Durch den Klimawandel gibt es immer mehr Gebiete, die von extremen Hitzewellen bis hin zu Überschwemmungen ernsthaft bedroht sind. Dazu gehören auch Urlaubsregionen – Doch es gibt auch positive Ansätze, die Hoffnung wecken.
Durch den sich immer weiter entwickelnden Klimawandel sind bereits viele Regionen weltweit beeinträchtigt. Immer häufiger kommt es zu Wetterextreme wie der Taifun in Japan oder der Hurrikan in Mexiko. Wenn dieser Trend anhält, könnten nach Information von Travelnews einige beliebte Reiseziele, in Europa und auch weit entfernt, bis 2034 unzugänglich werden oder stark verändert sein. Um welche Destinationen es sich handelt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel verändert die Zustände zunehmend in diversen Reisezielen
- Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperatur, Korallenbleiche, Gletscherschmelze und Verschmutzung sind einige Folgen
- Es gibt diverse Maßnahmen die versuchen die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten
Beispiel bedrohter Reiseziele in der Europa
Steigende Temperaturen, der Meeresspiegelanstieg und extreme Wetterlagen bedrohen die Bevölkerung, Infrastruktur und Natur. Doch für die meisten Gebiete gibt es Bestrebungen, dass diese auch in Zukunft weiterhin lebenswert und touristisch attraktiv bleiben. Die Alpen, als beliebtes Ziel für Wintersport und Wandern, liegen fast vor der Haustür. Sie stehen jedoch durch den Klimawandel unter Druck. Steigende Temperaturen beschleunigen das Gletscherschmelzen und verschieben die Schneefallgrenze nach oben. Bis 2034 könnten viele Skigebiete mit Schneemangel zu kämpfen haben oder sogar schließen. Studien der Universitäten Lausanne und Basel zeigen, dass die Vegetation oberhalb der Baumgrenze in fast 80 Prozent der Alpen zugenommen hat.
Hoffnung gibt es für höher gelegene Skigebiete über 2000 Meter, die schneesicher bleiben. Zudem wird durch verbesserte Schneekanonen künstliche Beschneiung auch bei milderen Temperaturen möglich. Dabei wird fortlaufend an optimierten Technologien geforscht, um den Wasser- und Energiebedarf zu senken.
Venedig mit den vielen Kanälen wird ohnehin von häufigen Überschwemmungen bedroht. Der steigende Meeresspiegel verschärft diesen Umstand. Die Stadt könnte somit bis 2034 für Touristen schwer erreichbar oder unzugänglich werden. Hoffnung geben jedoch das MOSE-System, das durch laufende Verbesserungen die Stadt langfristig vor Überflutungen schützen könnte.
Dabei handelt es sich um ein Sturmflutsperrwerk aus beweglichen Fluttoren, das seit 2021 das Zentrum von Venedig vor Hochwasser schützt. Zudem gibt es Pläne zur Restaurierung und Stabilisierung der Bauwerke.
Fernziele, die mit dem Klimawandel zu kämpfen haben
Nicht nur vor unserer Haustür gibt es Beispiele für Gebiete, die von dem Klimawandel bedroht sind. Es sind vor allem Reiseziele in entfernteren Destinationen, die vermehrt damit zu kämpfen haben. Prominente Beispiele dafür sind die Malediven, die Florida Keys, das Great Barrier Reef, die Galapogos-Inseln und die Arktis. Die Malediven, Traumdestination vieler Taucher, zählen zu den am stärksten gefährdeten Reisezielen durch den steigenden Meeresspiegel. Sie liegen im Schnitt nur einen Meter über dem Meeresspiegel. Ohne erhebliche Klimaschutzmaßnahmen drohen viele der Inseln bis 2034 teilweise überflutet und unbewohnbar zu werden.
Im Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel setzen die Malediven auf innovative Lösungen. Das Vorhaben “Maldives Floating City”, bei dem schwimmende Städte entwickelt werden, ist ein Beispiel dafür, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Zudem investiert die Regierung in Küstenschutzmaßnahmen, um Erosion zu verhindern und die Inseln vor Hochwasser zu schützen.
Auch am Great Barrier Reef sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar. Das immer wärmer werdende Wasser und die Kohlendioxidkonzentrationen führen zur Korallenbleiche. Das größte Korallenriff der Welt ist in großer Gefahr. Hier fand erst im März dieses Jahres zum fünften Mal innerhalb von acht Jahren eine extrem starke Bleichung der Korallen statt. Im Rahmen unterschiedlicher Projekte wird versucht, die Korallen unempfindlicher gegen die steigenden Temperatur des Meeres zu machen, die Riffe zu schützen und Belastung des Wassers durch chemische Stoffe zu reduzieren.
In Florida gibt es aktuelle wieder eine Hurrikan-Warnung. Die Florida Keys, einschließlich der flachen Inseln, werden immer häufiger von starken Wirbelstürmen heimgesucht. Doch auch in dieser Region machen die steigenden Wassertemperaturen und die Verschmutzung des Meeres den Korallen zu schaffen. Insgesamt könnte zunehmend die Attraktivität für den Tourismus leiden. Diverse Maßnahmen wie der Bau von Deichen und Wellenbrechern sowie die Rückversetzung der Mangrovenwälder in den ursprünglichen Zustand dienen dem Schutz der Küsten gegen Überflutung und Erosion.
Die Galapagos-Inseln sind durch ihre weit abgeschiedene Lage im Pazifischen Ozean von den Auswirkungen des Klimawandels besonders bedroht. Obwohl die Inseln zu am meiste geschützten Gebieten der Welt gehören, ist hier ebenfalls eine Korallenbleiche festzustellen, zudem beeinflussen die neuen klimatischen Verhältnisse die endemische Tier- und Pflanzenwelt negativ. Mit 97 Prozent ist nahezu die gesamte Fläche ein Naturschutzgebiet und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Alles um den Tourismus herum unterliegt strengen Auflagen, diverse Programme versuchen die dort ansässigen Tiere wieder zu vermehren und vor neuen Arten, die diese gefährden könnten zu schützen.
Zu den sicherlich am wenigsten touristischen Zielen in diesem Beitrag gehört die Arktis. Die Klimaveränderungen sind in Arktis global gesehen am deutlichsten zu spüren. Sie führen in dieser Region durch den um fünf Grad Celsius stärksten Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur zur übermäßigen, irreversiblen Schmelze des Eises. Die dort ansässigen Tiere wie Walrosse und Eisbären verlieren immer größere Gebiete ihrer Habitate. Umweltorganisationen versuchen in Zusammenarbeit mit einigen Staaten Schutzgebiete in der Arktis abzugrenzen, damit in diesen Bereichen das ökologische System von Lebewesen erhalten werden kann. Auch Verschmutzungen jeglicher Art sollen aus diesem Gebiet ferngehalten werden. Zu beobachten ist eine Art Anpassungsfähigkeit der dort lebenden Tiere an die neuen Verhältnisse.