Die Air Europa Übernahme bleibt eine schwere Geburt. Bis Ende des Monats will das Kartellamt finale Bedenken an die Airline richten.

Die potenzielle Übernahme von Air Europa durch die International Airlines Group (IAG) dominiert aufgrund der einhergehenden Bedenken schon eine Weile die Schlagzeilen. Nun meldet sich die IAG mit einem neuen Vorschlag, wie airliners berichtet.

Zugeständnisse bisher unzureichend

Die Air Europa Übernahme gestaltet sich weiterhin schwierig. Die IAG geht nun aber einen weiteren Schritt und bietet an, bis zu 40 Prozent der Air Europa Frequenzen abzugeben an die Konkurrenz, wenn das die Zustimmung der Europäischen Kommission positiv beeinflussen würde. Der Vorstandsvorsitzende betonte die Wichtigkeit des Wettbewerbs:

Wenn wir Air Europa übernehmen, wird es keine einzige Strecke geben, auf der sie und Iberia exklusiv fliegen. Wir wissen, dass wir den Wettbewerb fördern müssen.

Luis Gallego, Vorstandsvorsitzender IAG

Volotea, Plus Ultra sowie Ryanair haben sich bereits für die Air Europa Slots interessiert.

Boeing 787 von Air Europa

Der offizielle Antrag zur Übernahme wurde im Dezember gestellt, doch seitdem stellt sich das Kartellamt quer. Bedenken bezüglich einer Monopolisierung durch die Übernahme der spanischen Fluggesellschaft sind zu groß. Nachdem die IAG Zugeständnisse gemacht hat, kam es Anfang März zur Pausierung des Unterfangens. Die Abhilfemaßnahmen waren nicht ausreichend – die IAG muss sogar mit einer Kartellwarnung rechnen. Die fehlende Einforderung einer Rückmeldung der Wettbewerber seitens des Kartellamtes untermauert, dass die Zugeständnisse der IAG bisher nicht ausreichend waren.

Beschwerde-Brief bis Ende April

Bis zum 15. Juni muss die Europäische Union über das 400 Millionen Euro schwere Übernahmeangebot final entscheiden – ursprünglich lag die Frist sogar beim 7. Juni. Bis Ende des Monats will sich die Behörde mit einer Mitteilung aller Beschwerdepunkte an die IAG wenden. Darin sollen alle Bedenken vermerkt sein, die ausgebessert oder angepasst werden müssen, damit kein Veto eingelegt wird.

Bis Mitte Juni muss über den Deal entschieden werden

Die Befürchtungen der EU-Kommission beziehen sich primär auf die Monopolstellung der IAG auf spanischen Inlandsstrecken sowie auf mehreren Kurz- und Langstreckenflüge. Neben der Übernahme von Air Europa hat die IAG bereits nebenher ein Auge auf Tap Air Portugal geworfen, um damit potenziell den Markt zu erweitern:

Ein Blick auf Tap hängt von den Bedingungen ab. Das Unternehmen ist in Märkten tätig, in denen IAG keine starke Präsenz hat, wie zum Beispiel in Brasilien, und es wäre eine Gelegenheit, in Südeuropa eine doppelte Drehkreuzstruktur zu schaffen, wie wir sie in London-Heathrow und Dublin haben.

Luis Gallego, Vorstandsvorsitzender IAG

Allerdings steht für die portugiesische Airline auch eine Privatisierung als Möglichkeit im Raum. Erst jüngst hat Regierung des Landes den Weg dafür frei gemacht.

Fazit zu neuen Zugeständnissen der IAG

Die IAG hat sich bereiterklärt, 40 Prozent der Frequenzen von Air Europa an die Konkurrenz abzugeben, um die Übernahme voranzutreiben. Bis Ende des Monats will das Kartellamt finale Anforderungen nennen, es bleibt also höchst spannend, wie sich der Deal entwickelt. Bis Mitte Juni können wir mit einer Entscheidung rechnen.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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