Die indische Jet Airways befindet sich zurzeit in schweren finanziellen Turbulenzen und die schlechten Nachrichten wollen einfach nicht abreißen. Nachdem am vergangenen Mittwoch bereits ein Flugzeug der Airline am Flughafen von Amsterdam wegen ausbleibender Zahlungen beschlagnahmt wurde, wurden nun etliche Flüge gestrichen.
Da den Indern einiges an Fluggerät fehlt, wurden alle internationalen Flüge für mindestens zwei Tage komplett gestrichen. Für die Airline wird indes auch händeringend ein neuer Eigentümer gesucht.
Flugzeuge gehen zurück, Flüge werden gestrichen
Mit aktuell gerade einmal 14 Flugzeugen operiert Jet Airways zurzeit, nachdem einige der Flugzeuge zurück an ihre jeweiligen Leasingfirmen gegeben wurden und andere au Grund von Wartungsarbeiten am Boden bleiben müssen. Dazu kommt die Boeing 777, die auf Anordnung eines Gerichtes am Flughafen von Amsterdam am 10 April beschlagnahmt wurde. Grund seien nicht bezahlte Rechnungen des Frachtpartners von Jet Airways, WFS.
Weil der Airline nun sehr viel Flugzeuge fehlen, um den Flugbetrieb normal aufrecht zu erhalten, entschied man sich neben einiger Inlandsstrecken auch jegliche internationalen Flüge von Jet Airways für mindestens zwei Tage einzustellen. Seit dem 11. April sind durch die Streichungen unter anderem folgende internationalen Flüge betroffen:
- Amsterdam – Toronto
- Paris – Chennai
- Mumbai – Singapur
- Mumbai – Colombo
- Delhi – Singapur
- Delhi – Mumbai
Insgesamt besteht die Flotte von Jet Airways nur noch aus etwa einem Dutzend Flugzeuge, noch vor einem Jahr waren es dagegen deutlich mehr als 100 Jets in der Flotte von Jet Airways.
Neuer Eigentümer für Jet Airways gesucht
Neben den zahlreichen Problemen, sind die Gläubiger der stark strauchelnden Airline momentan auf der Suche nach einem neuen Mehrheitseigentümer, welcher im Idealfall 75 Prozent der Anteile halten soll. Dabei gibt es inzwischen wohl schon fünf nicht näher genannte Interessenten. Laut indischer Medien soll sich unter den abgegebenen Geboten auch eines von Etihad Airways befinden. Beide Airlines pflegen bereits seit längerem eine Partnerschaft.
Noch an diesem Wochenende läuft die zuvor bereits verlängerte Frist der Banken aus. Auch der Gründer von Jet Airways Naresh Goyal will noch im Poker um die Airline mitmischen. Allerdings musste er als Teil des Rettungsplans bereits seinen Posten im Aufsichtsrat aufgeben und seine Anteile auf gut 25 Prozent reduzieren.
Fazit zur aktuellen Situation von Jet Airways
Leider muss man aktuell davon ausgehen, dass es sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln dürfte, bis Jet Airways den Betrieb komplett einstellen wird. Das große Airline-Sterben geht auch im Jahr 2019 scheinbar unvermittelt weiter und fordert weitere Opfer. Alle betroffenen Passagiere sollten sich umgehend über ihre Flüge bei der Airline informieren und sich gegebenenfalls um Ersatz bemühen.