Vor weniger als zwei Wochen stürzte eine Boeing 737 von Ukraine International Airlines nahe der iranischen Hauptstadt Teheran ab. Alle Insassen des Fluges verloren ihr Leben. Der tragische Absturz hat viele Fluggesellschaften zur Streichung von Flügen nach Iran und Irak veranlasst.
Als Folge hatten etwa die Lufthansa und ihre Konzerntöchter, darunter die in Irak ebenfalls vertreten Austrian Airlines, ursprünglich bis einschließlich 20. Januar alle Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran sowie nach Erbil im Irak gestrichen. Nach Erbil fliegen die Airlines der Lufthansa Group mittlerweile wieder, die Streichungen nach Teheran wurden dagegen verlängert. Scheinbar schätzt die Airline die Sicherheitslage auch weiterhin als problematisch ein.
Lufthansa und Austrian fliegen vorerst nicht nach Teheran
Im Zuge der unklaren Sicherheitslage für den Luftraum rund um den Flughafen in Teheran empfiehlt das Bundesluftfahrtamt deutschen Fluggesellschaften derzeit den Luftraum um Teheran zu meiden. Ein generelles Verbot wurde allerdings nicht ausgesprochen. Die Lufthansa Gruppe hält sich an die Empfehlung des Bundesluftfahrtamts. Sowohl die Lufthansa als auch Austrian Airlines hatten die Flüge nach Teheran entsprechend vorerst bis 20. Januar eingestellt. Mittlerweile ist klar, dass auch in den nächsten Wochen keine Flüge in den Iran stattfinden. Die Streichung der Flüge wurde bis zum 28. März 2020 verlängert. Alle bis dahin geplanten Flüge fallen aus.
Bereits am Tag nach dem Absturz der Maschine von Ukraine International Airlines hatte die Fluggesellschaft den Flug LH600 nach rund 90 Minuten Flugzeit zurückkehren lassen. Zum Zeitpunkt befand sich das Flugzeug im rumänischen Luftraum und nur wenige Kilometer von Bukarest entfernt. Gegen 20:30 Uhr landete der Airbus A330-300 wieder am Frankfurter Flughafen. Der abendliche Flug von Austrian Airlines nach Teheran durfte das geplante Ziel ebenfalls nicht anfliegen. Nachdem Spekulationen um einen möglichen Abschuss bekannt wurden, reagierte die Fluggesellschaft umgehend und lenkte den Flug nach Sofia um.
Die meisten Fluggesellschaften steuern Teheran wieder an
Die Lufthansa Gruppe ist eine von nur wenigen Airlines, die den Flughafen von Teheran nicht mehr ansteuert. Zwar haben sich auch andere westliche Airlines entschieden, den Iran vorerst nicht zu überfliegen. Da die größeren Airlines wie British Airways und Air France allerdings sowieso seit einiger Zeit keine Ziele mehr Iran ansteuern, geht es hierbei primär um die Vermeidung des Luftraums über Iran. Dafür haben größere Fluggesellschaften, etwa auch Singapore Airlines oder Qantas, ihre Routen leicht verändert. Flüge in den Iran bieten nur wenige Airlines aus Europa an.
Andere Airlines wie Aeroflot oder Turkish Airlines, die mehrmals täglich nach Teheran fliegen, sind genauso wieder auf den Strecken in den Iran unterwegs wie die Airlines aus dem Mittleren Osten, zuvorderst Qatar Airways und Emirates. Ebenfalls fliegen die Airlines aus dem Iran weiterhin Ziele in Europa an. Interessant ist in Zusammenhang mit den Streichungen dabei auch, dass die Lufthansa weiterhin nach Erbil fliegt. Die Stadt im Nordirak gilt zwar als vergleichsweise sicher und der Flug vermeidet zudem den Luftraum des Iran, doch nach der Eskalation im Irak erscheint die Route zumindest als problematisch.
Fazit zu den Flugstreichungen der Lufthansa Gruppe
Schon direkt nach dem Bekanntwerden erster Vermutungen hinsichtlich eines Raketen-Abschusses der Maschine von Ukraine International Airlines in Teheran, hatte die Lufthansa Group reagiert und die Flüge nach Teheran umkehren oder gar nicht erstatt starten lassen. Das kurzfristig verhängte Aus der Flüge wurde nun deutlich verlängert. Das bedeutet auch, dass Lufthansa und Austrian Airlines bis auf Weiteres nicht mehr nach Iran fliegen. Andere Airlines ergreifen keine vergleichbaren Sicherheitsmaßnahmen.