Der britische Konzern IAG ist laut Medienberichten nicht mehr an einer Übernahme des Low-Cost-Carriers Norwegian interessiert. Nach zwei abgelehnten Angeboten zieht sich IAG auch als Teilhaber von Norwegian zurück. Das blieb auch an der Börse nicht unbemerkt.
Das vergangene Jahr war für viele Airlines finanziell herausfordernd. Auch Norwegian hatte zwischenzeitlich mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Mehrmals kamen dabei auch Übernahmegerüchte auf. Nicht nur die Lufthansa Gruppe, auch der britische Konzern IAG äußerte Interesse an einer Übernahme. IAG ist der Mutterkonzern von British Airways, Iberia, Aer Lingus und auch Level, zu der Norwegian in direkter Konkurrenz stand.
Zwei Übernahmeangebote für Norwegian abgelehnt
Insgesamt zwei Mal machte IAG Norwegian ein Übernahmeangebot. Beide Angebote wurden von Norwegian abgelehnt. Zu den Gründen ist nichts bekannt, vielleicht spekulierte man auf einen höheren Wert und auf die Abgabe eines höheren Angebots seitens IAG. Dazu wird es nun jedoch nicht mehr kommen. IAG hat laut Medienberichten bekanntgegeben, kein drittes Angebot für eine Übernahme abzugeben.
Doch bleibt es nicht nur beim Ausbleiben eines dritten Angebots, IAG wird darüber hinaus auch seine Anteile an Norwegian verkaufen. Aktuell hält IAG 4,6 Prozent an Norwegian. Das ist kein riesiger Anteil, trotzdem zeigte sich der Aktienwert von Norwegian nach der Nachricht deutlich schwächer und sank im Laufe des Tages um ganze 21 Prozent. Bei Norwegian äußert man sich aktuell noch nicht zu den Nachrichten aus dem Hause IAG. Vielmehr beteuert Norwegians CEO auch künftig an der Strategie festhalten zu wollen, um eine gesunde Unternehmensbasis für Kunden, Mitarbeiter und Anteilseigner zu schaffen.
Fazit zum Ende der Übernahmewünsche seitens IAG
Inwieweit sich das Thema Norwegian bei IAG nun wirklich erledigt hat, steht noch in den Sternen. Denkbar ist zwar durchaus ein endgültiger Rückzug von einer Übernahme. Denkbar ist aber auch, dass man sich des nun gesunkenen Unternehmenswerts bedienen möchte und ein entsprechend geringeres Übernahmeangebot abgeben möchte, um Norwegian unter Druck zu setzen. Norwegian selbst fährt derweil weiter nach seinem eigenen Fahrplan und startet zwar mit einigen Sparmaßnahmen in den Sommerflugplan, eine Insolvenz scheint aber vorerst abgewendet.