehen, auf den Kredit der Bundesregierung angerechnet. Schließlich erhalten die Lufthansa Subunternehmen in der Schweiz, Österreich und in Belgien insgesamt zwei Milliarden Euro an Hilfskrediten des jeweiligen Staates. Ergo würden diese auf die neun Milliarden Euro, die die Lufthansa selbst vom deutschen Staat erhält, angerechnet werden, wie Spohr am Mittwoch in Frankfurt bekannt gab. Genauer gesagt, würde jener Teil von dem Anteil der deutschen Staatsbank, KfW, abgezogen werden, der sich auf drei Milliarden Euro beläuft.
In der Schweiz – wo die SWISS und SWISS-Tochter Edelweiss ihren Sitz haben – wurde bereits recht früh ein solcher Hilfskredit mit der Regierung ausgehandelt, während in Österreich und Belgien mit den Regierenden erst noch verhandelt werden muss. Wie der Kranich-Chef weiter ausführte, sei es zwar durchaus möglich, dass die Bundesregierung auf diese Anrechnung der anderen Hilfen verzichte, allerdings würde die Lufthansa Gruppe sowieso keine insgesamt elf Milliarden Euro benötigen – man müsse stattdessen nur das Geld ziehen, “was wir wirklich brauchen”. Laut Spohr wäre ein Überleben der Lufthansa auch mit weniger als den veranschlagten neun Milliarden möglich, jedoch sei das übergeordnete Ziel des Hilfspaketes, dass der Airline-Konzern wettbewerbsfähig und stark aus der momentanen Situation hervorgehe.
Fazit zur möglichen Anrechnung der Töchter-Hilfen
Die nahe Zukunft des Lufthansa-Konzerns ist erst einmal gesichert. Auch die der Töchter dürften sich schon bald in trockenen Tüchern befinden. Während es einiges an Kritik ob der Höhe des Hilfskredites für die Lufthansa gibt, könnten die Hilfen der Töchter also angerechnet werden. Doch wie Carsten Spohr klarstellte, ist dies nicht mal ein Problem.