Nach einer erfolgreichen Testphase der Passagierzählung mithilfe von künstlicher Intelligenz hat sich Swiss dafür entschieden, die Technik ab Q3 und Q4 komplett einzusetzen.
Um die Kabinencrew zu entlasten und die Sicherheit an Bord ihrer Flugzeuge zu erhöhen, hat Swiss im April 2023 einen Test der Passagierzählung durch künstliche Intelligenz (KI) gestartet, wie aus der Medienmitteilung von Swiss hervorging. Nun ist klar, dass die Testphase erfolgreich war und Swiss die Passagiererfassung ab der zweiten Jahreshälfte von 2024 ausschließlich mit künstlicher Intelligenz durchführt, wie ihrer Pressemitteilung zu entnehmen ist.
Lösungsansatz für Personalmangel
Die Mutter-Gesellschaft Lufthansa hat den Einsatz von künstlicher Intelligenz vorgemacht, entsprechend zog auch die Tochter-Gesellschaft Swiss nach. Mithilfe von künstlicher Intelligenz möchte Swiss die Sicherheit auf ihren Flügen erhöhen und ihre Kabinencrew entlasten. Hierfür wird künstliche Intelligenz für das Zählen der Passagiere an Bord des Flugzeugs eingesetzt. Wie einige andere Airlines leidet Swiss seit geraumer Zeit an akutem Personalmangel, wodurch es im Vorhinein bereits zur Annullation diverser Flüge kam. Dementsprechend kann die Kabinencrew von Swiss jede Hilfe gebrauchen. Swiss möchte durch die KI Personal einsparen und langfristig effizienter werden.
Dafür führte Swiss von April bis Juni 2023 eine Testphase durch und installierte über die Zeit hinweg in ausgewählten Flugzeugen für das Boarding Kameras. Diese zeichneten das Einsteigen der Fluggäste auf und erfassten die Gesamtzahl der Passagiere, welche das Flugzeug betreten haben. Während der Testphase zählte die Crew weiterhin zeitgleich mit der KI die Anzahl Passagiere manuell mit. Das gesammelte Video-Material analysierte Swiss im Anschluss dauerhaft, um das System zu verbessern und die Zuverlässigkeit nachhaltig zu erhöhen. Die künstliche Intelligenz soll zukünftig in der Lage sein, in jeder Situation richtig zu funktionieren. Egal, ob schlechte Lichtverhältnisse oder ein hektischer Onboardingprozess bestehen.
Letzte Hürden für die KI
Ende Oktober äußerte sich Swiss erstmalig über die Testergebnisse. Bis auf die Unterscheidung der registrierten Personen funktionierte die KI einwandfrei, wie travelnews.ch schreibt.
An der Aufteilung der Personen in die Gruppen Gäste, Crew und Flughafenpersonal arbeiten wir noch.
Meike Fuhlrott, Swiss-Sprecherin
Während die Angestellten von Swiss durch die gleiche Uniform registriert wurden, ist das Reinigungspersonal der unterschiedlichen Flughäfen für die KI schwieriger einzuordnen. Doch die Airline zeigte sich zuversichtlich, dass durch weiteres Training der KI auch diese Hürde überwunden werden kann.
Zusammenarbeit mit Berliner Start-up
Nun verkündete Swiss, dass die Passagierzählung ab der zweiten Jahreshälfte von 2024 ausschließlich mit künstlicher Intelligenz durchgeführt wird. Die Testphase hat klare Ergebnisse gezeigt, und die Airline ist bereit, die komplette Flotte anzupassen. Während die Lufthansa-Tochter im Oktober noch auf der Suche nach einem passenden IT-Partner war, ist sie nun mit dem Berliner Start-up-Unternehmen Vion AI GmbH fündig geworden. Zusammen werden sie die getestete Software in den nächsten Monaten weiterentwickeln und ab dem dritten Quartal auf der ganzen Kurzstreckenflotte und ab dem vierten Quartal auf der Langstreckenflotte von Swiss einsetzen.
Dabei betont Swiss, dass großen Wert auf Datensicherheit sowie den Datenschutz gelegt wird. Zudem werden die Aufnahmen gemäß den strengen europäischen (DSGVO) und Schweizer (DSG) Datenschutzvorgaben verarbeitet und anschließend gelöscht.
Fazit zur Passagierzählung durch KI mithilfe von Kameras bei Swiss
Swiss möchte durch das Passagierzählen mithilfe künstlicher Intelligenz die Sicherheit an Bord ihrer Flugzeuge erhöhen und ihre Kabinencrew entlasten. Nachdem das zuerst im Rahmen von drei Monaten getestet wurde, wird Swiss die künstliche Intelligenz ab der zweiten Jahreshälfte von 2024 auf der ganzen Flotte einsetzen. Für die Zukunft ist der Einsatz weiterer KI-Programme wie bei Lufthansa in der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung oder anderen Bereichen denkbar.