Irland hat eine “Green List” veröffentlicht, die Länder beinhaltet, aus denen ohne Einschränkungen eingereist werden darf. Nicht mit dabei: Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Die irische Regierung hat jüngst bekanntgegeben, aus welchen (wenigen) Ländern die Menschen nach Irland einreisen dürfen, ohne zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt werden zu müssen – Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich nicht auf der Liste.
Reisende aus dem DACH-Raum müssen weiterhin in Quarantäne
Als glücklich schätzen können sich jene Reisende, die aus San Marino, Gibraltar, Monaco, Lettland, der Slowakei, Grönland, Griechenland, Litauen, Zypern, der Slowakei, Estland, Ungarn, Malta, Finnland, Norwegen und Italien einreisen. Menschen aus jenen Ländern können, ohne jedwede Einschränkungen nach Irland einreisen – Keine Quarantäne, keine Tests.
Personen, die aus anderen Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz einreisen, müssen sich weiterhin 14 Tage lang selbst in die Quarantäne begeben und zuvor ein Kontaktformular ausfüllen. Die DACH-Länder, sowie unter anderem auch die USA, Frankreich, Spanien, Portugal und Nachbar Großbritannien, wurden nicht auf die sogenannte “Green List” gesetzt, da nur Staaten aufgenommen würden, die die gleiche oder eine niedrigere Infektionsrate als Irland vorweisen können.
Die irische Regierung argumentierte, dass die Liste schlicht die Pläne fortsetzte, die “zur Verstärkung der bestehenden Maßnahmen zur Überwachung von Passagieren, die nach Irland kommen” beschlossen wurden und fügte hinzu, dass Irland neue Test- und Rückverfolgungsverfahren für diejenigen eingeführt hat, die im Land ankommen und “unter bestimmten Umständen” sogar Flüge einschränken kann, was gleichzeitig als Warnung dienen soll: “Die Pandemie ist noch nicht vorbei.”
Opposition kritisiert Liste als “zweideutig” und “widersprüchlich”
Oppositionspolitiker in Irland brandmarkten die Liste als verwirrend, da die Regierung bereits von nicht unbedingt notwendigen Reisen ins Ausland abriet. Die Co-Vorsitzende der Sozialdemokraten, Roisin Shortall, sagte etwa, dass die Unfähigkeit der Regierung, das aus dem Ausland eintreffende Virus unter Kontrolle zu bringen, eine “große Schwäche” in der Reaktion des Landes auf das Coronavirus sei:
“Die versprochene Ankündigung der grünen Liste für Länder, die als sicher gelten, während gleichzeitig von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten wird, ist von Natur aus widersprüchlich. Viel besorgniserregender ist jedoch die Zweideutigkeit der Regierung in Bezug auf Reisen aus Ländern, die nicht auf der grünen Liste stehen. […] Die Regierung hat nicht nur eine selbstisolierende Politik betrieben, die in den letzten Monaten weitgehend nicht durchsetzbar war, sondern unerklärlicherweise haben sich in den letzten Wochen die Reisehinweise für diese Länder tatsächlich geändert und abgeschwächt.”
Die genaue Bedeutung dieser kritischen Worte, liegt wohl aber zu tief in der irischen Politik, um sie als Außenstehender bewerten zu können.
Fazit zur irischen Green List
Ob mehr hinter der Green List steckt, als auf den ersten Blick zu vermuten ist, bleibt angesichts der Kritik der Opposition jedoch offen. Und sicherlich wird die Liste vor allem bei etlichen Reisenden auf wenig Verständnis stoßen, hat sich die Lage doch gerade in vielen der weiter gebannten europäischen Länder deutlich verbessert. Seit der Corona-Krise wird vielen Staaten allerdings auch vorgeworfen, eben solche Erlassungen als politisches Instrument zu missbrauchen. Inwieweit das aber Irland helfen könnte, sei dahingestellt. Zu hoffen bleibt nun lediglich, dass die Liste alsbald um die DACH-Länder ergänzt werden kann.