Geschäftsreisende sollen schon bald wieder nach Japan reisen dürfen. Allerdings unter sehr strengen Bestimmungen, die für viele Unternehmen Geschäftsreisen auch weiterhin obsolet gestalten dürften.

Japan möchte sich in kleinen Schritten wieder für ausländische Besucher öffnen. Jedoch mit enormen Haken, denn das asiatische Land plant lediglich die Öffnung für Geschäftsreisende und diese sollen nicht nur auf eine kleine Anzahl täglicher Einreisen begrenzt sein. Neben einer vollständigen Impfung, müssen Unternehmen wohl massive bürokratische Hürden nehmen, um Einreisen ihrer Geschäftspartner zu ermöglichen, wie fvw.de berichtet. Die Wirtschaft kritisiert das Vorgehen Japans scharf und wird wohl lieber auf den Großteil der Geschäftsreisen auch weiterhin verzichten.

„Die Korrekturen in Richtung Öffnung sind nur minimal“

Japan ist in Sachen Corona-Krise derzeit das vermutlich mit vorzeigbarste Land weltweit, mit einer Inzidenz von 1 und einer aktuellen Impfquote von 75 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das lag auch daran, dass das asiatische Land äußerst streng vorging und auch seine Grenzen komplett geschlossen hielt. Genau hier traut sich Japan nun erste Schritte in Wiederöffnung zu unternehmen. Bis dato durften lediglich ausländische Reisende mit sogenanntem „Residence Status“ und gültigem „Re-Entry-Permit“ nach Japan einreisen. Jetzt sollen Lockerungen auch für Geschäftsreisende folgen. Diese müssen – wenig überraschend – eine vollständige Impfung nachweisen können. Danach müssen die Reisenden sich in eine dreitägige Quarantäne begeben. Bisher gilt eine 14-tägige Quarantäne, die damit deutlich verkürzt wurde.

Japan plant die schrittweise Öffnung – allerdings unter äußerst strengen Bestimmungen.

Für Japan ist der Geschäftsreiseverkehr denn auch enorm wichtig – auch aus deutscher Sicht, gilt das Land doch als einer der wichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik. Die hiesige Wirtschaft zeigt sich ob der Lockerungen allerdings nur wenig begeistert, kämen diese doch zu spät, beziehungsweise langsam und würden zu schwach ausfallen. Das sieht auch Marcus Schürmann, Chef der Deutschen Industrie-Handelskammer in Tokio, so, der gegenüber der „FAZ“ äußerte:

Es ist positiv, dass Japan sich mit den neuen Regeln bewegt. Aber die Korrekturen in Richtung Öffnung sind nur minimal.

Marcus Schürmann, Chef der Deutschen Industrie-Handelskammer in Tokio

Und die Kritik kommt nicht von ungefähr, denn die Einreisen nach Japan sollen auf insgesamt 3.500 pro Tag beschränkt werden. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie zählte Japan täglich gut 100.000 Touristen und Geschäftsreisende. Auch für japanische Unternehmen ist die Einladung ausländischer Geschäftspartner ein großes Unterfangen, müssen doch dafür allein unzählige Formulare ausgefüllt werden. Auch muss genau angegeben werden, wo sich die Reisenden innerhalb der ersten zwei Wochen aufhalten werden. Damit sollen Infektionsketten besser nachverfolgt werden können.

Fazit zur minimalen Öffnung Japans

Japan will sich langsam öffnen – sehr langsam. Zu langsam für die Wirtschaft, die die kleinen Schritte sehr kritisch sieht. Das führt dazu, dass sowohl japanische, als auch deutsche Unternehmen wohl eher auf gegenseitige Geschäftsreisen weiterhin verzichten werden, angesichts der enormen bürokratischen Hürden. Ob Japan auf die Kritik reagieren und größere Schritte unternehmen wird, bleibt anzuzweifeln, denkbar ist es dennoch. Also auch hier leider nur ein kleiner Lichtblick für eine mögliche Öffnung für den Tourismus in der (nahen oder fernen) Zukunft…

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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