Die mexikanische Low-Cost-Airline Interjet hat den Gang in die Insolvenz beschlossen, um damit den Neustart wagen zu können.
Das Management und die Anteilseigner von Interjet stimmten jüngst der Beantragung eines Konkurs- und Reorganisationsverfahrens nach mexikanischem Recht zu. Nachdem der mexikanische Low-Cost-Carrier fast fünf Monate nicht geflogen ist, ist dies auch der Versuch, sich zu reorganisieren und finanziell neu zu starten. Das berichtet unter anderem aero.de.
Seit fast fünf Monaten am Boden
Interjet hat am 11. Dezember 2020 den Flugbetrieb eingestellt. Vor der COVID-19-Pandemie hatte die mexikanische Fluggesellschaft drei Jahre lang kontinuierliche Verluste. Dann war die weltweite Krise der endgültige Sargnagel, und Interjet verlor die eigene Flotte, den Marktanteil und sogar den Ruf. Unter mexikanischen Reisenden war Interjet nämlich sehr beliebt. Die Airline bot einen guten Service und eine gute Anbindung an Mexiko, die USA, Mittel- und Südamerika. Aber jetzt lastet auf der Marke Interjet ein schweres Gewicht aus unzuverlässigen Flugplänen, nicht einlösbaren Reisegutscheinen und verlorenem Geld.
Dennoch glauben die Interessenvertreter von Interjet, dass es einen Ausweg aus all dem geben kann. Deshalb meldet die Fluggesellschaft ein mexikanisches Insolvenzverfahren an. In einer Erklärung teilte die Fluggesellschaft Folgendes mit:
Das Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen und dabei die Arbeitsrechte der Mitarbeiter zu respektieren.
Interjet-Statement
Die ehemaligen Mitarbeiter von Interjet befinden sich derzeit im Streik. Sie haben seit Januar das Vermögen von Interjet, wie Flugzeuge, Hangars und Flughafenschalter, in Beschlag genommen. Vor der inoffiziellen Einstellung des Betriebs der Fluggesellschaft mussten einige der Arbeiter sieben Monate ohne Bezahlung auskommen. Derzeit befinden sich zwei der vier größten mexikanischen Fluggesellschaften aus der Zeit vor der Pandemie im Konkursverfahren. Diese sind Aeromexico und Interjet. Die erste durchläuft gerade das sogenannte Chapter 11 in den USA. Und Aeromexico scheint es denn auch gut zu gehen. Letzte Woche gab die Airline eine reduzierte Boeing-Bestellung bekannt und plant, noch in diesem Jahr aus dem Chapter 11 wieder herauszukommen.
Fazit zum Insolvenzverfahren Interjets
Der Prozess von Interjet wird wahrscheinlich einen anderen Ausgang haben als bei Aeromexico. Mehrere Konkursanwälte haben erklärt, dass das mexikanische Gesetz nicht so hilfreich ist wie das US Chapter 11. Außerdem haben Fluggesellschaften in Mexiko keine guten Erfahrungen damit gemacht, lebend aus diesen finanziellen Reorganisationen herauszukommen. Mexicana de Aviación war die letzte große Fluggesellschaft, die bei dem Versuch, sich zu sanieren, unterging.
