Das Zuhause gilt für viele als sicherer Hafen. Jetzt, wo beinahe jeder Arbeitnehmer im Home Office arbeiten muss, liegen aber oft die Nerven blank – der nörgelnde Partner, das schreiende Kind, die Decke fällt auf den Kopf. Diverse Faktoren können aufs Gemüt und die Konzentration schlagen. In der Folge leidet die Arbeit unter der fehlenden Ruhe.

Arbeit und Privatleben vermischen sich zunehmend, wenn man in den eigenen vier Wänden mit Jobfragen konfrontiert ist, weshalb ein Abschalten notwendig ist. Für diejenigen, die Home und Office räumlich trennen möchten, gibt es nun eine Lösung: Hotel Office!

Hotels als Büro auf Zeit

Während der Coronazeiten dürfen die Hotels keine Zimmer zu touristischen Zwecken anbieten. Somit stehen die Zimmer leer. Die Hotels sehen sich mit einer sehr schwachen Auslastung konfrontiert und müssen nun kreativ werden. Einige Hotels bieten nun ihre Zimmer tagsüber als Home Office-Büros an,  in denen den Gästen zu einem kleinen Preis alles zur Verfügung steht, was sie zu einer erfolgreichen Bewältigung des anstrengenden Arbeitstages benötigen. Mit WLAN, Wasser, einem großen Schreibtisch und weiteren Diensten werden optimale Arbeitsbedingungen geschaffen  – sogar das Bett steht für einen erfrischenden Power Nap zur Verfügung.

Die im Vergleich zu den üblichen Übernachtungspreisen stark reduzierten Preise für die Arbeitsfläche zu den gängigen Arbeitszeiten (8-18 Uhr) belaufen sich bei den meisten Anbietern auf 35 Euro pro Tag bis 150 Euro in der Woche. Weil es sich mit knurrendem Magen schwerer arbeiten lässt, bieten die Unterkünfte gegen einen Aufpreis ebenfalls eine kulinarische Versorgung. Da dienstliche Hotelübernachtungen noch erlaubt sind, ist bei einem längeren Arbeitstag auch eine auf die Nacht ausgeweitete Verlängerung möglich.

Angebote in ganz Deutschland

Momentan bieten 172 Hotels diesen Dienst an. Auf der offiziellen Website von Home Office im Hotel kann über eine virtuelle Anfrage auf der Plattform eine Selektion von Hotels angefragt werden. Die Karte zeigt die Standorte, an denen Hotels gebucht werden können:

Mit vertreten sind natürlich alle Großstädte wie Berlin, München, Frankfurt oder Hamburg. Aber auch in kleineren Städten sowie in Österreich und der Schweiz gilt dieses Angebot. Doch Vorsicht, denn bei der Recherche ist uns aufgefallen, dass manche Hotels angezeigt werden, die aktuell komplett geschlossen haben. Bei ernsthaftem Interesse würde ich also direkt zum Hörer greifen und beim Hotel vor Ort anrufen. Die Nummer sollte beim jeweiligen Hotel direkt mit angegeben sein.

HRS nutzt Plattform als Vermittlungsdienst für Hotelzimmer

Auch HRS zeigt während der Corona-Zeiten Flexibilität. Mit der Initiative “Me Work” vermittelt die Kölner Plattform freie Hotelzimmer an interessierte Unternehmen, die allerdings vorher eigeninitiativ Kontakt per E-Mail aufnehmen müssen. Dann können sie am gewünschten Standort passende Hotels finden, die den Angestellten optimale Bedingungen für optimale Ergebnisse bieten. HRS achtet bei der Auswahl der Hotels besonders auf die Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften und natürlich die Beachtung der angeordneten Abstandsregelungen. Hoteliers haben über den Plattformbetreiber die Möglichkeit, die Übernachtungsrate als Tagesrate anzubieten, die einen Check-out am Abend vorschreibt.

HRS möchte dieses Angebot auf Kleinunternehmer und Selbstständige ausbauen, da es momentan nur auf Anfrage von Unternehmen möglich ist, eine selektierte Auswahl von Hotels anzufordern.

Fazit zum Hotel Office

Nicht jeder hat die optimalen Bedingungen für das Arbeiten in den eigenen vier Wänden. Wenn nach Wochen der Isolation ein Tapetenwechsel benötigt wird, das Arbeitspensum kaum noch mit der Freizeit zu vereinbaren ist oder andere Gründe einen von der Arbeit abhalten, ist ein solches Angebot sehr willkommen.

Weltweit alle Hotels werden hart von den Auswirkungen der Pandemie getroffen. Diese kreative und flexible Lösung zeigt gut, dass man in dieser aussichtslosen Situation doch nicht ganz aufgeschmissen ist. Die Vermietung als Bürozimmer bringt den Hotels Gäste und Umsätze, die andernfalls ausgeblieben wären. Auf Dauer kann dieses Konzept die Branche natürlich nicht retten, für den Übergang ist es dennoch ein tolles Konzept. Dies beweist wieder: Wer flexibel bleibt, hat in einer Krise die größten Chancen.

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Autorin

Stella war schon als Kind am liebsten auf Reisen - das hat sich bis heute nicht geändert. Sie fühlt sich überall auf der Welt zu Hause und zeigt Euch so jeden Tag spannende Einblicke auf reisetopia! 

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