Abhängig von der Saison kommen tägliche Extrakosten von bis zu sechs Euro mehr auf Urlauber zu.
Schon im September angekündigt und nun implementiert: Die Klimasteuer löst die Übernachtungsabgabe ab und bringt höhere Kosten für Urlauber in Griechenland mit sich, wie Focus berichtet. In seiner Rede zur Lage der Nation angesichts der Internationalen Messe von Tessaloniki kündigte Premierminister Kyriakos Mitsotakis einen Vorläufer an – nun stehen Preise, Staffelungen und Umsetzung fest.
Welche Kosten kommen auf Touristen zu?
Wer zur Hauptreisezeit im Sommer in die Mittelmeerregion reisen möchte, muss mit den höchsten Kosten rechnen: von März bis Oktober sind die Preise deutlich mehr als von November bis Februar. Eine steuerfreie Zeit gibt es auch in der Nebensaison nicht. Die Sterne der Hotels staffeln dabei die Abgabe – je luxuriöser, desto teuer. Die Kurzzeitvermietungen haben eine eigene Handhabung. Grundsätzlich gilt die Regelung einer Abgabe pro Tag, abhängig von der gebuchten Unterkunfts-Kategorie.
Unterkünfte | Preis pro Tag |
1-Sterne-Hotel | 1,50 Euro |
2-Sterne-Hotel | 1,50 Euro |
3-Sterne-Hotel | 3 Euro |
4-Sterne-Hotel | 7 Euro |
5-Sterne-Hotel | 10 Euro |
Möblierte Zimmer oder Appartements | 1,50 Euro |
Kurzzeitvermietung Wohnung | 1,50 Euro |
Einfamilienhaus oder Villa | 10 Euro |
Dass es erst jetzt zu der Umsetzung dieser Regelung kommt, ist den inländischen politischen und wetterbedingeten Umständen geschuldet. Denn auch wer Gründe für diese Steuer sucht, kann beispielsweise in das vergangene Jahr auf den griechischen Inseln schauen – Brände in touristischen Gebieten sind ein Teil der Rechtfertigung. Dazu kommt natürlich, wie der Name schon sagt, der menschengemachte Klimawandel als treibender Faktor, dem es entgegenzuwirken gilt.
Die Brände haben Griechenland finanziell gebeutelt: Das Finanzministerium schätzt die Summe auf 600 Millionen Euro. Um künftig gegen diese Einschnitte vorbereitet zu sein, sollen Finanzmittel durch die Steuer aufgebaut werden.
Hoteliers beschweren sich über Einführung
Wie in der Tabelle ersichtlich treffen Hotels die höchsten Abgaben durch Touristen. Das stößt auf Empörung seitens der Hotelbetreiber. Denn sie trifft nicht nur ein eventueller Rückgang an Buchungen durch die Steuer, sondern ab dem ersten Januar 2024 zudem eine Versicherung gegen Naturgewalten und Brände, sobald sie über einem Jahresumsatz von zwei Millionen Euro liegen.
Vermieter von Appartements und ähnlichen Unterkünften sehen nicht ganz so schwarz. Doch auch für sie wird sich einiges ändern. Denn die Steuer wird, anders als die damalige Übernachtungsgebühr, auch bei Buchungen über Internetplattformen fällig, ganz unabhängig von der Aufenthaltsdauer. Kurzzeitvermieter, also jene, die unter 60 Tage und ohne Zusatzleistungen vermieten, müssen dazu in Zukunft ein Unternehmen gründen, sobald sie mehr als drei Unterkünfte im Mietportfolio anbieten. Bei Verweigerung droht ein hohes Bußgeld.
Immerhin gibt es eine Senkung der Gebühr über den Winter – nicht nur Hotels sind dann oft ein Schnäppchen, sondern auch die Steuer fällt geringer aus. Dies soll den Tourismus über die Wintermonate fördern.
Fazit zur Klimasteuer in Griechenland
Obwohl es der Umwelt zugutekommt, ist die Einführung der Klimasteuer natürlich für Reisende sowie Betroffene aus der Brache ärgerlich. Gestaffelt nach Jahreszeit, Unterkunft und Aufenthaltsdauer muss demnächst ein Betrag zur Kompensation für Probleme und Naturschäden entrichtet werden, die durch den Tourismus entstehen. Es bleibt nun spannend, wie sich dies auf den Andrang an Reisenden in der Zukunft auswirkt. Allerdings stellt sich die Frage, ob sechs Euro mehr am Tag bei Luxusreisen wirklich zu Buche schlagen.