Die politische Situation in Venezuela ist seit einiger Zeit angespannt. In den letzten Tagen hat sich die Lage einmal mehr zugespitzt. Laut der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA sei der Zustand mittlerweile eine Gefahr für den Luftverkehr. Flüge aus den USA in Richtung Venezuela sind deshalb gestrichen. Auch Iberia und Air Europa wollen nicht mehr nach Caracas fliegen.
FAA erhöht Sicherheitsvorkehrungen drastisch
Die Federal Aviation Administration (FAA), Luftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten, beobachtet und bewertet die Sicherheit verschiedener Zielländer und Lufträume kontinuierlich. Aufgrund der angespannten Lage in Venezuela hält die FAA das Land nicht mehr länger für sicher. Per Notfallanweisung hat die Behörde deshalb angewiesen, alle Flugzeuge von US-Airlines binnen 48 Stunden aus dem Land zu fliegen. Wer das Land überqueren will, muss dazu mindestens 26.000 Fuß (ca. 8.000 Meter) hoch fliegen.
Wie viele Flieger von US-Airlines sich derzeit überhaupt noch in dem südamerikanischen Land befinden, ist schwer zu überblicken. United und Delta fliegen bereits seit längerem nicht mehr nach Venezuela. Ende März hatte auch American Airlines angekündigt, nicht länger nach Venezuela zu fliegen. Doch nicht nur US-amerikanische Airlines sehen das Leben und die Gesundheit ihrer Crews und Passagiere in Gefahr. Auch die europäischen Airlines Iberia und Air Europa gaben bekannt, vorerst nicht mehr nach Venezuela zu fliegen. Man rechnet damit, dass auch TAP und Air France eine ähnliche Entscheidung treffen werden, wenngleich sich die Airline bislang noch nicht geäußert hat. Turkish Airlines fliegt voraussichtlich weiterhin nach Caracas, genauso Plus Ultra aus Spanien.
Politische Schwierigkeiten als Hintergrund
Deutsche Airlines fliegen schon seit längerer Zeit nicht mehr nach Venezuela. Die Lufthansa hatte ihren täglichen Flug nach Caracas im Jahr 2016 nach 45 Jahren eingestellt. Grund dafür war die schon damals schwierige wirtschaftliche Lage des Landes. Seitdem ging es auch politisch in Venezuela bergab. Erst vor wenigen Tagen startete Nationalversammlungspräsident Juan Guaido mit seinen Anhängern einen zweiten Versuch, den derzeitigen Präsidenten Nicolas Maduro zu stürzen. Über den Verlauf des Putschversuchs herrscht Uneinigkeit. Während der in einer fragwürdigen Abstimmung gewählte Präsident den Versuch für gescheitert erklärte, sieht man das auf Seiten der Opposition deutlich anders. Gut möglich, dass sich die Lage also noch weiter verschärft.
Auch international herrscht keine Einigkeit zum Thema Venezuela. Während die Vereinigten Staaten den Präsidenten der Nationalversammlung Guaido schon länger als Interimspräsidenten anerkennen, ist man in Europa nicht ganz so forsch. Zwar haben zahlreiche Regierungen, darunter auch die deutsche, Guaido Unterstützung versichert, einen echten Lösungsansatz für die Staatskrise in Venezuela kann man aber auch im Europäischen Parlament nicht finden. Derweil unterstützen China und Russland weiter Maduro als Präsidenten und bringen über den Luftweg Güter in das Land.
Fazit zu den Entwicklungen um Venezuela
Leider sieht es weiterhin nicht danach aus, als würde sich die Lage in Venezuela entspannen. Das Land steckt seit mehreren Jahren in einer wirtschaftlichen und politischen Krise. Dass nun auch Airlines die Notbremse ziehen und keine Flüge mehr in das Land durchführen, erscheint nachvollziehbar. Schließlich haben diese auch eine gewisse Verantwortung gegenüber ihren Passagieren, viel mehr aber noch gegenüber ihren Mitarbeitern. Wir können nur hoffen, dass sich die Lage in dem Land bald wieder entspannen und die Bevölkerung zur Ruhe kommen kann. Nur dann kann auch der Tourismus seinen Weg zurück in das eigentlich so vielseitige Land finden.